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Das japanische Vorbild - Raumkonzeptionen bei Josef Frank und Bruno Taut


  

(7.2.2021) Der Wiener Architekt Josef Frank (1885–1967) und der Berliner Architekt Bruno Taut (1880–1938) standen den Bauhaus-Grundsätzen reserviert gegenüber. Der Blick nach Asien, insbesondere nach Japan, bestärkte sie andererseits in ihrem Anliegen, Tradition und Innovation zu verbinden. Denn die japanische Architektur schien seit Jahrhunderten all jene Merkmale aufzuweisen, die man in Europa im Zuge einer Erneuerung des Bauens anstrebte.

In dem Buch „Das japanische Vorbild“, das bei DOM publishers in der Reihe Grundlagen erschienen ist, zeigt die Philosophin und Kunsthistorikerin Corinne Elsesser, dass viele Entwürfe der beiden Architekten ohne die Beschäftigung mit Japan gar nicht denkbar gewesen wären.

  • So entwickelte Josef Frank beispielsweise einen von Adolf Loos übernommenen Raumplan weiter zu einer asymmetrisch angelegten Grundrissstruktur. In seiner Konzeption eines Hauses als Weg und Platz spielt die japanische Teehausarchitektur eine besondere Rolle.
  • Im Rahmen des Berliner Siedlungsbaus der 1920er Jahre entwickelte Bruno Taut das Motiv eines Außenwohnraums als Bezug der Wohnung zu ihrer Umgebung. Darin spiegeln sich japanische Anleihen, denn ein Haus wird in Japan stets als Teil des umgebenden Gartenraums aufgefasst.

Die Asymmetrie japanischer Raumkonzeptionen und der Bezug auf die unmittelbare Umgebung wurden zu Leitmotiven für Taut und Frank.

Die bibliographischen Angaben zum Buch:

  • Das japanische Vorbild
    Raumkonzeptionen bei Josef Frank und Bruno Taut

    Ein Beitrag zur Ideengeschichte der Modernen Architektur
  • von Corinne Elsesser
  • 210 × 230 mm, 240 Seiten, 100 Abbildungen, Softcover
  • Januar 2021
  • ISBN 978-3-86922-775-7
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

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