Erste Pilotphase für AktivPlus Gebäude

(28.6.2015) Am 17. Juni fand in Frankfurt am Main der Auftakt-Workshop zur ersten Pilotphase für AktivPlus Gebäude statt. An 24 Bauprojekten sollen die Merkmale und Kriterien eines AktivPlus Gebäudes erstmalig erprobt und dann weiterentwickelt werden. Ein zweiter Workshop findet am 19. August statt.
Zur Erinnerung: Der AktivPlus e.V. ist eine Initiative von Planern und Wissenschaftlern mit dem Ziel, einen zukunftsfähigen Standard für Gebäude und Quartiere in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu entwickeln, zu fördern und in der Gesellschaft zu etablieren - siehe dazu auch Baulinks-Beitrag „AktivhausPlus Verein stellt seine Ziele und Aktivitäten vor“ vom 18.12.2013. (2014 wurde der Verein wegen Namensstreitigkeiten von „AktivhausPlus“ in „AktivPlus“ umgenannt.)
Im Rahmen eines Symposiums im März 2014 wurde der angestrebte Standard erstmalig präsentiert. Ein Jahr später wurde auf dem zweiten Symposium am 21. Mai in Stuttgart die erste Pilotphase angekündigt. Den Abschluss bildet die Präsentation der Arbeitsergebnisse und Projekte auf der Jahreshauptversammlung des Vereins im Herbst 2015.
Die Agenda für den Auftakt-Workshop umfasste neben einer allgemeinen Einführung in den AktivPlus Standard und einer Erläuterung zu Inhalt und Anwendung der Kriterien auch eine Kurzvorstellung der 24 teilnehmenden Projekte. Diese weisen eine hohe Bandbreite auf, was der Pilotphase ausgesprochen zuträglich ist, da es erlaubt, den unterschiedlichsten Fragestellungen auf den Grund zu gehen und Bedürfnisse zu erkennen, die bisher unerkannt geblieben sind. An diese kann im nächsten Schritt angeknüpft und der Standard gemeinsam weiterentwickelt werden.
Als Leitlinie für die Arbeit an den Projekten dienen die sieben erarbeiteten Merkmale, welche nach den vier Arbeitsgruppen und AktivPlus e.V. Prinzipien kategorisiert sind - nämlich: Energie, Nutzer, Lebenszyklus und Vernetzung. Die Merkmale sind:
- Energiebilanz,
- Nutzerkomfort,
- Suffizienz/Flächeneffizienz,
- Architekturqualität,
- Ökobilanzierung,
- Lebenszykluskosten und
- Vernetzung.
Prof. Joost Hartwig erklärte zur Ausrichtung des angestrebten Standards: „Aus unserer Sicht ist die unmittelbarste Qualitätssicherung für einen erfolgreichen und guten Gebäudestandard das Monitoring. Über die Erhebung von Messdaten und die Befragung der Nutzer kann der Gebäudebetrieb optimiert werden und langfristig eine hohe Gebäudequalität sichergestellt werden“. Aus diesem Grund sollen AktivPlus Gebäude in der Zukunft einem zweijährigen technischen und sozialwissenschaftlichem Monitoring unterzogen werden, in dem Planungswerte und echte Performance mit der Nutzerzufriedenheit verglichen und eventuelle Abweichungen im zweiten Schritt korrigiert werden können. Im Hinblick auf die kurze Laufzeit der Pilotphase und die unterschiedlichen Projekte, soll es für Gebäude, die sich bereits in der Betriebsphase befinden, einen Kurzfragebogen geben.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Gebäude mit Energiegewinn bzw. -überschuss auf 368 Seiten (16.10.2016)
- Pilotphase für den AktivPlus-Gebäudestandard abgeschlossen (21.12.2015)
- BAK-Präsidentin im Beirat des AktivPlus e.V. (25.10.2015)
- BINE-Themeninfo: Null- und Plusenergiegebäude planen und bilanzieren (4.10.2015)
- Erstes Mehrfamilienhaus mit „Passivhaus Plus“-Zertifikat steht in Innsbruck (6.8.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Das Effizienzhaus Plus des Bundesbauministeriums steht allen Besuchern offen (12.6.2015)
- Systemuntersuchung von Plus-Energie-Konzepten erhält Uponor Blue U Award (15.4.2015)
- „Plus“ und „Premium“: Passivhaus Institut definiert endlich Plusenergiehaus-Klassen (16.3.2015)
- Passivhaus und Passivhaus+ im Passivhaus Kompendium 2015 (11.1.2015)
- Weltweit erstes „Aktivhaus“ in Stuttgart von Werner Sobek und SchwörerHaus (13.7.2014)
siehe zudem:
- Plusenergiehäuser sowie Passivhaus-Magazin von Baulinks