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Deutscher Holzbaupreis 2011 vergeben

(14.6.2011) Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister verlieh am 31. Mai. 2011 auf der LIGNA in Hannover den Deutschen Holzbaupreis 2011. Dieser Preis gilt hierzulande als die wichtigste Auszeichnung für Gebäude, die aus Holz gebaut wurden. Insgesamt sind heuer 229 Arbeiten eingereicht worden - und zwar zu Neubauten, Gebäudesanierungen sowie zukunftsweisenden Entwicklungen auf dem Produktsektor.

Bischöfliches Ordinariat des Bistums Mainz von Angela Fritsch Architekten (Foto: Taufik Kenan) (Bild vergrößern)

Die Preisverleihung übernahm Günther Hoffmann, Abteilungsleiter des Bundesbauministeriums. Geehrt wurden Bauherren, Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe als Urheber der prämierten Beiträge. Mitauslober des Holzbaupreises 2011 waren ...

Der Deutsche Holzbaupreis ging in diesem Jahr an drei Bauwerke, deren unterschiedliche Ausprägungen „vorbildlich das Anwendungsspektrum des Baustoffes Holz verkörpern“. Im Bereich des Neubaus wurden ein ungewöhnliches Jugendhaus, Reihenhäuser einer engagierten Baugemeinschaft und ein minimalistisches Ferienhäuschen gewürdigt.

Der Jury war besonders angetan von dem neuen Gebäude des Bischöflichen Jugendamts Don Bosco in Mainz (siehe HERE und/oder Google-Maps). Dieses Jugendhaus hat die Architektin Angela Fritsch entworfen. Die Kirche als Bauherr zeigt sich einmal mehr aufgeschlossen gegenüber neuen Formen und zukunftsweisender Architektur. Sie schuf einen Ort der Begegnung, dessen ausdrucksstarke Gestalt aus natürlichem Material den Rahmen für zeitgemäße Jugendarbeit bildet.

Die Reihenhäuser in München-Riem leisten einen bemerkenswerten Beitrag zur Thematik des verdichteten Bauens in städtischem Kontext, indem sie den Typus des Reihenhauses einer Neubewertung unterziehen. Das Büro Bucher-Beholz Architekten hat für eine Baugemeinschaft dreigeschossige Gebäude aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen entwickelt, die „nicht nur in München-Riem als modulare Keimzelle für neue urbane Wohnanlagen dienen“, so die Bewertung der Jury.

Reihenhäuser in München-Riem von Bucher-Beholz Architekten (Bild vergrößern)

Das Ferienhaus am Scharmützelsee in Brandenburg der Architektin Doris Schäffler steht für die architektonische Reduktion auf das Wesentliche, deren hoher formaler Anspruch einem virtuosen Umgang mit dem Baustoff aus der umgebenen Natur entspricht (siehe Bild rechts unten sowie weiteres Bild von außen; beide Bilder sind von Christian Gahl). Die Jury scheut sich nicht, Assoziationen an Meisterwerke der klassischen Moderne herzustellen.

Der Deutsche Holzbaupreis würdigte in der Kategorie Komponenten und Konzepte auch erneut die forschende und entwickelnde Seite. Die TU München entwickelte zusammen mit zwei Universitäten aus Finnland und Norwegen das System „TES EnergyFacade“ zur Sanierung bestehender Gebäude mit vorgefertigten Holzfassadenelementen. Weil für alle Bearbeitungsstufen - vom dreidimensionalen Aufmaß über die Planung, die Vorfertigung und Montage in extrem kurzer Bauzeit - praktikable, universelle Lösungen erarbeitet wurden, besitzt nach Ansicht der Jury dieses Projekt große Aussichten auf internationale Markterschließung.

Darüber hinaus wurden sieben Neubauten und Modernisierungsvorhaben mit einer Anerkennung gewürdigt.

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