Jugendhaus mit dreifarbiger Holzfassade in Stuttgart ... und 20 Jahre ohne Nachstrich?
(14.7.2016) Der Neubau der Jugendhaus gGmbH in Stuttgart-Giebel verbindet Jugendhaus, Kindertagesstätte und Bürgersaal unter einem Dach (siehe Google-Maps):
Um eine offene, kommunikative Atmosphäre zu schaffen, war das zwei- bis dreigeschossige Gebäude zunächst als reiner Holzbau geplant. Aufgrund der hohen Anforderungen an den Brandschutz entschied man sich jedoch schließlich für einen Betonbau mit einer sehr individuellen Holzfassade
Die Holzlamellen lieferten die Holzwerke Ladenburger incl. werkseitiger Grundierung mit Lignosil-Base und einem Anstrich mit Lignosil-Color von Keimfarben. Damit soll die Fassade bis zu zwei Jahrzehnte lang ohne Nachstrich auskommen.
„Die Idee des Gebäudes besteht aus zwei Klammern, stellvertretend für das Kinder- und Jugendhaus und die Kindertageseinrichtung, die ineinandergreifen. In der Mitte pulsiert das Herz: der Marktplatz, als Raum für den Austausch von Bevölkerungsgruppen und unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten“, erklärt der ausführende Architekt Stefan Kamm vom Stuttgarter Architekturbüro Kamm Architekten BDA. Die Holzfassade umschließt diese Bereiche als ein Ganzes: „Drei verschiedene Breiten in drei verschiedenen Farben bilden ein lebendiges Spiel verschiedener Rottöne. Dabei haben wir über zwei Helligkeitsschattierungen die Schichtigkeiten der gegliederten Fassade herausgearbeitet“, erläutert der Architekt.
Glattkantbretter mit Bandsägeschnitt
Die ausführende Zimmerei Holzbau Kapfenstein aus Ludwigsburg realisierte die dreifarbige Fassade auf 1.192 m² Gesamtfläche in 2.200 Mannstunden. Die Holzwerke Ladenburger lieferten dazu Glattkantbretter der Klasse A aus feinjähriger nordischer Fichte. Der Zuschnitt erfolgte mit leicht gerundeten Kanten in drei verschiedenen Breiten mit Bandsägeschnitt auf der Sichtseite. „Damit sind die Lamellen sichtseitig rau und können wesentlich mehr Farbe aufnehmen als gehobelte Flächen. Die leichte Struktur verleiht dem Holz ein mattes, gleichmäßiges Erscheinungsbild und betont die Natürlichkeit des Werkstoffs“, erläutert Markus Hauber, Geschäftsführer der Holzwerke Ladenburger.
Silikatfarben von Keimfarben
Behandelt wurde die Holzfassade mit dem silikatischen Holzbeschichtungssystem Keim Lignosil von Keimfarben. „Die Farben des Lignosil-Systems sind UV-stabil, lichtecht und unerreicht langlebig“, verspricht Peter Treitz, Produktmanager von Keimfarben, und betont: „Konventionelle Holzbeschichtungen haben in der Regel eine Lebensdauer von drei bis sieben Jahren. Bei Fassadenbeschichtungen mit Lignosil fallen in 45 Jahren etwa zwei Nachbearbeitungen an. Das ist für viele Bauherren ein entscheidendes Argument.“ Ralf Reißing, der betreuende Fachberater von Keimfarben, ergänzt: „Gerade bei diesem Projekt ist die Farbgebung der Holzfassade ein entscheidender Teil der Gesamtgestaltung. Mit dem Auftrag von Lignosil werden die Farben nicht vergrauen oder verblassen und auch in 20 Jahren noch sehr gut aussehen.“
Die Holzbeschichtung für das Stadtteilhaus erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wurde im Werk zweimal die Grundierung Lignosil-Base aufgetragen, anschließend zweimal Lignosil-Color. Für den Auftrag auf die Schnittkanten war die Zimmerei vor Ort zuständig.
Sichtbare Verschraubung
„Die Fassade hat etwa 5.500 Querschnittstellen, die wir mit Grundierung und Farbe versehen haben“, berichtet Inhaber Thilo Kapfenstein. Die Unterkonstruktion für die Fassade besteht aus schwarz gestrichenen Kreuzrahmen, einer 20 Zentimeter starken Dämmstoffschicht und schwarzen Fassadenbahnen. Die verschiedenfarbigen Fichtenbretter wurden nach den Farbvorgaben des Architekten mit einer sichtbaren Verschraubung auf Lücke verlegt.
Weitere Informationen zu Holzfassaden und Holzbeschichtungen können per E-Mail an Ladenburger und per E-Mail an Keimfarben angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Fassadenverkleidung und Holzbaustoffe auf Baulinks
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