Madaster: Kataster für verbaute Materialien nun auch in Deutschland
(7.3.2021) Am 4. März wurde Madaster für Deutschland gegründet. Dabei handelt es sich um eine zentrales, globales Kataster für Materialien, Gebäude und Infrastrukturen. Durch das Dokumentieren, Registrieren und Archivieren von Materialien in Gebäuden sollen die Wiederverwendung von Materialien erleichtert, smartes Design gefördert und Abfall vermieden werden. In den Niederlanden, dem Ursprung von Madaster, sind bereits rund 2.000 Gebäude auf Madaster registriert. Nun kommt Madaster nach Deutschland!
Mit der zunehmenden Verstädterung und den immer komplexeren Folgen des Klimawandels nehmen die Herausforderungen für Städte und Regionen auf der ganzen Welt zu. Der Bausektor erzeugt in Deutschland jährlich 228,1 Mio. Tonnen Bau- und Abbruchabfälle (54,7% des Brutto-Abfallaufkommens laut Umweltbundesamt 2020). Angesichts der großen Herausforderungen, die in Bezug auf Klima, Energie und Rohstoffe vor uns liegen, ist ein Wandel notwendig. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Motor für den Übergang im Bau- und Immobiliensektor.
Madaster Plattform
Madaster ist die globale Online-Plattform, die den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft ermöglicht. Die Plattform bietet Immobilieneigentümern und anderen Beteiligten die Möglichkeit, Daten ihrer Immobilien zu speichern, zu verwalten, anzureichern und auszutauschen. So lässt sich dann ein webbasierter Material-Passport für ein Gebäude anfertigen. Dieser enthält Informationen über die Qualität, Herkunft und Lage von Materialien und gibt Einblick in den materiellen, zirkulären und finanziellen Rohstoff-Restwert eines Gebäudes. So sollen sich Gebäude und Infrastrukturen als echte Rohstoffdepots organisieren – und vor allem die zusätzlichen Rohstoff-Restwerte der Immobilien und Infrastrukturen managen und für die Bilanzierungen nach HGB oder den Immobilienwertermittlungen nutzen lassen. Des Weiteren unterstützt Madaster die Verwaltung und die Veräußerung von Immobilien und die Wiederverwendung von Materialien und Produkten. Die Plattform existiert bereits in den Niederlanden, der Schweiz, Norwegen und jetzt auch in Deutschland.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Case Study: Kreislaufwirtschaft und Urban Mining im Bestand – Beispiel Huthmacher-Haus Berlin (17.10.2022)
- Neuer DGNB-Report zu Prinzipien und Methoden bei der Wahl idealer Bauprodukte (14.9.2022)
- Circular City: Heidelberg will erste kreislauffähige Kommune Europas werden (26.6.2022)
- Deutschlandweite Standortkarte mit Annahmestellen für recycelbaren Ziegelschutt (23.1.2022)
- Kreislaufgerecht bauen mit Urban Mining und Gebäudeausweis (5.12.2021)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- BAM entwickelt Plattform zur zentralen Speicherung von Bauwerksdaten (22.2.2021)
- re!source Stiftung e.V. resümiert: Klimaschutz braucht Ressourcenwende (29.11.2020)
- Kaltziegel: Erster Innenwand-Vollziegel aus recyceltem Ziegelbruch gepresst und luftgetrocknet (29.11.2020)
- Bundesrat stimmt Mantelverordnung zur Verwertung mineralischer Abfälle mit Änderungen zu (8.11.2020)
- Wacker und KIT gründen Innovationsplattform ChangeLab! für nachhaltiges Bauen (26.7.2020)
- Blauer Engel für Webers recyclingfähiges Zero Waste WDVS (8.6.2020)
- Nachwachsende Baustoffe für die Städte der Zukunft (13.9.2017)
- Initiative Ressourcenschonende Bauwirtschaft (IRBau) gegründet (11.6.2017)
siehe zudem:
- Baustoff-Recycling, Architektur und Baustoffe/Bauelemente bei BAULINKS.de
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