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Weltneuheit 2° Concept und Schüco E² Fassade auf der BAU

(31.12.2008; BAU-Vorbericht; upgedatet am 7.1.2009) Das auf der BAU 2007 als Prototyp präsentierte Konzept der Schüco E² Fassade wurde inzwischen zu einem marktreifen Systembaukasten mit fünf verschiedenen Anlagenkonzepten entwickelt. In einer hoch integrierten Form will diese Fassade die Kernfunktionen ...

  • dezentrale Lüftung,
  • (automatisierte) Öffnungselemente,
  • Sonnenschutz und
  • solare Energiegewinnung mit moderner Dünnschicht-Technologie

... zu einem ästhetischen Ganzen verbinden und folgt damit der programmatischen Zielsetzung, zugleich Energie zu sparen und zu gewinnen. Erste Objekte sind bereits in Bau, weitere in Planung.

[Update vom 7.1.2009] In der Woche vor der BAU hat Schüco noch die "Vorstellung einer bahnbrechenden Weiterentwicklung zugunsten des Klimaschutzes" angekündigt - und zwar "ein adaptives zukunftsorientiertes Konzept". Die Weltneuheit "Schüco 2° Concept" erfülle alle wesentlichen Funktionen zur Verbesserung der Energiebilanz eines Gebäudes - verbunden mit modernem Design und anspruchsvoller Architektur. Außerdem gab es noch kurz vor Knapp zwei Visualisierungen vom Schüco Messestand: Vorderseite und Gesamtansicht [/Update]

Soviel ist unstrittig: Der Schlüssel zur Energieeffizienz eines Gebäudes liegt in der Fassade. Die Außenhülle eines Gebäudes ist verantwortlich für Lichteinfall und Lüftung und muss je nach Jahreszeit Kälte oder Wärme abwehren sowie Sonnenschutz für optimale Arbeitsbedingungen bieten. Gleichzeitig ist sie neben dem Dach die wesentliche Gebäudefläche, über die eine solare Energiegewinnung Sinn macht. Dieser "Technikwelt" der Fassade steht eine anspruchsvolle Gestaltungswelt gegenüber, die das Ideal einer hoch transparenten, großflächigen und durchgängig symmetrischen Fassadenstruktur anstrebt. Will man beide Welten ohne Kompromisse miteinander verbinden, so müssen Technikfunktionen weitgehend unsichtbar in die Systemtechnik für die Fassade integriert werden.

Genau dies tut die Schüco E² Fassade, indem sie als hoch integrierte Systemfassade die Funktionen Lüftung (incl. Heizung und Kühlung), Öffnungselemente, Sonnenschutz und solare Energiegewinnung auf wirtschaftliche und ästhetische Weise miteinander verknüpft. Wesentlicher gestalterischer Kunstgriff ist dabei die versteckte Positionierung dezentraler Anlagentechnik für Lüftung sowie des Sonnenschutzes in den Bereich der Geschossübergänge. Auf diese Weise gelingt es auch bei einschaligen Fassaden, eine homogene, hoch transparente Fassadenansicht herzustellen, die ihre energetische, multifunktionale Leistungsfähigkeit mit Eleganz und konstruktiver Schlichtheit kaschiert.

Anlagenkonzept 4: Das energetisch effizienteste der fünf möglichen Anlagenkonzepte bringt warme und kalte Zuluft über Schlitzauslässe in der Decke in den Raum ein. (Bild vergrößern)

Dezentrale Lüftungstechnik: Eine Frage der Planung

Das gestalterisch-technische Potenzial der Schüco E² Fassade will über eine systematische Planung erschlossen werden, die in der Entwurfsphase wichtige Detailfragen klärt. So sollte der Architekt zunächst die integrierte Lösung mit dezentraler Lüftung einem konventionellen Modell mit zentraler Lüftung in allen planungsrelevanten Punkten gegenüberstellen. Ein offensichtlicher Vorteil beim Einsatz der Schüco E² Fassade folgt bereits aus der geringeren Höhe der Zwischendecken. Bei gleicher Geschosshöhe ergeben sich bei einem rund 110 m hohen Gebäude Raumeinsparungen, die drei vollen Geschossen entsprechen (siehe Grafik). Weiterhin vorteilhaft im Hinblick auf eine freie Planung ist der Wegfall von Schachtflächen für die Lüftungskanäle sowie der Verzicht auf kostspielige und Raum einnehmende Technikgeschosse, die ab einer bestimmten Gebäudehöhe zu integrieren sind. Die konzeptionelle Entscheidung für dezentrale Lüftungskonzepte im Rahmen der E² Fassadentechnik schafft folglich Gestaltungsfreiheit, erhöht das Flächenangebot und reduziert auf der Ebene der Projektabwicklung die Reibungsfläche zwischen dem gestaltenden Architekten und dem Planer für die technische Gebäudeausstattung.

Energieeinsparung durch dezentrale Lüftung im Rahmen der E² Systemtechnik

Eine zunehmend wichtigere Planungsgröße im Objektbau stellen die zu erwartenden Betriebskosten im Lebenszyklus einer Immobilie dar. Energie sparende Gebäudetechnik kann einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Rentabilität des Objektes leisten - im Falle der dezentralen Lüftungstechnik seien laut Schüco gegenüber herkömmlicher Klimatisierung je nach Anlagenkonzept zwischen 20 und 30 Prozent Energiekosten-Einsparungen realisierbar.

Öffnungselemente integriert und automatisiert

Die auf die Schüco E² Fassade adaptierten Öffnungselemente basieren auf dem bewährten Fassadensystem Schüco SFC 85 und bieten bei durchgängig schmalen 85 mm Profilansichtsbreite die Möglichkeit, geschosshohe Öffnungselemente mit Flügelgewichten bis zu 250 kg homogen in das Fassadenbild zu integrieren. An Bauarten stehen für die E² Fassade derzeit bereits Senk-Klapp-Fenster und Parallel-Ausstell-Fenster zur Verfügung - beide Varianten können wahlweise manuell oder elektromotorisch bedienbar ausgestattet werden (siehe Bild rechts).

Dem Prinzip der "unsichtbaren Fassadentechnik" folgend, sind die Motorriegel für den Antrieb der Flügelrahmen vollständig in das Tragwerk integriert. In Verbindung mit dem busgesteuerten vollautomatisierten Fassadensystem kann über die angeschlossenen Öffnungselemente die Nachtauskühlung automatisiert werden.

Sonnenschutz mit Durchblick

Kleine Aluminiumlamellen mit einem nach innen konkaven und nach außen konvex gewölbten Querschnitt sind das äußerlich auffälligste Merkmal des flächenbündig in die Fassade integrierten "Hochleistungssonnenschutzes CTB" (siehe Bild). Die Behangführung ist in die Deckleisten der Fassadenprofile und der Sonnenschutzkasten verdeckt im Bauraum vor der Geschossdecke integriert. Der bei konventionellen Sonnenschutzlamellen zu verzeichnende Effekt einer gebrochenen optischen Wahrnehmung des Umfeldes entfällt zugunsten eines abgeschwächten Gesamtbildes. Direkte Sonneneinstrahlung wird ab einer Sonnenhöhe von 20° verhindert. Die Windstabilität, ein sehr wesentliches Nutzungskriterium im Hochbau, sei bis Windgeschwindigkeiten von 30 m/sec gewährleistet, was Windgeschwindigkeiten jenseits der 100 km/h bzw. Windstärke 11 (= orkanartiger Sturm) entspricht.

Photovoltaik in Dünnschicht-Technologie

Eine wichtige Aufgabe im Rahmen der dualen Strategie des Energiesparens und -gewinnens übernimmt bei der Schüco E² Fassade die integrierte Photovoltaik (siehe auch Eingangsbild oben). Bei der Integration von Dünnschicht PV in die Fassade sei der geringere Temperaturkoeffizient der Dünnschichtmodule und die bessere Ausnutzung des diffusen Anteils der Solarstrahlung von besonderem Vorteil. Die PV-Module sind witterungsgeschützt eingebettet in ein Verbundglas, das als Außenscheibe eines Isolierglases flächenbündig in die Tragkonstruktion integriert ist. Energetisch sollen die E² Module somit Wärmedämm-Eigenschaften erzielen, die denen hochwertiger Isoliergläser in vollem Umfang entsprechen (Ug-Wert bis 1,1 bei 8 mm SZR und Krypton-Füllung). Optisch bleibt durch die homogene Lochstruktur der Außenbezug zur Umwelt erhalten. Modulgrößen für die E² Energiefassade liegen frei wählbar zwischen 500 x 500 mm und maximal 2600 x 2200 mm Größe.

Übrigens: Auf der BAU 2007 wurden auch E² Fassadenelemente gezeigt, die eine solarthermische Energiegewinnung ermöglichten. Dazu wurden transluzente Flachkollektoren in den Scheibenzwischenraum eingesetzt (siehe auf der BAU 2007 gemachtes Detailfoto und Beitrag "'Schüco E² Fassade' - Die Energiefassade" vom 6.2.2007).

Weitere Informationen zur E² Energiefassade können per E-Mail an e2fassade@schueco.com kostenfrei angefordert werden.

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