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Ziegelindustrie definiert Nachhaltigkeit als zentrales Zukunftsthema

(5.10.2020; ergänzt am 28.3.2021) Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung kündigte der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie die Erarbeitung einer Roadmap zur Klimaneutralität bis 2050 an. „Obwohl die deutsche Ziegelindustrie ihren CO₂-Ausstoß seit 1990 um 40 Prozent reduziert hat und damit im internationalen Vergleich vorbildlich ist, werden und wollen wir unsere Bemühungen weiter erhöhen“, machte Präsident Stefan Jungk deutlich.  Zum Jahresbeginn 2021 soll die Roadmap erarbeitet sein - siehe auch Beitrag „Ziegelindustrie stellt Roadmap zur Klimaneutralität bis 2050 vor“ vom 28.3.2021.

v.l.: Hans Helmuth Jacobi, Stefan Jungk, Dr. Matthias Frederichs und Johannes Edmüller (Foto © BV Ziegel) 

„Die von der EU-Kommission jetzt angekündigte Erhöhung der CO2-Einsparziele von 40 auf 55 Prozent bis 2030 würde erhebliche zusätzliche Anstrengungen bedeuten und viele unserer Mitglieder an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit bringen“, warnte Herr Jungk. Als kapitalintensive Industrie brauche man Planungs- bzw. Investitionssicherheit und keinen ständigen Wettstreit um die kurzfristige Verschärfung von Zielvorgaben.

Auch Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Frederichs kündigte an, dass Nachhaltigkeitsthemen zukünftig noch stärker in den Fokus der Verbandsarbeit rücken werden. „In der politischen Diskussion gilt es mehr denn je, bestehende Informationsdefizite in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Ziegeln auszuräumen. Diese Wissenslücken wollen wir durch neue Veröffentlichungen, eine Intensivierung der Pressearbeit und eine zielgerichtete politische Kommunikation schließen.“

Foto © Ziegelwerk Bellenberg 

„Mit einer Ausweitung der Netzwerksarbeit wollen wir außerdem erreichen, dass unsere Anliegen auf politischer Ebene stärker Gehör finden“, so Herr Frederichs weiter. Für Aufmerksamkeit sorgte in diesem Kontext das Anfang September veröffentlichte Positionspapier des Netzwerks Nachhaltiger Massivbau, in dem der Bundesverband der Ziegelindustrie gemeinsam mit 29 weiteren Verbänden und Institutionen der Bauwirtschaft für Technologieoffenheit und gegen die einseitige Bevorzugung einzelner Bauweisen bzw. Bauprodukte plädierte - siehe auch Bauletter vom 23.9.2020 mit dem Titel „Staatliches ,Quoten-Diktat‘ beim Bauen?

Trotz einer derzeit vergleichsweise stabilen Marktlage kommuniziert die Ziegelindustrie die Sorge, dass mögliche zeitversetzte Nachfragerückgänge weiter drohen: „Wenn sich die Konjunktur so schnell erholt wie erhofft, werden wir mit einem blauen Auge durch die Krise kommen. Dauert der coronabedingte Wirtschaftseinbruch länger, werden die Folgen auch in der Baubranche Spuren hinterlassen“, befürchtet Verbandspräsident Stefan Jungk.

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