Alleinlebende verbrauchen 38% mehr Wohnenergie als der Durchschnitt
(7.3.2022) Die stark gestiegenen Energiepreise belasten immer mehr Haushalte in ganz Deutschland. Die deutlichen Preissteigerungen bei Heizöl, Gas und Strom dürften sich aber besonders stark auf die Ausgaben Alleinlebender auswirken: Sie verbrauchten 2019 im Bereich Wohnen durchschnittlich gut 12.100 kWh Energie. Damit war der Pro-Kopf-Verbrauch in Einpersonenhaushalten rund 38% größer als im Durchschnitt aller Haushalte - das teilte das Statistische Bundesamt anlässlich des Internationalen Energiespartags am 5. März mit. Verglichen mit dem Pro-Kopf-Verbrauch in Haushalten mit drei und mehr Personen verbrauchten Alleinlebende sogar 76% mehr Energie. Über alle Haushaltsgrößen hinweg lag der durchschnittliche Jahresverbrauch von Wohnenergie bei gut 8.800 Kilowattstunden pro Person.
Knapp drei Viertel (71%) des gesamten Energieverbrauchs im Bereich Wohnen machte das Heizen mit durchschnittlich gut 6.200 kWh pro Kopf aus. Gut 9.200 kWh benötigten Alleinlebende zum Heizen ihrer eigenen vier Wände - mehr als doppelt so viel wie jeder Mensch, der mit mindestens zwei weiteren Personen zusammenlebt (4.500 kWh/Person).
Neben der Raumwärme machten ...
- Warmwasser knapp 15% des Gesamtverbrauchs von Wohnenergie im Jahr 2019 aus,
- sonstige Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Fernseher 8%,
- Prozesswärme zum Kochen, Spülen und Waschen 5% und
- die Beleuchtung 1% .
Pro Kopf ist der Energiebedarf im Bereich Wohnen innerhalb von fünf Jahren (2014 bis 2019) um insgesamt 7,3% gestiegen. Zum Heizen wurden im selben Zeitraum 8,6% mehr Energie verbraucht. Für Warmwasser zum Duschen und Baden benötigte jedes Haushaltsmitglied durchschnittlich 12,4% mehr Energie binnen fünf Jahren.
7% der Konsumausgaben: Alleinlebende geben anteilig am meisten für Energie aus
Der anteilig größere Energieverbrauch von Alleinlebenden macht sich nicht zuletzt auch in deren Geldbeuteln bemerkbar. Für Alleinlebende fiel der Anteil der Energieausgaben an allen Konsumausgaben pro Haushalt am größten aus - er betrug durchschnittlich 6,9% oder 110 Euro pro Monat im Jahr 2020. Für Dreipersonenhaushalte schlug sich derweil der Kostenfaktor Energie mit einem Anteil von 5,6% (185 Euro pro Monat) geringer im Konsumbudget nieder. Vierpersonenhaushalte gaben nur 5,2% (203 Euro pro Monat) für Energie aus. Die privaten Haushalte insgesamt gaben im Durchschnitt 6,1% (152 Euro pro Monat) ihrer Konsumausgaben im Jahr 2020 für Energie aus.
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- Haushaltsprognose: Zahl der Singlehaushalte steigt bis zum Jahr 2040 weiter (1.6.2021)
siehe zudem:
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