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Wandbaustoffe: Ziegel in Front, aber Holz holt auf

(6.10.2020) „US-Amerikaner bauen ihre Wohnhäuser aus Holz und Deutsche aus Stein.“ In diesem gängigen Klischee steckt immer noch ein Funken Wahrheit. Trotzdem: In Deutschland gibt es keine Monokultur-Bauweise, sondern eine vergleichsweise breit aufgestellte Wandbaustoff-Landschaft. Auch wenn bestimmte Wandbaustoffe hierzulande mal regional, mal überregional tonangebend sind.

Fertiggestellte Wohngebäude 2019 (Neubau) nach überwiegend verwendetem Baustoff: Anteile in %

Der marktführende Wandbaustoff im deutschen Wohnungsbau ist seit Jahren der Ziegel. So wurde auch 2019 fast ein Drittel aller neu gebauten Wohngebäude mit den roten Mauersteinen errichtet - so das Ergebnis der alljährlichen Branchenstudie „Jahresanalyse“ vom Statistischen Bundesamt.

An zweiter Stelle der im Wohnungsbau meist verwendeten Wandbaustoffe konnte der Porenbeton seine Position als „Vize“ behaupten: Fast jedes vierte Wohngebäude wurde 2019 mit diesem leicht zu verarbeitenden Wandbaustoff errichtet. Den dritten Platz teilen sich Kalksandstein und Holz.

Auf Basis der in der Studie ebenfalls durchgeführten Fertigstellungsprognose lassen sich für die kommenden zwei Jahre verschiedene Entwicklungen bei den führenden Wandbaustoffen erkennen. Bei BauInfoConsult geht man davon aus, dass die Zahl der massiv errichteten Wohngebäude bis 2022 eher stagnieren wird. Ab 2021 könnte sich aber auch die erwartete Zunahme von Geschosswohnungsneubauten positiv auf die 2022er Absatzzahlen der klassischen Mehrfamilienhausbaustoffe Kalksandstein und Stahlbeton auswirken.

Der seit Jahren zu beobachtende Absatzverlust von Leichtbeton könnte sich in den kommenden zwei Jahren weiter fortsetzen. Dagegen zeigt die Prognose, dass der Aufwärtstrend von Holz als kommender Wandbaustoff anhalten wird. Dies ist vor allem deshalb interessant, weil das gesamte Fertigstellungsniveau im Wohnungsbau Corona-/COVID-19-bedingt in den Jahren 2020 und 2021 eher gleichbleiben dürfte.

Diese Annahmen stammen aus der Studie „Jahresanalyse Deutschland 2020/2021: Bauwirtschaft – Kennzahlen und Perspektiven“ von BauInfoConsult.

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