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Drees & Sommer: Innovationsgebäude mit DGNB Platin ausgezeichnet

(17.11.2023) In den Oberen Waldplätzen 12 in Stuttgart, kurz OWP12, findet man klimafreundliches Bauen. Hier hat Drees & Sommer Ende 2021 eine neue Unternehmenszentrale eröffnet. Klima- und ressourcenschonend dient sie als Demonstrationsobjekt für Bauinteressenten. Das Gebäude ist  Vorreiter für Kreislaufwirtschaft, Grünfassade oder Energiekonzept und wurde von der DGNB mit Platin ausgezeichnet.

„Ein großer Anteil der weltweiten CO₂-Emissionen resultiert aus dem Energieverbrauch von Gebäuden und der Produktion von Baumaterialien. Vor diesem Hintergrund brauchen wir eine klare Haltung und ein ganzheitliches Qualitätsverständnis. Visionen zu mehr Nachhaltigkeit machen wir bei der DGNB daher durch Zertifizierungen messbar”, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Die neue Drees & Sommer-Unternehmenszentrale ist ein Musterbeispiel dafür, wie die Transformation der Bauwirtschaft gelingen kann.”

v.l.n.r: Thomas Berner (OWP 12-Projektleiter Drees & Sommer), Steffen Szeidl (Vorstand von Drees & Sommer), Dr. Christine Lemaitre (Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.) und Christian Luft (Associate Partner) Bild: Drees & Sommer SE 

Mit gutem Beispiel und Vorbildfunktion

OWP12 ist ein Plusenergiehaus und erzeugt mehr Energie, als es selbst verbraucht. Das wird u.a. durch die neu entwickelte und hochdämmende Fassadenkonstruktion, Photovoltaikanlagen, Geothermie-Bohrungen und die begrünte Fassade an der Nordseite möglich. Eine solche Fassadenbegrünung soll in der Zukunft Vorschrift in allen deutschen Großstädten werden, denn die Vorteile liegen auf der Hand: Das Gebäude heizt sich weniger auf, Insekten siedeln sind an und stärken die Biodiversität, die Pflanzenwände filtern Schadstoffe. Gleichzeitig entsteht eine Schwammfunktion, die Regenwasser zurückhält. 

Drees & Sommer kombinierte die grüne Fassade mit einer ebenfalls neu entwickelten modularen und kreislauffähigen Fassade. Sie benötigt nur wenig Fläche und erzeugt dank Photovoltaikelementen regenerativen Strom. Gleichzeitig erreicht die Fassade dank innovativer Materialien ausgezeichnete Wärme- und Schalldämmwerte und erfüllt die Anforderungen an einen erhöhten Schallschutz für das Gebäude, das an einem vierspurigen Autobahnzubringer liegt. 

Kreislauffähigkeit mit Auszeichnung

Damit der Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen möglichst gering ausfallen, verwirklichte Drees & Sommer mit dem Tochterunternehmen und Umweltberatungsinstitut EPEA beim Bau der OWP12 in weiten Teilen das Cradle to Cradle-Prinzip für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Alle verwendeten Materialien und deren chemische Beschaffenheit sind in einem von EPEA entwickelten Materialausweis dokumentiert – dem Circularity Passport. Hier wird aufgeführt, welche Materialien wo und in welcher Qualität und Menge im Gebäude eingesetzt wurden. Das ermöglicht, alle Stoffe am Ende des Lebenszyklus der Kreislaufwirtschaft zuzuführen.  

DGNB-Nachhaltigkeitssiegel

Wer so baut, kann sich das Ergebnis mit Brief und Siegel bestätigen lassen. Das DGNB-System fußt auf den drei zentralen Nachhaltigkeitsbereichen Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles. „In einigen Segmenten konnten wir die Anforderungen sogar übertreffen”, sagt Christian Luft, der als Associate Partner bei Drees & Sommer die Auditierung begleitete. „In der Ökobilanz haben wir beispielsweise in den Bereichen der emissionsbedingten Umweltauswirkungen sowie beim Ressourcenverbrauch über 100% erreicht. Volle Punktzahl gab es außerdem für die Projektvorbereitung und Planung sowie für die Bauausführung.”

Gerade ökonomisch ist diese Art des Bauens interessant: nachhaltige Gebäude sind werthaltiger bei geringeren Betriebs- und Unterhaltskosten. Dies führt wiederum zu einem besseren Markt- und höheren Wiederverkaufswert der Immobilie. Damit ist nachhaltiges Bauen ein Wertreiber und kein Kostentreiber, zudem ist es ein „Must-have” laut Steffen Szeidl klimagerecht und kreislauffähig zu bauen, sanieren und betreiben. „Wer sich nicht selbst bewegt und mit gutem Beispiel vorangeht, der wird bewegt – durch Regulierung oder durch gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Druck.”

Das Gebäude

Die Bruttogrundfläche von 7.000m² des 20m hohen und 70m langen Neubaus bietet Platz für rund 200 Mitarbeiter, einen großen Konferenzbereich, eine Terrasse, eine Cafeteria und die Kantine. Es ist mehr als ein Verwaltungsgebäude, sondern dient auch als Demonstrationsobjekt für potenzielle Bauinteressenten. 

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