R-Beton: Forschungsvorhaben zu ressourcenschonendem Beton
(30.6.2015) Die TU Kaiserslautern hat zusammen mit HeidelbergCement, einigen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Partnern aus der Industrie ein Forschungsprojekt mit dem Titel „Ressourcenschonender Beton – Werkstoff der nächsten Generation“ gestartet, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Neue Werkstoffe für urbane Infrastrukturen - HighTechMatBau“ gefördert (FKZ 13N13119 – 13N13125). Ziel der Verbundpartner ist es, auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen dazu beizutragen, dass künftig höhere Anteile an rezyklierten Gesteinskörnungen im Bau eingesetzt werden können. „Qualitativ steht R-Beton dem aus primären Rohstoffen produzierten Beton in nichts nach. Selbst die Ausgangsstoffe sind die gleichen - einziger Unterschied ist, dass bei R-Beton statt einer direkt gewonnenen Gesteinskörnung eine aus dem Rückbau von Bauwerken stammende rezyklierte Gesteinskörnung zum Einsatz kommt“, erklärt Raymund Böing, Vertreter des Konsortialführers HeidelbergCement.
Bislang hat sich R-Beton auf dem deutschen Markt nicht etablieren können. Ein wesentlicher Grund: Zahlreiche restriktive Grundbedingungen der aus den 1990er Jahren stammenden Regelwerke bieten für eine - dem heutigen technischen Stand entsprechende - praxisgerechte Verwendung kaum einen Anreiz. Dabei seien zwischenzeitlich durch neue Entwicklungen im Bereich Betontechnologie und Zusatzmittel die Möglichkeiten für ein weitreichendes Wertstoffrecycling gegeben, betont Böing und ergänzt: „Da die Vorräte natürlicher Gesteinskörnung sehr wertvoll sind, sollte dieses Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung des Bauens in Deutschland nicht ungenutzt bleiben.“
Bei einem Erfolg des dreijährigen Projekts sollen die Ergebnisse in die Praxis umgesetzt werden und dazu dienen, die Normen und Richtlinien dem neusten Stand der Technik anzupassen. Böing: „Denn nur durch den wissenschaftlichen Nachweis, dass man die rezyklierten Gesteinskörnungen qualitativ uneingeschränkt verwenden kann, hat dieser große Anteil am Materialstrom eine Chance - entsprechend seinen Möglichkeiten - einer sehr hochwertigen Nutzung zugeführt zu werden.“
Die Verbundpartner des Forschungsvorhabens sind:
- HeidelbergCement AG (Konsortialführer)
- BASF Construction Polymers GmbH
- Scherer & Kohl GmbH & Co. KG
- VDZ gGmbH
- ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH
- RWTH Aachen
- Technische Universität Kaiserslautern
Assoziierte Partner:
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