„Verbändebündnis Wohnungsbau“ kritisiert schwarz-rote Regierungsarbeit heftig
(23.10.2016) Die Wohnungsbaupolitik ist eine „offene Baustelle“ - darin sind sich sieben führende Organisationen und Verbände der Bau- und Immobilienbranche einig. Als „Verbändebündnis Wohnungsbau“ übten sie am 20. Oktober deutliche Kritik an der Wohnungsbaupolitik der großen Koalition aus CDU und SPD (GroKo) . „Die GroKo hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht“, urteilte die Branchenvertreter.
Zu den wichtigsten unerledigten Hausaufgaben zählt laut Verbändebündnis das
10-
- Sieben Mal sieht die GroKo Gelb. Diese Punkte hat sie wenigstens auf den Weg gebracht, allerdings bislang ohne zufriedenstellende Ergebnisse.
- Drei Mal gibt's die „Rote Karte“.
Das Fazit des Verbändebündnisses: „Die Große Koalition ist über die Analysephase kaum hinausgekommen. Es ist der Bundesregierung nicht gelungen, die entscheidenden Punkte für mehr Wohnungsbau voranzubringen sowie Länder und Kommunen mit ins Boot zu holen. Statt Vollgas zu geben, fährt der Wohnungsneubau im ersten Gang.“ Der Wohnungsbau müsse somit eines der zentralen Wahlkampfthemen bei der im kommenden Jahr anstehenden Bundestagswahl werden.
Schmerzlich vermisst
Um zum Bau bezahlbarer Wohnungen zu motivieren, steht beim „Verbändebündnis Wohnungsbau“ ein Punkt ganz oben auf der To-do-Liste: die Erhöhung der linearen Abschreibung von 2 auf 3%. Ebenso dringlich sei die zielgerichtete Förderung über Investitionszulagen. Beide Wohnungsbau-Anreize seien dringend überfällig. Passiert sei jedoch nichts.
Bund, Länder und Kommunen sollten Grundstücke bereitstellen und dabei nicht ausschließlich auf den Profit schielen. Verbilligtes Bauland für gute Konzepte waren das Ziel. Hier ließen klare und umfangreiche Regelungen jedoch auf sich warten. Auch dafür sieht die öffentliche Hand Rot.
Der Vorschriften-Dschungel im Baurecht sollte
durch eine durchgängige Muster-
Auf dem Weg - aber ohne Resultate
Als Preistreiber für den Wohnungsneubau gelten hohe Energie-Standards. Die Branche wünscht sich eine Aus-zwei-mach-eins-Lösung: Energie-Einsparverordnung (EnEV) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) sollten in einem Gesetz zusammengeführt werden - und zwar unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Prinzipien für den Wohnungsbau. Hier gibt es zwar Überlegungen, die in die richtige Richtung gehen, aber noch keinen Gesetzentwurf. Die Branche zeigt dem Bund deshalb die „Gelbe Karte“.
Auch bei der Förderung des sozialen Wohnungsbaus und bei der Stärkung des genossenschaftlichen Wohnens vermisst das Verbändebündnis die notwendige Tatkraft. Für den wichtigen Bereich der Wohn-Förderung für Haushalte mit niedrigem Einkommen gibt es daher nur die „Gelbe Karte“. Auch andere Ziele seien, so die Branchenvertreter, nicht erreicht. Dazu gehöre auch, dass in bereits vorhandenen Wohnsiedlungen nicht mehr Wohnraum entstehe. Des Weiteren müssten Brachflächen genutzt und Baulücken geschlossen werden.
Zudem gehe es nach wie vor darum, das Normungswesen auf den Prüfstand zu hieven. Auch die Aufgabe, das serielle Bauen für ansprechenden und günstigen Wohnraum zu forcieren, sei noch längst nicht erfüllt. Hiervon würden insbesondere Studierende, Azubis, Rentner und Flüchtlinge profitieren. Noch längst nicht erledigt sei zudem das Vorhaben, die Stellplatzverordnungen zu flexibilisieren. Und auch wenn es darum gehe, bei Neubauvorhaben in der Bevölkerung für mehr Akzeptanz zu werben, gebe es noch eine Menge zu tun.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Spitzengespräch: „GroKo muss zur BauKo werden“ (28.3.2014)
siehe zudem:
- Baupolitik, Baufinanzierung, Immobilien und Baurecht auf Baulinks
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