Neuer DGNB-Report zu Prinzipien und Methoden bei der Wahl idealer Bauprodukte
(14.9.2022) Baumaterialien so auszuwählen, dass am Ende ein ganzheitlich nachhaltiges Gebäude entstehen kann, ist nicht trivial. Dabei helfen will ein neuer, 30-seitiger DGNB-Report mit dem Titel „Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit: Worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt“. Die Publikation gibt Prinzipien und Methoden an die Hand, die bei der Auswahl geeigneter Baumaterialien helfen. Zugleich schafft sie eine Grundlage für die Kommunikation zwischen Planern und Bauprodukteherstellern.
„Wir bekommen immer wieder gespiegelt, wie komplex die Auswahl der Baumaterialien bei nachhaltigen Gebäuden ist“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Planende wissen oft nicht, wo sie die nötigen Informationen herbekommen oder welche Fragen überhaupt zu stellen sind. Hier setzt unser neuer Report an. Er soll Planenden mehr Sicherheit bei der Produktwahl geben und helfen, diese systematisch aus dem Blick eines ganzheitlich nachhaltigen Gebäudes auszuwählen.“
Im Wesentlichen sind bei der nachhaltigen Materialwahl vier Themenblöcke relevant:
- Klimaschutz,
- Ressourcenschonung,
- der Schutz der Gesundheit und Umwelt sowie
- die Beachtung nachhaltiger Lieferketten.
Der Report behandelt jedes Thema für sich. „Am Ende geht es darum, alle vier Themen im Hinterkopf zu haben und im gesamten Planungsprozess bei Materialfragen immer wieder abzurufen und projektspezifisch zu beantworten“, erläutert Johannes Kreißig, ebenfalls Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Uns war wichtig, keine Pauschalantworten zu liefern, sondern den Blick auf das zu lenken, was für die Zielsetzung eines nachhaltigen Gebäudes wirklich wirkt.“
So werden etwa keine Empfehlungen für bestimmte Baustoffe gegeben. Vielmehr erklärt der Report beim Thema Klimaschutz, wie bei einem konkreten Bauprojekt der größte Hebel zur CO₂-Reduktion gefunden werden kann. Erläutert wird beispielsweise auch, warum das Suffizienzprinzip immer an erster Stelle stehen sollte. Dieses fragt nach dem richtigen, notwendigen Maß für die individuelle Bauaufgabe. „Im Kontext der Ressourcenschonung wird häufig über recyclingfähige Bauprodukte gesprochen“, sagt Frau Lemaitre. „Dabei sollten wir uns doch zuallererst darum bemühen, Ressourcen im Hier und Jetzt zu schonen. Solche Schwerpunktsetzungen finden sich in allen Kapiteln unseres Reports.“
Impuls zum Konkret-werden
Mit 30 Seiten und drei Kapiteln ist die Publikation schlank gehalten. „Wir haben hier keinen 200-seitigen Leitfaden mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein nachhaltiges Gebäude entwickelt. Dafür haben wir ja bereits das DGNB Zertifizierungssystem“, betont Herr Kreißig. „Vielmehr wollen wir in kompakter Form Orientierung für die Materialwahl geben und Lust auf die konkrete Umsetzung machen.“ Unterstützen sollen dabei zahlreiche Grafiken, Checklisten und die Vorstellung altbekannter und neuer Baustoffalternativen.
Der
Report kann via
dgnb.de > Über uns > Publikationen kostenfrei in digitaler Form
oder als Printversion bestellt werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Baustoffe, nachhaltiges Bauen im Architektur-Magazin auf Baulinks
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