Wie vorgehängte hinterlüftete 3D-Fassaden um freie Formen ringen können
(2.6.2015; BAU-Bericht) Moderne Fassaden bewegen sich längst nicht mehr auf einer Ebene - wie u.a. auf dem Sto-Messestand während der BAU zu sehen war. Neben der modulierenden WDVS-Fassade zeigte Tochter StoVentec Systeme, die einen prozesstechnisch sicheren Umgang mit dreidimensionalen Fassadenflächen erlauben - fugenlos verputzt oder mit Naturstein beziehungsweise Keramik belegt. Im Rahmen einer digitalen Prozesskette von der Planung bis zur Montage werden Planer projektbezogen durch die Experten der Sto-Gruppe unterstützt.
Betrachtet man stilbildende Bauten der letzten Jahre, fällt auf, dass viele von ihnen Ausdruck eines Ringens um freie Formen sind. Dabei wächst die Nachfrage nach gekrümmten homogenen Flächen - manchmal glatt, manchmal texturiert. Das wiederum führt zu erheblich höheren Anforderungen an Unterkonstruktion, Oberflächen und Verarbeitung. Vor diesem Hintergrund versteht sich die Weiterentwicklung der bauaufsichtlich zugelassenen StoVentec-Systeme für den Bereich der vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) als wichtigen Schritt. Denn sie ermöglichen erstmals einen prozesstechnisch sicheren Umgang mit fugenlos verputzten dreidimensionalen Oberflächen. Ermöglicht wird dieses Aufbrechen von Grenzen durch die Beherrschung einer digitalen Prozesskette vom Entwurf über die Flächengeometrie, die Analyse der notwendigen Unterkonstruktion bis hin zu Fertigung, Baustellenlogistik und Montage. Dazu bestehen die Systeme aus ...
- einer individuell bemessenen Unterkonstruktion,
- einer Mineralwolle-Dämmung und
- einer Wetterschale, die wiederum Untergrund unterschiedlichster Oberflächengestaltungen sein kann.
Kern der Bekleidung ist eine Putzträgerplatte aus Blähglasgranulat, die beidseitig mit hochzugfestem Glasfasergewebe laminiert ist. Dieser Verbund erzeugt eine statische Lastabtragungscharakteristik, die mit der von Stahlbeton vergleichbar ist. Dennoch ist das Eigengewicht der 12 mm dünnen Platte mit 6 kg/m² sehr gering. Mit dieser Trägerplatte lassen sich ...
- doppelsinnig gekrümmte Flächen erstellen (mit Biegeradien von vier bis drei Metern) und
- alle Arten von Flächen aus der Senkrechten kippen.
Für die Planung einer solchen Fassade ist ein vollständiges 3D-Modell unerlässlich, das Unterkonstruktion, Trägerplatte und Beschichtung umfasst. Denn die digitale Prozesskette reicht in diesen Fällen bis in den Fertigungs- und Montageprozess. Hierbei unterstützt Sto den Architekten mit einer projektbezogenen Planung.
Die Erfahrung der Fassadenspezialisten aus dem Schwarzwald mit „iD Individual Digital Engineering“-Lösungen ermöglicht eine intensive Zusammenarbeit bei der Prüfung der 3D-Daten, so dass z.B. nichtrealisierbare Details frühzeitig erkannt und optimiert werden. Notwendige Unterkonstruktionen, verschiedene Geometrien und Beschichtungsaufbauten werden je nach Anforderung (z.B. je nach Neigungsgrad) entwickelt. Die Unterkonstruktion kann in vielen Fällen mit einer vom Darmstädter Passivhausinstitut als wärmebrückenfrei zertifizierten Lösung umgesetzt werden, ansonsten mit einer wärmebrückenoptimierten Variante.
Die Unterkonstruktion wird werkseitig vorgefertigt und auf der Baustelle montiert. Auch die passgenau geschnittenen Fassadenplatten werden gemäß Verlegeplan nummeriert auf der Baustelle angeliefert und vom Fassadenbauer montiert. Die Ausführung der fugenlosen Putzbeschichtung übernehmen dann Stuckateure oder Maler. Erfolgt die Oberflächengestaltung mit Naturstein oder keramischen Belägen, können auch andere Fachhandwerkergruppen zum Einsatz kommen.
Weitere Informationen zu „Individual Digital Engineering“-VHF-Fassaden können per E-Mail an Sto angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Stos nichtbrennbare Trägerplatte aus recyceltem Altglas trägt mehr als nur Putz (12.11.2019)
- Zusammenfassung: Sto-WDVS mit harten Belägen (11.11.2019)
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siehe zudem:
- vorgehängte hinterlüftete Fassade im Fassaden Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Fassaden bei Amazon