Bauministerkonferenz: Höhere Effizienzstandards kommen 2016 wie geplant
(1.11.2015) Die für 2016 vorgesehenen Verschärfungen der Energieeffizienz-Vorgaben für Neubauten stehen nicht zur Diskussion - das ist das Ergebnis der Bauministerkonferenz Ende Oktober. Einzelne Bundesländer hatten vor dem Hintergrund des wachsenden Bedarfs an günstigem Wohnraum gefordert, die höheren Energieeffizienz-Anforderungen (Stichwort EnEV 2016) für einige Jahre auszusetzen, um so die Baukosten zu senken.
„Mit weniger Investitionen in Energieeffizienz kann man zwar etwas günstiger bauen - die Rechnung zahlen aber über Jahrzehnte hinweg die Mieter in Form höherer Energiekosten. Zudem müssen wir schnellstmöglich damit anfangen, Häuser mit minimalem Energiebedarf zu errichten, wenn wir die langfristigen Energie- und Klimaziele auch im Gebäudebereich ernst nehmen. Die heutige Entscheidung für hohe Effizienzstandards war damit nicht nur eine Entscheidung für nachhaltiges Wohnen, sondern auch für ein zukunftsfähiges Energiesystem und für den Klimaschutz“, freut sich Andreas Kuhlmann, Vorsitzender Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena) und Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea). (Nicht nur) für die notwendige Bewältigung des aktuellen Zustroms an Flüchtlingen bestehe ein dringender und hoher Bedarf an günstigem Wohnraum, vor allem in Städten und Ballungsräumen - aber dafür gäbe es deutlich bessere Instrumente, so Kuhlmann weiter.
Die in dem Beschluss der Bauministerkonferenz weiterhin angestrebte „Neukonzeption von Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ wird ebenfalls von Kuhlmann begrüßt: „Diese Neugestaltung birgt die Chance, den hochkomplexen ordnungsrechtlichen Rahmen zu vereinfachen und gleichzeitig für eine bundesweite Harmonisierung zu sorgen. Zudem müssen wir das Ordnungsrecht ohnehin anfassen, um den von der EU geforderten Standard ,Nearly Zero Energy Building‘ zu definieren.“
Energieeffizienzkongress am 16. und 17. November
Auf ihrem Energieeffizienzkongress Mitte November in Berlin will die dena Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden ein Diskussionsforum bieten, um sich über die Weiterentwicklung der energetischen Standards für Gebäude auszutauschen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Worauf Hauseigentümer und Verbraucher 2016 achten müssen (22.12.2015)
- 2,5 Millionen Tonnen CO₂-Einsparungen im Gebäudebereich (30.11.2015)
- Wohnungsbau-Offensive mit 10-Punkte-Programm (29.11.2015)
- 230 Mrd. Euro Umsatz in der Bauwirtschaft 2015 und 235 Mrd. Euro 2016 (15.11.2015)
- Bauwirtschaft fordert mehr Investitionen in Wohnungsbau, Infrastruktur und Kommunen (15.11.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Was sind die Energieeffizienzwerte in Energieausweisen wert? (25.10.2015)
- Bauwirtschaft kritisiert Gesetzentwurf zum Bauvertragsrecht (13.10.2015)
- Bundesbauministerin: „Klimaziele im Gebäudebereich bleiben unberührt“ (4.10.2015)
- Bundesregierung lockert Baurecht für winterfeste Flüchtlingsunterkünfte (29.9.2015)
- Bauwirtschaft fordert höhere AfA, weniger Grunderwerbsteuer, mehr Bauland (29.9.2015)
- DStGB und Bauindustrie fordern mehr Standardisierung, weniger Kostentreiber, flexible Vergabe (29.9.2015)
- BAK fordert Wiedereinstieg in den kostengünstigen und sozial integrierten Wohnungsbau (27.9.2015)
- Studie: „Deutschland braucht bis 2020 zwei Millionen neue Wohnungen“ (21.9.2015)
- EnEV 2016 - betroffene Bauvorhaben und Ausnahmen (6.9.2015)
siehe zudem:
- Baupolitik, Baufinanzierung, Immobilien und Baurecht auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Baufinanzierung, Baukosten, Baubeschreibung, Bauvertrag, Baurecht bei Baubuch / Amazon.de