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KLB: Recycling statt Downcycling - Leichtbetonsteine aus mineralischen Reststoffen

(15.11.2023) KLB ist die Herstellung von Leichtbetonsteinen aus Sekundärrohstoffen gelungen. Im Rahmen von großangelegten Forschungsversuchen entwickelten die Gesellschafterwerke von KLB zusammen mit dem Institut für Angewandte Bauforschung in Weimar (IAB) ein Verfahren zur Aufbereitung mineralischer Baureststoffe.

Verwendete Recycling-Gesteinskörnungen stammen unter anderem aus Gebäude-Abrissen. In den Versuchen konzentrierte man sich auf die Aufbereitung der Baureststoffe und deren Zuordnung in die einschlägige Normung. Gewonnene Sekundärrohstoffe konnten in der Produktion von Leichtbeton Verwendung finden.

Bis zu 40 M-% der natürlichen Gesteinskörnungen wurden durch Recycling-Material ersetzt. Technische Eigenschaften der Produkte können den einschlägigen Normen und Zulassungen zugeordnet werden. (Foto: KLB Klimaleichtblock) 

Sortierung von Baureststoffen

Zerkleinern, Klassieren sowie das anschließende Sortieren stellen die Grundoperationen der Bauabfall-Aufbereitung dar. Traditionelle Sortiertechniken entfernen meist Metalle und Leichtstoffe aus den Baureststoffen. Für bestimmte Anwendungen ist weiterhin die Trennung unterschiedlicher mineralischer Bestandteile erforderlich. 

In der Aufbereitungsstrecke im Recyclingtechnikum des IAB können Baustoffgemische mit einem sensorgestützten Freifallsortierverfahren voneinander separiert werden. Die Materialien werden zu Beginn in ihre Partikel zersetzt und anschließend auf einem Fallweg sortiert. Dieses Verfahren kam bei den Versuchen von KLB zum Einsatz, um seine technische Eignung zu testen. 

Schematische Darstellung des Freifallsortierverfahrens (Bild: Institut für angewandte Bauforschung Weimar, IAB) 

Trennverfahren Windsichtung

Ein weiteres Trennverfahren zur Absonderung von Störstoffen ist die Windsichtung - eine traditionelle Methode, die Gravitation, Masse und Fliehkräfte nutzt. Baureste werden vorgebrochen. In einen Windkanal fällt schwerer Mauerbruch nach unten, leichte Dämmstoffpartikel hingegen werden nach oben abgesaugt. Anschließend wird abgeschieden und ausgesiebt. 

Recycling-Gesteinskörnungen im Test

In den von KLB durchgeführten Versuchen sollten neue Betonrezepturen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Betonprodukte bewertet werden. Der Forschungsschwerpunkt lag auf der Verwendung neu entwickelter Recycling-Gesteinskörnungen in Mauerwerks-, Garten- und Landschaftsbauprodukten. Unter anderem wurden Porenbeton und Kalksandstein aus Abbruchmassen sowie Baustellenabfälle und Keramikbruch verwendet, verschiedene Rezepturen entwickelt und nach ihren bautechnischen Eigenschaften bewertet. 

Der Einsatz von Recycling-Gesteinskörnungen in Leichtbeton-Produkten erwies sich während der Versuchsreihe als technisch möglich. Qualität und Wirtschaftlichkeit erzeugter Recycling-Baustoffe hängen von den Ausgangsmaterialien sowie der eingesetzten Aufbereitungstechnologie ab. „Bei der Werksfertigung wurden bis zu 40 M-% der natürlichen Gesteinskörnungen durch Recycling-Material substituiert. Die so erzeugten Betonprodukte  entsprechen den bauordnungsrechtlichen Vorgaben der einschlägigen Normen und Zulassungen”, erklärt Andreas Krechting, KLB-Geschäftsführer.

Nun gilt es, die Erfahrungen aus den anwendungsbezogenen Forschungsprojekten in die bereits bestehende Regelsetzung zu integrieren. „Damit sehen wir uns erneut am Puls der Zeit – für eine nachhaltige Produktion von Wandbaustoffen, die gesellschaftlichen Erwartungen umfänglich gerecht wird”, fasst Andreas Krechting zusammen. 

Weitere Informationen können per E-Mail an KLB Klimaleichtblock angefordert werden.

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