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512 Seiten Lehmbaukultur - von den Anfängen bis heute

(3.11.2019) Aus Lehm sind schon die ersten Städte gebaut, und bis heute gibt es viele Lehmbau-Beispiele auf der ganzen Welt. Nur wurden die Potenziale von Lehm - vor allem auch die ökologischen - mit der Zeit aus den Augen verloren. Was lange fehlte, ist eine fundierte und übersichtliche Zusammenfassung ...

der Möglichkeiten und Grenzen,
der Risiken und Chancen dieses Materials sowie
das Wissen über die richtige Verwendung.

Das hat nun der belgische Architekt und Autor Jean Dethier mit einem umfassenden Kompendium ökologischer Lehmbaustrukturen nachgeholt. „Lehmbaukultur. Von den Anfängen bis heute“ gründet auf 50 Jahre intensiver Recherche. Es zeigt die enorme Vielfalt dieser traditionellen Bauweise aus technischer, kultureller und historischer Sicht mit Beispielen aus etwa hundert Ländern weltweit. Das Buch ist ein Panorama einer fast vergessenen Baukultur durch Zeit und Raum, Typologien, Techniken und Kulturen - illustriert von mehr als 600 Fotos und rund 100 Zeichnungen und Plänen.

Iran, Yazd, Windtürme (fot © Tuul und Bruno Morandi)

Ein Plädoyer für die Lehmbauweise

Einführend stellt der Autor die verschiedenen Techniken des Lehmbaus weltweit vor, wie zum Beispiel Stampflehm, Wellerbauweise, Strohlehm, Adobe (luftgetrockneter Lehmziegel) und auch hybride Techniken. Des Weiteren analysiert er einige der historischen Meisterwerke, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören ...

von den Tempeln und Palästen Mesopotamiens
über die Chinesische Mauer
bis zur Großen Moschee von Djenné in Mali.

Aber auch aktuelle Wohnbauten wie Sozialwohnungen in Marrakesch, Bogotà und einigen europäischen Städten oder die Wohnhäuser von Martin Rauch, sowie öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Museen und Märkte finden in diesem Buch ihre Würdigung. Fachautoren und Experten wie Francis Kéré, Martin Rauch, Anna Heringer oder Dominique Gauzin-Müller ergänzen den Band mit Texten zu den zeitgenössischen Möglichkeiten und künftigen Perspektiven des Lehmbaus.