100 Jahre Bauhaus - 100 Jahre Berker
(10.1.2019) Neben dem Gründungsjahr 1919 verbindet den Schalterhersteller Berker aus Schalksmühle mit dem Bauhaus vor allem die Vorliebe für das Zusammenspiel von Form und Funktion. Zudem verfolgte Berker schon früh den auch am Bauhaus propagierten Ansatz, Produkte seriell zu fertigen, um diese nach dem Baukasten-Prinzip zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können.
In den mittlerweile grundrestaurierten Gebäuden des Instituts in Dessau kommen wie schon damals auch heute die Berker Serie 1930 sowie die Serie Glas zum Einsatz - sinnvollerweise in technisch angepasster Form. Beide Schalterlinien sind ganz im Sinne des Bauhauses funktional und schnörkellos, so dass sie durch die Reduzierung auf das Wesentliche eine zeitlose Ästhetik ausstrahlen.
Nicht nur in seinen Entwürfen für das Weimarer Haus am Horn, der Siedlung Dessau-Törten oder im architektonischen Epizentrum des Bauhaus Dessau setzte Walter Gropius runde Berker-Schalter ein. 1926 erklang das bekannte „Klick“ der Drehknebelschalter auch im berühmten Direktorenzimmer des Bauhaus Dessau, wenn das Licht angeschaltet wurde. In diesem Zimmer, von dem aus die klassische Moderne als bedeutendes Kapitel der Architektur-, Design- und Kunstgeschichte in die Welt zog, waren damals wie heute elegant schlichte Berker-Schalter und -Steckdosen aus Glas und Kunststoff installiert. „Mit ihren Rund-Elementen passten sie gestalterisch am besten in dieses Haus“, so die Bauhausforschungs-Expertin Monika Markgraf.
Die Berker Serie 1930 sowie die Serie Glas fügen sich dort heute ebenso selbstverständlich ein wie auch damals: Sie verkörpern immer noch die hohe Funktionalität, der sich das von Robert und Hugo Berker gegründete Schalksmühler Unternehmen und das Gestaltungsprinzip des Bauhauses seit 1919 gleichermaßen verpflichtet haben.
Nicht nur in ihrer Materialität, auch in ihrer Formensprache, spiegeln die Glasserie und die Serie 1930 den Zeitgeist des Bauhauses wider: Mit ihrer kreisrunden Form setz(t)en beide Schalterprogramme auf eines der ältesten und bedeutungsträchtigsten Elemente der Geometrie. Damit greift das Schalterdesign eine zentrale Komponente des programmatischen Bauhaus-Anspruchs - einer an geometrischen Grundformen orientierten Gestaltung - auf.
Heute lassen sich die Klassiker mit ihrem nostalgischen Charme mit moderner Elektrotechnik kombinieren: Die Schalterprogramme werden u.a. durch Drehdimmer sowie Steckdosen für Strom, Telefon oder Netzwerkkabel abgerundet und gehen damit auf zeitgenössische Ansprüche ein.
Berker Serie 1930
Mit einer Oberfläche aus schwarzem oder polarweißem Kunststoff fügt sich
die Berker Serie 1930 in renovierte Altbauten ebenso harmonisch ein wie in
moderne, gradlinige Neubauten. Dabei ist die vom originalen Bauhaus-Schalter
inspirierte Linie, die in enger Abstimmung mit der Dessauer
Bauforschungsabteilung entwickelt wurde, mit ihrer charakteristischen runden
Form heute ein Klassiker unter den Schalterlösungen - siehe auch
Bild rechts Serie 1930 in matt schwarzer Softtouch-
Berker Serie Glas
Wie gestalterische Eleganz aus der Funktion heraus entstehen kann, zeigt die Serie Glas in der Kombination von klaren oder von hinten polarweiß bedruckten Glasrahmen mit schwarzen oder weißen Kunststoff-Drehknebeln. Diese Ende der 1970er-Jahre entwickelte, historisch inspirierte Linie verkörpert die Zeitlosigkeit traditioneller Drehschalter und komplettiert mit ihren runden Glasverblendungen und der klassischen Form unterschiedlichste Interieurs.
Berker Serie 1930 Porzellan made by Rosenthal
Die Berker Serie 1930 aus echtem Rosenthal-Porzellan versteht sich als Hommage an das „weiße Gold“ und höchste Handwerkskunst. In der klassisch runden Form der Berker Serie 1930 laden diese feinen Porzellan-Schalter auf eine zweifache Zeitreise ein: Die Formensprache erinnert an die gestalterische Moderne, gleichzeitig bringen sie das traditionsreiche Original-Material zurück, aus dem hochwertige Schalter gefertigt wurden, bevor Kunststoff Einzug in die Produktionen hielt - siehe auch Beitrag „Porzellanschalter: Berker Serie 1930 Porzellan made by Rosenthal“ vom 19.12.2007.
Weitere Informationen zu Serie 1930 und Serie Glas können per E-Mail an Berker / Hager angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- JUNGs Kippschalter LS 1912 auch in Graphitschwarz und Schneeweiß matt (16.6.2022)
- Gira ermöglicht weiteren Schalterprogrammen die Aufputzmontage (10.7.2020)
- Weitere leuchtende Lichtschalter von Berker (19.12.2019)
- „Versteckdose“: TCS kombiniert elegant Schalter für Hue-Leuchten mit einer normalen Steckdose (19.12.2019)
- Wenn ein Lichtschalter auch mal selber leuchten möchte... (16.8.2019)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Kippschalter LS 1912 - eine Hommage an die JUNG Historie (23.6.2018)
- „Manufaktur Edition“ von Hager / Berker mit 5 neuen Serienprodukten (22.6.2018)
- Schalterprogramm Gira Studio nimmt sich u.a. frühe Aufputzinstallationen zum Vorbild (22.6.2018)
- „Next to Bauhaus“: erstes Jahrbuch der Dessauer Schule (18.3.2018)
- Berker lanciert neue Bauhaus-inspirierte Serie „Glas Polarweiß“ (10.6.2016)
- Renova: Schalterprogramm im Retrodesign neu von Schneider Electric (11.2.2014)
- Neue runde Schalterprogramme von Berker: R.1, R.3 und Serie R.classic (6.8.2012)
- Decento: Neues Porzellan-Schalterprogramm von Busch-Jaeger (2.11.2011)
- Berker 1919, Berker 2009 (3.7.2009)
- Porzellanschalter: Berker Serie 1930 Porzellan made by Rosenthal (19.12.2007)
- „Blueprint“ über Details der Restaurierung des Dessauer Bauhaus-Ensembles (10.11.2004)
siehe zudem:
- Schalterprogramme und Gebäudeleittechnik im Gebäudetechnik-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Gebäudeleittechnik bei Baubuch / Amazon.de