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„Entwicklung Wohngesundheit“: Vorstellung der 2. Baumit-Sentinel-Heinze Studie

(23.2.2014) Der Trend zum wohngesunden Bauen und Wohnen hält an. Die Nachfrage nach passenden, rechtssicheren und wohngesunden Systemen steigt vor allem im Be­reich Endkunden. Dem wurde auch beim Allgäuer Baufachkongress Rechnung getra­gen: beim Schwerpunkttag Modernisierung stellte der Heinze-Marktforscher Thomas Wagner die Ergebnisse der zweiten Baumit-Sentinel-Heinze Studie vor. Bei der letzten Veranstaltung 2012 wurde die Studie erstmalig präsentiert, in diesem Jahr wurden die Entwicklungen der letzten 24 Monate und die neuesten Erkenntnissen im Vergleich dargestellt.

Studie bei Bauherren und Modernisierern

Die Stichprobengröße wurde bei der landesweiten Online-Befragung von privaten Neu­bauern und Modernisierern (Adressquelle: Heinze Bauherrendatei) gegenüber der ers­ten Studie (175 Teilnehmer) mehr als verdoppelt: 371 Personen nahmen sich durch­schnittlich 20 Minuten Zeit, um an der Befragung teilzunehmen. Die Befragung wurde in den Monaten Oktober bis November 2013 durchgeführt. Der Fragebogen wurde - zwecks besserer Vergleichbarkeit - inhaltlich nur an sehr wenigen Stellen geändert. Es sind aber noch einige Fragen hinzugekommen - wie z.B. die nach dem Lüftungs­verhalten der Bewohner oder nach der Bedeutung des Architekten in Sachen Wohn­gesundheit. Einige markante Ergebnisse der Untersuchung sind:

  • Die Angst der Befragten vor Schimmel ist ähnlich hoch wie im letzten Jahr. Ebenfalls sehr bedenklich werden die Emissionen eingeordnet, die aus Baupro­dukten stammen können. Als Beispiele wurden Lösungsmittel, Formaldehyd und auch Weichmacher genannt. 91% der Befragten finden diese eher bzw. sogar sehr bedenklich.
  • Alte Wasserleitungen spielen ebenfalls eine große Rolle: 86% der Befragten stu­fen sie als bedenklich ein.
  • Wie im Vorjahr haben mehr als 30% schon mal den begründeten Verdacht ge­habt, dass in ihrer Wohnung gesundheitliche Gefahren lauern. Bei vier von  zehn Betroffenen war die Sorge so groß, dass ein Experte (Gutachter, Schimmelex­perte) hinzugezogen wurde. Wenn dabei ein Handwerker konsultiert wurde, han­delte es sich meistens um einen Heizungs-/Sanitärinstallateur.
  • 15% der Betroffenen (Vorjahr 11%) haben sogar rechtliche Schritte in Erwägung gezogen.
  • 8% der Befragten, die einen Verdacht gehegt haben, haben zur Klärung der Ur­sachen eine Überprüfung der Innenraumluft durchführen lassen. Im Vorjahr hat­ten dies nur 5% getan.
  • Insgesamt gesehen hat das Interesse an der Unbedenklichkeit der Baustoffe - wenn auch nur leicht - im Jahresvergleich zugenommen: 64% haben sich be­wusst darüber informiert.
  • Der Architekt scheint das Thema Wohngesundheit offenbar ein wenig „auf die leichte Schulter“ zu nehmen: Zwei Drittel der privaten Bauherren/Moderni­sierer (Baumaßnahme mit Architekt) fühlen sich eher nicht oder nur bei­läufig durch den Architekten in dieser Hinsicht gut beraten. Nur 27% sa­gen, dass man hinsichtlich der Wohngesundheit auf die Vor- und Nachteile be­stimmter Baustoffe/Bauweisen gut beraten wurde. Das sollten sich Architekten zu Herzen nehmen, denn mehr als zwei Drittel dieser Personen sind der Ansicht, dass dies ein Architekt zumindest anbieten sollte.
  • Mehr als jeder zweite Bauherr/Modernisierer achtet auf Baustoff-Labels wie z.B. den Blauen Umweltengel.
  • Knapp 60% der Befragten sind bereit für „mehr Wohngesundheit“ auch mehr zu investieren: Besondere Bedeutung kommen dabei Bodenbelägen, Dämmstoffen oder der Art und Weise der Wandgestaltung zu (Beispiel Tapete).
  • 90% der Bauherren/Modernisierer lüften ihr Heim regelmäßig. Am häufigsten wer­den Küche, Badezimmer und Schlafzimmer gelüftet. Bei 22% der Befragten ist das Schlafzimmer sogar Tag und Nacht - also dauerhaft - geöffnet.
  • Wenngleich 69% zwar angeben, dass sie ein „zu viel“ an Feuchtigkeit in den Räumen vermeiden, so ist es doch fast schon fahrlässig, dass nur 45% der Be­wohner die Luftfeuchtigkeit in ihrem Haus überhaupt überwachen.

Studie bei Architekten und Planern

Die Stichprobengröße blieb gegenüber der Online-Befragung aus dem Jahr 2012 (Adressquelle: Heinze Planerdatei) annähernd konstant. 267 Architekten und Planer investierten rund 16 Minuten Zeit, um die Fragen zu den Themen Green-Building-Zer­tifizierungssysteme, Umwelt-Gütesiegel oder Belastungen der Innenraumluft zu beant­worten. Die Befragung wurde in den Monaten Oktober bis November 2013 durchge­führt. Der Fragebogen wurde gegenüber dem letzten Jahr (zwecks besserer Vergleich­barkeit) inhaltlich nur an sehr wenigen Stellen geändert. Einige markante Ergebnisse der Untersuchung sind:

  • Die Bekanntheit der vorgegebenen sieben Green-Building-Zertifizierungssysteme hat sich im Verlauf des Jahres positiv entwickelt. Das insgesamt zweitbekann­teste LEED-System konnte seine Bekanntheit von 47% (2012) auf 55% stei­gern. Besonders hohe Zuwächse konnten auch der SHI-Gesundheitspass (2012: 37%, 2013: 49%) und das DGNB-Siegel (78% gegenüber 71% im Vorjahr) und für sich verzeichnen.
  • Architekten halten Green-Building-Zertifikate für solche Bauvorhaben sinnvoll, die aus den Bereichen Gesundheitswesen (87% sehr sinnvoll oder eher sinnvoll), Kindergärten/ Schulen sowie öffentliche Gebäude stammen. Bei privaten Wohn­häusern oder industriellen Bauten sind sie hingegen gespalten. Bei diesen Fällen halten sich Befürworter und Gegner die Waage.
  • Architekten haben nach wie vor eine gute Meinung zu Green-Building-Systemen: Fast 80% der Befragten glauben, dass diese in Zukunft an Wichtigkeit zuneh­men werden. Mehr als die Hälfte der Befragten findet solche Systeme wichtig (69%). Auch bei den anderen der insgesamt 15 Kriterien sind positive Tenden­zen im Jahresvergleich sichtbar wie z.B. die Signalwirkung der Systeme auf an­dere Investoren.
  • Was die Gefahren für eine gute und gesunde Raumluft angeht, steht Schimmel - wie im letzten Jahr - ganz oben auf der Liste. Die Architekten sehen aber auch die Emissionen, die aus Bauprodukten stammen, als sehr (73%) oder eher be­denklich (23%) an. Auch frische Anstriche/Lasuren sind nach Ansicht der Planer mit Vorsicht zu genießen (90% sehr bzw. eher bedenklich). Klima- und Lüftungs­anlagen sind - vielleicht aufgrund der Geschehnisse in Warstein in den Sommer­monaten - deutlich schlechter beurteilt worden als noch im Vorjahr.
  • Bei den Umwelt-/Gütesiegeln hat sich in diesem Jahr der Blaue Umweltengel mit 94% als bekanntestes Label herausgestellt (Vorjahr 92%). Ähnlich bekannt sind das CE-Zeichen und das RAL-Gütesiegel (jeweils 90%). Sehr gut haben sich das DGNB- und das PEFC-Siegel entwickelt: Beide konnten ihre Bekanntheit deutlich steigern.
  • Die Architekten wurden aber nicht nur nach der Bekanntheit der Systeme ge­fragt, sondern auch nach ihrer Bedeutung bzw. Ihrer Wichtigkeit. Einen sehr ho­hen Stellenwert erreichten dabei das PEFC-Siegel, das RAL-Gütesiegel und das FSC-Siegel. Den höchsten Bedeutungszuwachs im Jahresvergleich erreichten „naturplus“ und das „Indoor Air Comfort Gold-Label“. Das letztgenannte steiger­te seinen Bekanntheitsgrad von 2012 zu 2013 von zwei auf nun fünf Prozent.

Die Studien werden von Heinze Marktforschung zum Kauf angeboten. Einzeln kosten die Bauherren- und die Architekten-Studie je 900 Euro; zusammen werden sie für 1.400 Euro angeboten. Ansprechpartner ist Thomas Wagner - per E-Mail an Heinze Marktforschung erreichbar oder auch telefonisch: 05141 50-127.

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