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Weltweit erstes „Passivhaus Plus“ steht in der Nähe von Karlsruhe

(19.7.2015) Ein Einfamilienhaus in Ötigheim bei Karlsruhe erhielt als weltweit erstes Wohnhaus das Zertifikat „Passivhaus Plus“. Es verbindet die bekannten Merkmale ei­nes Passivhauses mit der Erzeugung erneuerbarer Energie am Gebäude - und zwar auf eine Art, dies ein vollständig erneuerbares regionales Versorgungskonzept mög­lich macht.

Originalfoto: Scholz/Gerber 

Zur Erinnerung: Grundlage des Passivhaus-Standards ist eine Optimierung des Ener­gieverbrauchs. Der Heizwärmebedarf liegt bei maximal 15 kWh/(m²a) - dies entspricht etwa einem Zehntel des Werts im aktuellen Gebäudebestand. Der Gesamtbedarf an „erneuerbarer Primärenergie“ darf in einem „klassischen“ Passivhaus höchstens 60 kWh/(m²a) betragen.

Ein „Passivhaus Plus“ ist noch effizienter: Hier liegt die Obergrenze für den Gesamtbe­darf bei 45 kWh/(m²a). Zugleich müssen mindestens 60 kWh/(m²a) an erneuerbarer Energie erzeugt werden - hier bezogen auf die überbaute Fläche. Wenn ein Grund­stück dazu nicht geeignet ist, lassen sich auch Investitionen in externe Neuanlagen zur Erzeugung regenerativer Energie anrechnen - siehe auch folgende Grafik aus dem Baulinks-Beitrag „,Plus‘ und ,Premium‘: Passivhaus Institut definiert endlich Plusener­giehaus-Klassen“ vom 16.3.2015:

Das aktuell mit einem Zertifikat des Passivhaus Instituts ausgezeichnete Gebäude in Ötigheim erfüllt die Kriterien der Plus-Klasse deutlich:

  • Der Heizwärmebedarf des Einfamilienhauses ist mit 13 kWh/(m²a) angegeben.
  • Der Gesamtbedarf an erneuerbarer Primärenergie wurde mit dem Planungstool PHPP auf 28 kWh/(m²EBFa) bestimmt.
  • Für die Erzeugung von Energie sorgt eine 64 m² große Photovoltaikanlage auf dem nach Süden ausgerichteten Pultdach.
  • Insgesamt soll das „Passivhaus Plus“ damit 76 kWh/(m²Grunda) an erneuerbarer Primärenergie erzeugem. Das sollte für eine ganzjährige Energieversorgung rei­chen - selbst beim heutigen Stand der Speichertechnik und der damit verbun­denen Verluste.
  • Für Effizienz sorgen wie bei jedem Passivhaus eine sehr gute Wärmedämmung, dreifach-verglaste Fenster, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine luftdichte Gebäudehülle und eine weitgehend wärmebrückenfreie Konstruktion.

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