KS* Wohnraummodell: flexibles Entwurfskonzept eines zukunftsorientierten Wohnungsneubaus
(28.1.2017; BAU-Bericht) Mit zunehmender Individualisierung von Lebensstilen und Haushaltsstrukturen, der demografischen Entwicklung wie auch der Urbanisation wachsen die Anforderungen an flexible Wohnmodelle, die sich auf diesen sozialen Wandel anpassen lassen. Vor diesem Hintergrund haben ...
- KS*, der Markenverbund mittelständischer Kalksandsteinhersteller,
- Innenarchitektur Stammer aus Lüneburg und
- Redante Haun Architekten aus Hamburg
... ein Entwurfskonzept zur flexiblen Grundrissgestaltung mit massiven Innenwänden aus Kalksandstein für den bezahlbaren Wohnungsbau entwickelt. Im Mittelpunkt steht ein anpassbares Raumkonzept, das bereits in der Planungsphase für eine flexible Nutzung von Wohnflächen ausgelegt ist. Das Gebäudemodell veranschaulicht, wie durch einfache Anpassungen des Grundrisses angestrebte neue Wohnformen variabel umsetzbar sind und eine Immobilie über ihren gesamten Lebenszyklus marktfähig bleibt:
alle Grafiken und Pläne © KS* |
„Die Grundidee des KS* Wohnraummodells ist, die Qualität von Gebäuden durch eine solide Bauweise zu erhöhen und gleichzeitig variabel nutzbare Wohneinheiten für den bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnungsbau bereitzustellen. Nachfrageorientiert sind unterschiedliche Wohnkonzepte – vom Apartmenthaus bis zum Familienwohnraum – realisierbar“, so Peter Theissing, Geschäftsführer der KS-Original GmbH Hannover.
Höchste Flexibilität
In dem dreigeschossigen Gebäudekomplex mit Staffelgeschoss können je nach Bedarfskonzept 15 bis 44 Wohneinheiten entstehen. Alle Wohnungen sind barrierefrei und zum großen Teil auch rollstuhlgerecht. Sie gruppieren sich um einen zentralen, massiven Treppenhauskern. Durch geringe Umbauten wie Wandöffnungen oder -stellungen lassen sich Wohneinheiten innerhalb des Gebäudes zusammenlegen, trennen oder umnutzen. Die Maßnahmen können geschossweise oder auch nur in Teilbereichen einer Etage beginnen. Dafür sind bereits in der Planungsphase in exakt definierten Wandabschnitten vorgefertigte KS-Stürze vorgesehen, die beim Öffnen von Wänden die Gebäudestatik sicherstellen:
Durch Wandstellungen können Teile des Flurs je nach Bedarfsänderung den neu erstellten Wohnungen zugeordnet werden, so dass sich neue Raumaufteilungen mit entsprechend vergrößerten Wohnflächen ergeben.
Exemplarisch wird dies am Grundriss des 2. Obergeschosses dargestellt (siehe unten in der Galerie).
- Das erste von drei Bedarfskonzepten sieht die Nutzung als Studenten- oder Seniorenwohnheim vor (Bild). Angeboten werden neun Einzimmerapartments, ein Zweizimmerapartment sowie ein Gemeinschaftsraum, der optional zugunsten zwei zusätzlicher Einzimmerapartments umgenutzt werden kann.
- Im zweiten Bedarfskonzept ist das Gebäude zu einer „integrativen Wohnform“ mit unterschiedlich aufgeteilten Wohneinheiten umgebaut worden (Bild). Neu entstanden sind vier Zweizimmerwohnungen und eine Wohnung mit drei Zimmern. Beibehalten wurden zwei Einzelapartments.
- Im dritten Szenarium sind drei geräumige Dreizimmerwohnungen und eine Vierzimmerwohnung als Familienwohnraum untergebracht (Bild).
Vereinfachter Planungsprozess
Sämtliche Außen- und Innenwände bestehen aus Kalksandstein. Aus Gründen der statischen Lastverteilung werden geschossweise alle Innenwände tragend bis ins Staffelgeschoss übereinander angeordnet. Dadurch kann auch das Staffelgeschoss mit massiven Kalksandsteinwänden errichtet werden. Zur Vereinfachung des Planungsprozesses und zur Erhöhung des Flexibilitätsgedankens werden die Innenwände in einer durchgängigen Wanddicke ausgeführt.
Um die Sanitärzellen statisch sicher sowie konstruktiv flexibel und schnell an veränderte Wohnformen anpassen zu können, sind deren Trennwände mit nicht tragenden 10 cm dicken KS-Bauplatten errichtet. Durch konsequent übereinander angeordnete Versorgungsschächte lassen sich Bäder zudem leicht zu Küchen oder Hauswirtschaftsräumen umfunktionieren. Leitungen, Rohre etc. sind dazu bequem zugänglich. Ebenso flexibel ist die Elektroinstallation möglich. Bereits in der Vorplanung kann sie mit den KS* Bausystemen KS-Plus oder KS-Quadro Etronic optimiert werden, damit sie bei Bedarf jederzeit anpassbar oder erweiterbar ist - siehe dazu auch Beitrag „KS-Quadro Etronic: vorbereitet für horizontale und vertikale Elektroleitungen“ vom 5.1.2010.
Weitere Informationen zum KS* Wohnraummodell können per E-Mail an KS-Original angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Wie Xella Bauen trotz höherer Kosten bezahlbar machen will (11.5.2022)
- DAfM-Heft zum kostenoptimierten Bauen mit Mauerwerk im Geschosswohnungsbau (29.6.2021)
- Kalksandstein-Mauerwerk ohne Mauerwerksmaß - aber auf Maß (19.11.2019)
- DGfM zum Klimapaket des Klimakabinetts: „Ein ,Weiter so!‘ darf es nicht geben“ (19.11.2019)
- Kalksandsteinabsatz 2018 stabil aber leicht unter den Erwartungen (16.6.2019)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- „Less is more” beim „MicroApart 20/30“ von Häfele (25.1.2017)
- Neue VDI/BV-BS-Richtlinie zum modularen und seriellen Bauen (5.12.2016)
- Mikrowohnungen: Algeco reagiert mit Smart Apart auf den neuen urbanen Wohntrend (17.8.2016)
- „Nachhaltiger preiswerter sozialer Wohnungsbau“ vom BV-Lb auf Basis des „Kieler Modells“ (4.7.2016)
- Kreisbau-Typenhaus mit 10, 14 oder 17 Wohnungen (4.7.2016)
- „Kieler Modell“: Arbeits- und Planungshilfe für moderne Typenhäuser (18.4.2016)
- Studie „Wohnen 2045“ von Allianz und Prognos (20.3.2016)
- Ziegel Zentrum Süd stellt „Modulares Wohnhaus-Konzept“ vor (29.2.2016)
- Studie: „Deutschland braucht bis 2020 zwei Millionen neue Wohnungen“ (21.9.2015)
siehe zudem:
- serielles Bauen sowie Wandbaustoffe im Rohbau-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Rohbau bei Amazon