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Re-Use und Recycling von Ziegel-Produkten


  

(1.3.2020) Deutlich an Fahrt gewonnen hat die gesamtgesellschaftliche Diskussion um Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Dieser Aufgabe stellt sich u.a. auch die deutsche Ziegelindustrie. Ihr Bundesverband hat dies zum Anlass genommen, eine Publikation zum Thema Wiederverwertung und Recycling zu veröffentlichen.

Altziegel sind ein gesuchter Wertstoff: Von den knapp 58,5 Mio. Tonnen Bauschutt sollen etwa 10 Mio. Tonnen Abbruchziegel oder ziegelreiche Stoffgemische sein. „Voraussetzung für Wiederverwendung oder Recycling ist ein möglichst sortenreiner Rückbau oder Abbruch“, so Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes. „Dank moderner Recyclinganlagen können daraus Qualitäten für eine hochwertige technische Gesteinskörnung im Straßen-, Wege- und Sportplatzbau oder als Vegetationssubstrat gewonnen werden.“

Foto © baulinks/AO 

Der mengenmäßig größte Anteil von Altziegeln wird zurzeit noch im Straßenbau für gebundene oder ungebundene Deckschichten eingesetzt. Neue Entwicklungen in der Trenn- und Sortiertechnik lassen jedoch erwarten, dass Ziegel zukünftig als sortenreine Gesteinskörnung nahezu vollständig dem Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.

Umweltverträgliche Beschaffung am Beispiel Berlin

Dachsubstrate in der Düngemittelverordnung 2012 wieder mit recycelten Dachziegel und Ziegelsteinen
Foto © Zinco
  

Mit der Änderung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt hat der Berliner Senat 2019 die gesetzlichen Vorgaben zum umweltverträglichen Beschaffungswesen verabschiedet. Hiernach wird als Mischungskomponente für Vegetationssubstrate die ausschließliche Verwendung von industriellen Nebenprodukten (Rostasche) und RC-Baustoffen (Ziegelsplitt) als Ersatz für den Einsatz von Natursteinen verbindlich vorgeschrieben.

Zur Erinnerung: Insbesondere bei Vegetationssubstraten erweist sich die hohe Wasserkapazität von Ziegelsplitt bei ausgeglichenem Luftgehalt, Trittfestigkeit und Strukturstabilität als handfester Vorteil.

Rezyklierte Ziegelgesteinskörnungen im R-Beton

Noch nicht ausgeschöpft ist das Potenzial beim Einsatz von rezyklierten Ziegelgesteinskörnungen für die Herstellung von ressourcenschonendem Beton (R-Beton). Durch aufbereitete RC-Gesteinskörnung können Zuschlagsstoffe wie Kies oder gebrochenes Primärgestein teilweise substituiert werden. Erfahrungen aus der Schweiz zeigen, dass man mit R-Beton einen beachtlichen Teil des klassischen Betons im Hausbau ersetzen kann. Außerdem kann der Brennbruch aus der Ziegelherstellung selbst aufgemahlen und als Magerungsmittel wieder der Rohstoffmischung zugegeben werden. Alternativ wird dieser zur Basis für Ziegelsand oder -mehl.

„Unsere Broschüre zeigt auch, dass Architekten die Authentizität historischer Baustoffe schätzen, sei es als Wiedereindeckung im Dachbereich oder bei der Sanierung von Fassaden“, so Dr. Frederichs.

Die Broschüre „Status Quo und Perspektiven: Re-Use und Recycling von Ziegeln“  ist via ziegel.de >Downloads downloadbar (direkter PDF-Download).

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