Studie: Erfolgsfaktoren für Bauvorhaben im Rahmen der Innenentwicklung dynamischer Städte
(18.11.2018) Eine neue Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt anhand von 13 Fallstudien, wie Investoren und Kommunen Vorhaben des innerstädtischen Wohnungsbaus realisieren können.
Neue Wohnungen entstehen innerstädtisch vor allem im Zuge der Nachverdichtung bestehender Quartiere ...
- in Baulücken,
- auf Brachen und
- durch die Umnutzung ehemals gewerblich und öffentlich genutzter Bauten.
Die Beispiele in der Studie zeigen, mit welchen Herausforderungen der innerstädtische Wohnungsbau konfrontiert wird: Dazu gehören ...
- Nutzungskonflikte,
- eine komplizierte und langwierige Willensbildung, Planung und Genehmigung,
- nachbarschaftliche Widerstände, die teilweise mit grundlegenden Auseinandersetzungen über wohnungs- und stadtentwicklungspolitische Fragen einhergehen.
Der stellvertretende BBSR-Leiter Robert Kaltenbrunner fordert, dass alle beteiligten Akteure intensiv nach Möglichkeiten der Innenentwicklung suchen müssten, um das Wohnungsangebot insgesamt auszuweiten: „Die Beispiele zeigen, wie Kompromisse und sensible Formen der Information und Beteiligung zu gelungenen Projekten führen und Neubauvorhaben Akzeptanz verschaffen können. Sie bereichern die Debatte um gute Lösungen für den innerstädtischen Wohnungsbau und regen zur Nachahmung an.“
Aus den Fallstudien leiteten die Autoren Erfolgsfaktoren für Vorhaben des Wohnungsbaus in Städten ab:
- Die Stadtverwaltungen sollten die unterschiedlichen Interessen der Bürgerschaft gleichmäßiger berücksichtigen - beispielsweise über aufsuchende Formen der Beteiligung.
- Sachargumente für mehr Wohnungsneubau müssten besser für die Bürgerschaft aufbereitet werden - dazu zählen Informationen zur Entwicklung der lokalen Wohnungsmärkte, zum Neubaubedarf und zu den in der Kommune bebaubaren Grundstücken,
- Baulandrichtlinien, Baulandmodelle und Konzeptvergaben ermöglichen der Studie zufolge effizientere Abläufe.
- Eine koordinierende Stelle für den Wohnungsbau könne die Vorhaben zudem unterstützen, indem sie die Abstimmungen zwischen Fachämtern in die Hand nimmt und den Dialog mit Bürgerschaft sowie kommunalpolitischen Gremien und Investoren aufeinander abstimmt.
Das Forschungsinstitut Quaestio hat die Studie im Auftrag des Bundesbauministeriums c/o BMI sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) realisiert.
Die Studie „Erfolgsfaktoren für Wohnungsbauvorhaben im Rahmen der Innenentwicklung von dynamischen Städten“ kann kostenfrei per E-Mail an BBSR angefordert werden und ist via bbsr.bund.de > Veröffentlichungen > Sonderveröffentlichungen downloadbar (direkter PDF-Download).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Dritte Auflage der Grundlagenforschung „Der Eckhausgrundriss“ (29.1.2024)
- Forschungsprojekt: Mehr Wohnungsbau durch aktives Innenentwicklungsmanagement (1.12.2019)
- Düsseldorfer Erklärung: 50 Stadtbauräte und Planungsdezernenten fordern Änderung der Baugesetzgebung (8.5.2019)
- Im neuen IzR-Heft des BBSR: Herausforderungen und Potenzial kleiner Städte (31.3.2019)
- Studie von TU Darmstadt und Pestel-Institut macht Inventur: Wohnraum-Potenziale bei Nicht-Wohngebäuden (27.2.2019)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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siehe zudem:
- (Bau- und Wohnungs-)Politik sowie serielles Bauen im Fertigbau-Magazin und Architektur bei Baulinks