BFW fordert „Masterplan Wohnen“ vor Wohn-Gipfel

Andreas Ibel (Foto © BFW)
(19.9.2018) BFW-Präsident Andreas Ibel stellt im Vorfeld des Wohngipfels mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am 21. September fest: „Mit schönen Worten und bloßen Ankündigungen erreichen wir keine Trendwende auf dem Wohnungsmarkt. Wir brauchen jetzt einen ,Masterplan Wohnen‘ mit abgestimmten Maßnahmen, die Investitionen fördern und das Bauen vereinfachen.“
Willkommenskultur für Bauinvestitionen
BFW-Präsident wünscht sich eine neue Willkommenskultur für
Bauinvestitionen in Bund, Ländern und Kommunen. Das Baukindergeld und die
Sonderabschreibung gingen schon mal grundsätzlich in die richtige Richtung.
Jedoch müsse bei der Ausgestaltung der Förderkriterien der Sonder-AfA im
parlamentarischen Verfahren dringend nachgebessert werden: „Die
Baukosten-Obergrenze von 3.000 Euro/m² geht an der Realität in großen
Städten vorbei. Damit verfehlt die steuerliche Abschreibung ihr eigentliches
Ziel, für mehr bezahlbaren Wohnraum in den Ballungsgebieten zu sorgen“,
warnt der BFW-Präsident. Die Immobilienwirtschaft ist sich mit Mieterbund
und Gewerkschaften einig: „Die Sonder-
Schlüsselfaktoren: Mehr Bauland und schnellere Verfahren
Teil eines neuen „Masterplan Wohnen“ müssten außerdem effiziente Maßnahmen für eine wirksame Baukostensenkung und Entbürokratisierung sein, so BFW-Präsident Ibel weiter: „Vor allem aber muss ausreichend Bauland zu bezahlbaren Preisen ausgewiesen werden- und zwar nicht nur in homöopathischen Dosen, zu Höchstpreisen oder für bestimmte Nutzer!“
Zudem müssten Bauplanungsverfahren und Baugenehmigungsverfahren beschleunigt und gestrafft werden: „Es kann nicht angehen, dass bei diesen Verfahren bis zu zehn Jahre vergehen, bevor der erste Bagger rollen darf“, kritisiert Herr Ibel. „Bis dahin sind uns die sozialen Probleme auf dem Wohnungsmarkt über den Kopf gewachsen!“
Mietrecht: „Mieter und Vermieter werden gegeneinander ausgespielt“
Der BFW-Präsident warnt überdies vor weiteren Verschärfungen des Mietrechts, da diese nicht die Ursachen, sondern lediglich die Symptome des derzeitigen Wohnraummangels bekämpfen. Dies gelte auch für die Überlegungen des Bundesjustizministeriums, den Bezugszeitraum zur Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete von vier auf sechs Jahre zu verlängern: „Diese Pläne führen lediglich zu einem weiteren Beschäftigungsprogramm für Rechtsanwälte. Durch das Fehlen von qualifizierten Mietspiegeln in den meisten Kommunen ist das Scheitern des Instruments vorprogrammiert.“
Auch durch die Verschärfung der Mietpreisbremse werden falsche Hoffnungen geschürt, ohne dass eine einzige neue bezahlbare Wohnung entsteht, so Ibel weiter: „Hier wird eine Sozialkampfarena eröffnet, in der Mieter und Vermieter gegeneinander ausgespielt werden. Eine Trendwende erreichen wir aber nur, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen!“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- BFW: „Bundesrat mit Scheuklappen bei Baukosten“ (29.10.2018)
- Expo Real-Stimmungsbarometer 2018: Immobilienbranche weiterhin optimistisch (23.9.2018)
- Scope-Report: Steigende Preise und zunehmende Bauaktivitäten auf den Top 10-Immobilienmärkten (23.9.2018)
- Die meistgesuchte Wohnung Deutschlands: 66 m² für 446 Euro Kaltmiete (23.9.2018)
- Wohngipfel 2018 - Ergebnisse und Kommentare (23.9.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- GdW: „Bezahlbarer Mietwohnungsbau braucht Anhebung der linearen Abschreibung“ (2.9.2018)
- Deutsche wollen neue Wohnungspolitik (26.8.2018)
- „Efficiency First“: Verbändebündnis warnt vorm Aufweichen energetischer Anforderungen (29.7.2018)
- Wohnungsbau und Brachflächenpotenzial (22.7.2018)
- Bund unterstützt sozialen Wohnungsbau auch nach 2019 (11.7.2018)
siehe zudem:
- Immobilien und Baupolitik bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Architektur bei Baubuch / Amazon.de