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Investitions- und Betriebskosten von Trinkwasserinstallationen nachhaltig senken


  

(4.4.2023) Energie- und Wassersparen gehören derzeit zu den gesellschaftlich relevantesten Themen. Immer mehr Auftraggeber sowie die drei größten Systeme für ökologische Gebäudezertifizierung DGNB, BREEAM und LEED fordern die Verringerung des Wassergebrauchs in Neubau und Bestand. Damit die Trinkwasserhygiene dabei nicht unter die Räder kommt, verweist Dr. Peter Arens, Hygieneexperte bei Schell, auf die Bedeutung wassersparender Armaturen und WCs.

Arens‘ Erkenntnisse fußen unter anderem auf einer wissenschaftlichen Arbeit von Luca Güsgen, der sich bei der Bearbeitung des Themas „Trinkwasserinstallation: Die Auswirkungen eines reduzierten Trinkwasserverbrauchs im wachsenden Anspruch der Trinkwasserhygiene“ mit der Fragestellung beschäftigte, wie sich der Wassergebrauch in Haushalten minimieren lässt, ohne den Komfort und die Trinkwasserhygiene zu beeinträchtigen. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf Maßnahmen, die in Neubauten bereits in der Planung umgesetzt werden sollten. Denn bei Bestandsbauten sind die Möglichkeiten deutlich beschränkter. So warnt Dr. Peter Ares davor, in Bestandsgebäuden die Literleistung von Entnahmearmaturen unter den jeweiligen Berechnungsdurchfluss der Entnahmestellen zu reduzieren, auch wenn dies in allen drei Systemen vorgesehen ist. Dies würde den Wasseraustausch in der Installation und damit die Trinkwasserhygiene gefährden. Wasserspareinrichtungen sind unter diesen Bedingungen also nur begrenzt sinnvoll, beispielsweise in öffentlichen Bereichen von Flughäfen oder Rathäusern mit einer sehr hohen Nutzungsfrequenz, welche die Literleistung unterhalb der Normwerte kompensiert.

Dr. Peter Arens, Hygienespezialist beim Unternehmen Schell, Olpe (links), und Luca Güsgen, Inhaber der Fa. Güsgen Heizung Klima Sanitär, Soest (Fotos © Schell GmbH & Co. KG und medienflug – Marcel Krufft) 

Reduzierten Wassergebrauch bei Neubauten einplanen

In jeder Planungssoftware sind die Berechnungsdurchflüsse von Entnahmestellen aus der DIN 1988-300, Tabelle 2, hinterlegt. Wenn jedoch der Wassergebrauch eines Gebäudes ökologisch optimiert werden soll, muss der Investor dazu den klaren Auftrag erteilen. Nur dann bekommt er eine Trinkwasserinstallation mit reduzierten Berechnungsdurchflüssen und schöpft das volle Potenzial aus. Zunächst einmal sinken unmittelbar die Investitionskosten. Denn geringere „Literleistungen“ der Entnahmestellen bedingen bei angepasster Berechnung deutlich verringerte und damit kostengünstigere Dimensionen bei Rohren, Verbindern, Dämmungen und Rohrschellen, wie Luca Güsgen in seiner Arbeit belegt. Weiterhin sinken die Betriebskosten des Gebäudes für Trinkwasser warm und kalt sowie das zugehörige Abwasser über die gesamte Nutzungsdauer der Trinkwasserinstallation, also in aller Regel für die nächsten 50 Jahre. Welche Einsparungen sich mit wassersparender Auslaufarmaturen gegenüber pauschalisierten Werten ergeben, hat Luca Güsgen anhand von Vergleichsrechnungen am Beispiel eines Wohngebäudes mit sechs Nutzungseinheiten aufgezeigt.

Reduzierter Wassergebrauch reduziert spürbar die Betriebskosten

Zum einen sinken durch den geringeren Wassergebrauch unmittelbar die jährlichen Wasser- und Abwasserkosten. Zum anderen sinken die Energiekosten, denn es muss weniger Trinkwasser erwärmt und in einer Zirkulation auf Temperatur gehalten werden. Diese Energiekosten wurden im Rahmen der Arbeit nicht ermittelt. Sie lassen sich jedoch indirekt aus dem verringerten Wasserinhalt ableiten: Letzterer reduziert sich für das genannte Beispielgebäude um rund 40%. Diese Reduktion des Wasservolumens verringert auch die Wassermenge von erforderlichen Stagnationsspülungen: Gemäß VDI 6023 Blatt 1 muss stagnierendes Wasser aus hygienischen Gründen alle 72 Stunden ausgespült werden. Dies kann entweder manuell oder automatisiert, wie zum Beispiel mittels Wassermanagement-System SWS von Schell, erfolgen.

Beispiele für verringerte Berechnungsdurchflüsse (reduzierte Literleistungen) unter die Referenzwerte der DIN 1988-300, Tabelle 2, auf Basis marktverfügbarerer Entnahmearmaturen (Quelle © Bachelorarbeit Luca Güsgen) 

Fazit

Steigende Investitions- und Betriebskosten auch für Trinkwasser warm und kalt sowie Abwasserkosten führen bei immer mehr Investoren, Fachplanern und Fachhandwerkern zu einem Umdenken im Hinblick auf Trinkwasserinstallationen. Dies zeigt sich beispielsweise in der Rückkehr zu T-Stück-Installationen aus wirtschaftlichen, ökologischen und hygienischen Gründen.

Zusätzliche Einsparmöglichkeiten bieten wassersparende Entnahmestellen, die nicht nur den Energieeinsatz bei der Trinkwassererwärmung sowie den Wasserinhalt und -gebrauch erheblich senken, sondern auch den Materialeinsatz bei Rohren und Fittingen spürbar verringern.

Weitere Informationen zur Investitions- und Betriebskosten von Trinkwasserinstallationen können per E-Mail an Schell angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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