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BMI und DGNB veröffentlichen Erklärung zum nachhaltigen Bauen

(15.10.2018) Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) haben eine gemeinsame Erklärung zur Qualität von Bewertungssystemen des nachhaltigen Bauens verfasst. DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi und Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesbauministerium c/o BMI, haben diese am 9. Oktober im Rahmen der Expo Real in München unterzeichnet. Mit den in der Erklärung formulierten Grundsätzen einer deutschen Methodik der Nachhaltigkeitsbewertung wollen beide Parteien für eine ganzheitliche und lebenszyklusorientierte Planungs- und Baupraxis werben, die einen aktiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leistet. Auch die Form des künftigen Zusammenwirkens von BMI und DGNB ist in dem Dokument definiert.

Bauen „made in Germany“ genießt weltweit einen guten Ruf. Das gilt im Hinblick auf die planerische Kompetenz, die technische Qualität und auch den baukulturellen Wert. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei das Thema Nachhaltigkeit ein, das mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der gebauten Umwelt von entscheidender Bedeutung ist.

Staatssekretär Gunther Adler und DGNB-Präsident Prof. Alexander Rudolphi unterzeichnen unter den Augen von Dr. Christine Lemaitre (Geschäftsführender DGNB-Vorstand) die gemeinsame Erklärung zum nachhaltigen Bauen. (Foto © DGNB) 

Das Bundesbauministerium und die DGNB arbeiten auf diesem Gebiet bereits seit über einer Dekade eng zusammen. So wurden das DGNB Zertifizierungssystem und das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) in ihrer Grundsystematik bereits zwischen 2007 und 2009 gemeinsam entwickelt. Das Fundament bildet dabei ein ganzheitlicher Kriterienkatalog, der auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit - also Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles - basiert und dazu beiträgt, Nachhaltigkeit messbar und damit bestellbar und optimierbar zu machen.

Das jetzt veröffentliche Grundsatzpapier fasst die wichtigsten Parameter des nachhaltigen Bauens und der dazugehörigen Bewertungsmethodik zusammen. Es stellt heraus, warum eine konsequente Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes genauso wichtig ist wie ein performanceorientierter Ansatz, der Wirkungen bewertet und damit Innovation fördert, anstatt konkrete Maßnahmen vorzugeben.

Auch die Schaffung einer transparenten Ausgangslage für einen optimalen Gebäudebetrieb und spätere Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen ist nach dem Verständnis von BMI und DGNB eine zentrale Motivation für nachhaltiges Bauen. Nicht zuletzt geht es immer auch um Zukunftssicherheit und Risikominimierung, weshalb eine konsequente Orientierung an den EU-weiten Grundsätzen und Normen elementar ist.

„Uns geht es darum, dass nachweislich zukunftsfähige, umwelt- und sozialverträgliche Gebäude gebaut werden“, sagte DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi im Rahmen der Unterzeichnung. „Dies geht nur, wenn man die komplexen Zusammenhänge im Bauen nicht negiert, sondern als Chance begreift. Es geht darum, über die Auseinandersetzung mit den vorhandenen Zielkonflikten die für das jeweilige Gebäude richtigen Entscheidungen zu treffen. In diesem Sinne hat nachhaltiges Bauen auch das Potenzial, einen großen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.“

„Nachhaltige Gebäude schonen über die Nutzungsphase die Umwelt und das Klima, sind wirtschaftlich effizient, schaffen ein gesundes Wohnklima und müssen gesellschaftlich wie städtebaulich gleichermaßen überzeugen“, sagte Staatssekretär Gunther Adler. „Effiziente Gebäudekonzepte gepaart mit dem Mut, auch neue und innovative Baustoffe einzusetzen, ist gefragter denn je. Zentrale Herausforderung wird es dabei sein, bezahlbaren und kostengünstigen Wohnungsbau mit nachhaltigen Konzepten intelligent zu verknüpfen. Hier gibt es bereits eine Vielzahl von sehr durchdachten und guten Beispielen“.

Engere Zusammenarbeit zwischen DGNB und BMI geplant

Die gemeinsame Erklärung des BMI und der DGNB umfasst auch eine neun Punkte umfassende Liste von konkreten Ansatzpunkten zur Kooperation der beiden Institutionen. Hierzu zählen beispielsweise ...

  • die Gewährleistung möglichst einheitlicher Regeln für die deutsche Methodik der Nachhaltigkeitsbewertung,
  • die Sicherung der Qualität von Ökobilanzen über die Weiterentwicklung eines gemeinsamen Standards,
  • die Evaluierung zertifizierter Gebäude im Hinblick auf Mehrwerte,
  • zukünftiges Benchmarking bzw. Steuerungswirkungen sowie
  • das gemeinsame Engagement für eine stärkere Integration des nachhaltigen Bauens in Aus- und Weiterbildung.

Zudem wollen beide Institutionen künftig gezielt zusammen für die Anwendung der deutschen Bewertungsmethodik im Ausland werben.

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