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DAM Architectural Book Award 2018 für die besten 10 Architekturbücher

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(7.10.2018) Die Frankfurter Buchmesse und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) haben bereits zum zehnten Mal den Internationalen DAM Architectural Book Award vergeben. Der in seiner Art einmalige und inzwischen hoch angesehene Preis zeichnet die besten Architekturbücher eines Jahres aus.

Dem gemeinsamen Aufruf sind dieses Mal 96 Architektur- und Kunstbuchverlage weltweit gefolgt; im Vorjahr waren es 89. Eine Fachjury aus externen Experten sowie Vertretern des DAM hat sich am 4. September 2018 getroffen und aus den 238 Einsendungen (2017: 215) die zehn besten Architekturbücher ausgewählt, nach Kriterien wie ...

  • Gestaltung,
  • inhaltliche Konzeption,
  • Material- und Verarbeitungsqualität,
  • Innovationsgrad und
  • Aktualität.

Sämtliche Preisträger werden von 10. bis 14. Oktober 2018 auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert (Halle 4.1, Zentrum Bild, Stand K 109). Und das sind die Preisträger des DAM Architectural Book Awards 2018:

51N4E Skanderbeg Square, Tirana / Chapter 1

  • Verlag: Ruby Press, Berlin
  • Herausgeber: Freek Persyn, Charlotte Lao Schmidt
  • Autoren: Freek Persyn, Charlotte Lao Schmidt, Galaad Van Daele
  • Gestaltung: Studio Otamendi
  • Fotografie: Filip Dujardin, Blerta Kambo
  • Kategorie: Urbane Studie
  • Seiten: 96
  • ISBN: 978-3-944074-21-4
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

Jurybegründung: „Chapter 1 ist der Auftakt einer Publikationsreihe, die Projekte des belgischen Architekturbüros 51N4E dokumentiert. Skanderbeg Platz, der Hauptplatz des albanischen Tirana, wurde von 51N4E zusammen mit dem albanischen Künstler Anri Sala, den belgischen Environmental-Designern Plant en Houtgoed und dem albanischen Projektbüro iRI neu aufgeplant. Das Buch präsentiert lebendig und klar das spannende Ergebnis. Aussagekräftige, atmosphärische Fotos zeigen, wie der Platz von der Öffentlichkeit angenommen wurde und wechseln sich mit zarten Planzeichnungen und Tabellen ab. Das Visuelle spielt die Hauptrolle und wird behutsam durch fokussierte Kurzbeschreibungen ergänzt. Chapter 1 bei Ruby Press vermittelt mit Leichtigkeit und vielseitigen Perspektivenwechseln das erfolgreiche, facettenreiche Projekt.“ (Vladka Kupska)

Dom Hans van der Laan. A House for the Mind

  • Verlag: Flemish Architecture Institute, Antwerpen
  • Herausgeber: Bart Tritsmans
  • Autorin: Caroline Voet
  • Gestaltung: Stien Stessens, Inge Ketelers
  • Fotografie: Ronald De Buck, Stien Stessens, Coen van der Heiden, Jeroen Verrecht, Caroline Voet, Friederike von Rauch
  • Kategorie: Architekturtheorie/Baumonographie
  • Seiten: 222
  • ISBN: 978-94-92567-03-1
  • erhältlich u.a. bei Amazon

Jurybegründung: „Ein Buch, wie aus der Zeit gefallen. ,A House for the Mind‘ kommt ohne große gestalterische Gesten aus und macht in leiser, aber präziser Artikulation mit seinem Gegenstand vertraut - der Entwurfsphilosophie des Benediktinermönchs und Architekten Hans van der Laan (1904-1991). Satzspiegel und Typografie folgen einer intuitiven Ordnung, und überhaupt ist der Band - ein Ausstellungskatalog - von Zurückhaltung geprägt. Die Verarbeitung als Freirückenbroschur weiß ebenso zu gefallen wie die sensible Materialwahl, die das Buch bereits bei Berührung mit geschlossenen Augen preiswürdig erscheinen lässt. Ein Wechsel auf gestrichenes Papier für den atmosphärischen Fotoessay der Fotografin Friederike von Rauch gelingt buchbinderisch mühelos und bildet die räumlichen Qualitäten der Abtei Roosenberg in Waasmunster (Belgien) - ein Hauptwerk van der Laans - fast haptisch nachvollziehbar ab.

Der Band enthält eine Einführung in van der Laans selbst entwickeltes Maßsystem und wird von einer Reihe von Briefen ergänzt, die, adressiert an die Ordensschwerstern des Klosters, den Entwurfs- und Bauprozess beleuchten. Einzig die Titeltypografie missfiel der Jury: Hier wurde die angenehme Proportionalität des Innenteils vermisst und die Verwendung zu vieler Schriftgrade kritisiert.“ (Bernd Kuchenbeiser)

Franz Riepl baut auf dem Land. Eine Ästhetik des Selbstverständlichen

  • Verlag: Birkhäuser Verlag, Basel
  • Herausgeber: Albert Kirchengast, Hans Kolb
  • Autoren: Florian Aicher, Albert Kirchengast, Hans Kolb
  • Künstlerische Gestaltung: Albert Kirchengast
  • Fotografie/Illustration: Alexander Krischner
  • Kategorie: Bildband/Dokumentation
  • Seiten: 112
  • ISBN: 978-3-0356-1558-6
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

Jurybegründung: „Unspektakulär, zurückhaltend, wertig - der in seiner Gestaltung, Ausstattung und Verarbeitung dem Inhalt so angemessene Band besticht durch zeitgemäße Solidität; Qualitäten, die der 1932 in Oberösterreich geborene Architekt Franz Riepl bauend und lehrend mannigfach unter Beweis gestellt hat. Von 1980-2000 als Professor am Institut für Landwirtschaftliches Bauwesen und ländliches Siedlungswesen der Technischen Universität Graz und seit 1967 im eigenen Münchner Büro mit einschlägigen Bauaufgaben befasst, entwickelte der Gastwirtssohn eine .Ästhetik des Selbstverständlichen‘, die durch den undogmatischen Einsatz von ,Primärmitteln‘ nicht nur den Inhalt, sondern auch die klare, stimmige Buchgestaltung charakterisiert.

Im Gespräch mit den Autoren unternimmt Riepl eine ,Landpartie zu Wirtshäusern, einem Bauernhaus, einer Fleischerei und einer Kirche‘, die durch zumeist farbige analoge (Architektur-)Fotografien auf das Schönste anschaulich gemacht wird. Das Format ist ,maßstäblich‘; der zwischen türkisfarbenen Buchdeckeln gut lesbare Text, und die ganzseitigen Abbildungen sind sorgfältig auf fein differierenden Papiersorten gedruckt. Und so entspricht der Band ,über das Mögliche, das sich faktisch bewährt hat‘, auch im übertragenen Sinne der Riepl‘schen Definition des ,Griffigen‘ und seinem Diktum, dass ,die Gestaltung für das Erreichen von Stimmungswerten entscheidend‘ ist: ,Das Griffige erzeugt beim Angreifen ein Wohlgefühl. Es ist nicht so präzise, dass es dir wehtut.‘ Bau- und Buchkultur, die wohltuend selbstverständlich und nicht zuletzt auch durch den angemessenen Preis auch für eine breitere Leserschaft empfehlenswert ist.“ (Dr. Annette Ludwig)

Konrad Wachsmann and the Grapevine Structure

  • Verlag: Park Books, Zürich
  • Herausgeber: Marianne Burkhalter, Christian Sumi
  • Autoren: Andreas Burkhalter, Marianne Burkhalter, Fabio Gramazio, Matthias Kohler, Hannes Mayer, Marco Pogacnik, Christian Sumi
  • Gestaltung: Viola Zimmermann
  • Kategorie: Architektenmonografie /Dokumentation
  • Seiten: 152
  • ISBN: 978-3-03860-110-4
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

Jurybegründung: „Das großformatige Buch dokumentiert die jahrelange Forschung des Schweizer Architekten Christian Sumi über das Werk von Konrad Wachsmann (1901-1980). Mit detailreichen, teilweise erstmals veröffentlichten Originalzeichnungen und Modellaufnahmen wird die Entwicklung der Grapevine Structure im Jahr 1953 erläutert, die Wachsmann zusammen mit Studenten am damaligen Chicago Institute of Design entwickelte.

Der deutsch-amerikanische Architekt hatte sich während seines Lebens mit vielfältigen Aspekten der Vorfabrikation und Konstruktion von modularen Strukturen beschäftigt, die anhand seines Packaged House Systems, seinen Möbelsystemen und seinen Flugzeughangars im Buch dargestellt sind.

Die Verbindung zu aktuellen Forschungen computer- und robotergestützter Fabrikationsprozesse an der ETH Zürich (Gramazio Kohler Research) wird über den von Wachsmann entwickelten Local Orientation Manipulator aufgezeigt, ebenso wie Analogien der Grapevine Structure zum Aufbau des menschlichen Gehirns aktueller neurowissenschaftlicher Forschungen.

Das Buch wurde anlässlich der Konrad-Wachsmann-Ausstellung zur Architektur-Bi­en­na­le 2018 in Venedig veröffentlicht. Es ist mit seinen zahlreichen Abbildungen und seinem durchdachten Konzept ein sehr illustratives Kompendium zu einem aktuellen Thema.“ (Martin Seelinger)

The Noise Landscape. A Spatial Exploration of Airports and Cities

  • Verlag: nai010 publishers, Rotterdam
  • Herausgeber: Marcel Witvoet
  • Autoren: Benedikt Boucsein, Kees Christiaanse, Eirini Kasioumi, Christian Salewski
  • Gestaltung: Studio Joost Grootens, Silke Koeck, Julie da Silva
  • Fotografie: Studio Joost Grootens
  • Kategorie: Urbane Studie / Landschaftsarchitektur
  • Seiten: 319
  • ISBN: 978-94-6208-355-4
  • erhältlich u.a. Amazon

Jurybegründung: „Autobahnzubringer, ein wenig suburbaner Brei hier, ein paar Reste dörflicher Gemeinschaften dort, durchsetzt mit Viehweiden, Brachen und gesichtslosen Gewerbegebieten - quer über den Globus sind die Umgebungen von Flughäfen merkwürdige Unorte, die sich allenthalben zu stetig wachsenden Lärmlandschaften verdichten.

Noise Landscape ist die erste wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Phänomens und Ergebnis langjähriger Forschung an der ETH Zürich, dem Lehrstuhl von Kees Christiaanse. Anhand von acht Fallstudien im europäischen Vergleich - Amsterdam, Zürich, London Heathrow, Frankfurt, München, Madrid und Paris Charles de Gaulle und Orly – werden Erschließung, Organisation und technische Kreisläufe der Verkehrsdrehscheiben analysiert und ihr räumliches Potenzial erschlossen. Entgegen der landläufig negativen Konnotierung als unerträgliche Lärmquellen, zeigen die Herausgeber, dass es auch anders geht und intelligente Nutzungen Konflikte reduzieren.

Den Autoren und Gestaltern gelingt es, dieses ebenso wichtige wie leicht spröde Thema so aufzuarbeiten und darzustellen, dass Wissenschaftler wie Fachfremde gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Die Kapitel sind hervorragend organisiert und strukturiert, so dass die enorm große Fülle an Informationen und Zahlenwerk an keiner Stelle ermüdet. Die grafische Gestaltung des niederländischen Büros Jost Grootens ist kongenial, alle Pläne und Grafiken sind anschaulich, auf Anhieb verständlich und (dennoch) ästhetisch außerordentlich wirksam.“ (Christina Budde)

The Potemkin Village

  • Verlag: Kehrer Verlag, Heidelberg
  • Autoren: Judith M. Lehner, Linde B. Lehtinen, Walter Moser
  • Gestaltung: Manuel Radde
  • Fotografie: Gregor Sailer
  • Kategorie: Bildband / Sonderthema
  • Seiten: 304
  • ISBN: 978-3-86828-827-8
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

Jurybegründung: „Der Bildband zeigt unter dem Titel ,The Potemkin Village‘ Aufnahmen von sehr unterschiedlichen Orten: militärische Übungszentren in den USA und Europa, detailgetreue Repliken europäischer Städte in China, Fahrzeugtest-Städte in Schweden und auf Plakate gedruckte Scheinarchitekturen in Russland, die anlässlich des Besuchs von hochrangigen Politikern heruntergekommene Gebäude und ganze Straßenzüge verhüllen. Eine große Bandbreite an Themen, die der Photograph Gregor Sailer hier in einer Serie schlüssig gegenüberstellt: Alle diese Orte zeigen Nachbildungen, illusionistische Verhüllungen oder Kulissen von architektonischen Strukturen, meist menschenleer und voller absurder Details.

Die Bilder sind mit großer Klarheit und Strenge aufgenommen und wirken durch eine Verstärkung der Braun- und Blautöne stilistisch einheitlich. Diesem Farbspektrum entspricht die Wahl des Papiers für die Textteile in Englisch und Deutsch, die auf braunem und blaugrauem, leicht strukturiertem Papier gedruckt sind. Die zurückhaltende, aber klare und stringente Grafik gibt den Fotoaufnahmen einen hervorragenden Rahmen, um sich entfalten zu können. Auch die Wahl der Typografie, des Bilddruckpapiers und der Bindung sind überzeugend und runden den guten Gesamteindruck des Werks ab.“ (Stefanie Zoche)

Raster Beton. Vom Leben in Großwohnsiedlungen zwischen Kunst und Platte. Leipzig-Grünau im internationalen Vergleich

  • Verlag: M Books, Weimar
  • Herausgeber: Juliane Richter, Tanja Scheffler, Hannah Sieben
  • Autoren: Katharina Benjamin, David Crowley, Tom Erdmann, Simone Hain, Dieter Hassenpflug, Thomas Hoscislawski, Wolfgang Kil, Antje Kirsch, Gwenaëlle Le Goullon, Kaja Mielcarek, Sebastian Pfeiffer, Stefan Rettich, Juliane Richter, Tanja Scheffler, Steffen Schröter, Susann Schumann, Hannah Sieben, Daniel Theiler, Monika Waszek, Janine Woltmann
  • Gestaltung: Bureau Voss, Leipzig (David Voss, Jean-Marie Fahy)
  • Fotografie: Harald Kirschner u.a.
  • Kategorie: Urbane Studie / (Zeit-)Geschichte
  • Seiten: 148
  • ISBN: 978-3-944425-06-1
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

Jurybegründung: „,Jeder Platz braucht Zeit, um ein Ort zu werden‘, steht einem Motto gleich am Beginn von ,Raster Beton‘. Man könnte diesen Satz variieren und sagen ,Jeder Platz braucht ein Buch wie dieses, um ein Ort zu werden‘. – Aber was bedeutet: ,Ein Ort zu werden?‘ Diese Publikation führt es vor, indem sie Geschichte und Gegenwart, Platz und Welt, Plan und Alltag ineinander webt. Ein Glück, wenn man für ein solches Buch auf eine fotografische Langzeitbeobachtung wie die des Fotografen Harald Kirschner zurückgreifen kann.

Bitte , um Google-Maps / Google-StreetView aktivieren.
Leipzig-Grünau (siehe Google-Maps)

,Raster-Beton. Vom Leben in Großwohnsiedlungen zwischen Kunst und Platte. Leipzig-Grünau im internationalen Vergleich‘, so der komplette Titel, erzählt vom Leben in Leipzigs größter Plattenbausiedlung (siehe Google-Maps). Den Herausgeberinnen Juliane Richter, Tanja Scheffler und Hannah Sieben ist es gelungen, einen singulären Ort zu zeigen, ihn lesbar zu machen für Bewohner und Ortsfremde, für Experten und für Menschen, die die Utopie von der Egalität auch im 21. Jahrhundert nicht aus der Hand geben.“ (Jan Wenzel)

Simon Phipps Finding Brutalism. Eine fotografische Bestandsaufnahme britischer Nachkriegsarchitektur

  • Verlag: Park Books, Zürich
  • Herausgeber: Hilar Stadler, Andreas Hertach
  • Autoren: Hilar Stadler, Andreas Hertach, Owen Hatherley, Catherine Ince, Kate Macintosh, Stephen Parnell
  • Gestaltung: Megi Zumstein, Claudio Barandun, Carla Crameri
  • Fotografie: Simon Phipps
  • Kategorie: Bildband
  • Seiten: 259
  • ISBN: 978-3-03860-064-0
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon

Jurybegründung: „Das Phänomen Brutalismus polarisiert unvermindert. Auf der einen Seite die Befürworter und Bewunderer, die leidenschaftlich für die Erhaltung der Bauten eintreten, auf der anderen Seite die leidenschaftlichen Widersacher – und eine Einigung ist nicht in Sicht. So beurteilt das zumindest Catherine Ince in ihrem Essay zum Werk von Simon Phipps.

Simon Phipps, Fotograf aus London und Architekten-Sohn, zeigt Bilder von 125 Bauten aus Großbritannien, die in den 1950er bis 1980er Jahren erbaut worden sind. Wohnungsbau, Schulen und Universitäten, Kirchen, Museen, Theater - bis hin zu ganzen Siedlungen - werden dort zusammengetragen. Das überaus Spannende an seinen Fotografien ist die Dokumentation eines Alterungsprozesses, das heißt, die Gebäude sind meist 40 Jahre alt. So dokumentieren seine Aufnahmen neben der Form das Material und die Oberfläche: Man sieht die Veränderungen, die eintreten, wenn der Beton eine lange Zeit der Witterung ausgesetzt ist.

Phipps führt den Betrachter durch eine Bauepoche, die durch ein ausgeprägtes Materialbewusstsein gekennzeichnet ist, und fordert ihn auf, diese Architektur noch einmal intensiv wahrzunehmen. Die kunstvolle Inszenierung von Licht und Schatten bringt die Qualitäten der Oberflächen und Formen eindrucksvoll zum Vorschein. Eine subtile Schwarz-Weiß-Ästhetik ist dabei nur konsequent. Dass die Seitenzahlen untereinander angeordnet sind und die Bildunterschriften gestürzt, sind dabei lässliche Details – in diesem beeindruckend atmosphärischen Bildband.“ (Dr. Annette Becker)

Toward a Concrete Utopia. Architecture in Yugoslavia 1948-1980

  • Verlag: The Museum of Modern Art – MoMA, New York
  • Herausgeber: Martino Stierli, Vladimir Kulic, Stephanie Emerson
  • Autoren: Tamara Bjažic Klarin, Vladimir Deskov, Andrew Herscher, Sanja Horvatincic, Theodossis Issaias, Ana Ivanovska Deskova, Jovan Ivanovski, Jelica Jovanovic, Anna Kats, Juliet Kinchin, Martina Malešic, Maroje Mrduljaš, Arber Sadiki, Luka Skansi, Lukasz Stanek, Matthew Worsnick, Mejrema Zatric
  • Gestaltung: Bruno Margreth, Martina Brassel
  • Fotografie: Valentin Jeck (Photographic Portfolio)
  • Kategorie: (Zeit-)Geschichte / Ausstellungskatalog
  • Seiten: XXXVIII, 184
  • ISBN: 978-1-63345-051-6
  • erhältlich u.a. bei Amazon

Jurybegründung: „Das Buch ist ein Ausstellungskatalog des MoMA. Das Team stammt zu großen Teilen aus der Schweiz: Kurator Martino Stierli, der Fotograf Valentin Jeck sowie die Gestalter Bruno Margreth und Martina Brassel. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer intensiven Recherche durch unzählige Archive und Architekturbüros auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens. Ein notwendiges Großprojekt, mit dem der Fokus auf eine Architekturszene gerichtet wird, die zwischen den politischen Systemen, also zwischen Kapitalismus und angewandtem Sozialismus, eine hohe Vielfalt sehr individueller Positionen hervorgebracht hat.

Obwohl der Beton im Titel vorkommt und auf den ersten zwanzig Bildseiten im béton brut geschwelgt wird, ist der Katalog kein weiteres Brutalismus-Buch. Die Architektur Ex-Jugoslawiens war sehr viel breiter orientiert.

Die Jury würdigt die hohe buchgestalterische Kultur, die an keiner Stelle modisch ist. Seitenspiegel und Typografie sind so angelegt, dass das visuelle Material in den Vordergrund tritt. Dies spiegelt sich auch in der Ausstellungsgestaltung, in der die modernistische Tradition des MoMA wieder stark präsent ist.

Auf das einleitende Portfolio des Fotografen Valentin Jeck folgt ein Teil mit Essays in zweispaltigem Satz. Dann tritt der Text einen weiten Schritt zurück und das Buch öffnet sich zu großen Weißräumen auf gestrichenem Papier. Der einspaltige Satz und die strikte Trennung von Text- und Bildseiten lenken die Aufmerksamkeit auf die erstaunlichen Funde von Fotos und Zeichnungen. Zuerst geht es um übergreifende Fragen, wie den Wohnungsbau oder auch das Engagement blockfreier Architekten in Afrika. Den dritten Teil des Buchs bilden Einzeldarstellungen besonders charakteristischer Bauten. Immer wieder werden historische Ansichten und der heutige Zustand zusammengeführt. Damit ist das Buch auch ein Fest der Architekturfotografie, nicht allein durch die Bilder Valentin Jecks, sondern auch durch das langjährige Engagement des Wiener Fotografen Wolfgang Thaler.“ (Oliver Elser)

Yamuna River Project. New Delhi Urban Ecology

  • Verlag: Actar Publisher, UVA, Barcelona
  • Herausgeber: Joseph Brookover
  • Autoren: Iñaki Aldy, Pankaj Vir Gupta
  • Gestaltung: Ramon Prat, Marga Gibert
  • Kategorie: Urbane Studie
  • Seiten: 361
  • ISBN: 978-1945150-67-8
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon


Jurybegründung: „Die Yamuna ist einer der heiligen Flüsse Indiens und zählt zu den wichtigsten Süßwasserressourcen des Landes. Sie entspringt im Yamunotri-Gletscher und fließt durch Indiens Hauptstadt Delhi. Der Umstand, dass Delhis Bevölkerungszahl, wie auch in anderen Megastädten weltweit, sehr schnell gewachsen ist und ein Ende dieser Entwicklung kaum abzusehen ist, bringt eine enorme Belastung der bestehenden Infrastruktur mit sich. Die Yamuna ist durch Abwässer und Abfälle stark verunreinigt. Außerdem werden die Überflutungsgebiete des Flusses für informelle Siedlungen genutzt. Der Wasserlauf des Najafgharh, des zweiten Flusses in Delhi, wird heutzutage eher als Entsorgungsmöglichkeit und Abwasserkanal genutzt und nicht mehr als wichtige Wasserressource betrachtet.

Dieses Kompendium ist das Ergebnis eines fünfjährigen interdisziplinären Forschungsprojekts der University of Virginia School of Architecture. Es beginnt mit der Besiedlungsgeschichte der Region Delhi und bietet in der Folge einen umfassenden und vertieften Einblick in die verschiedenen Funktionsebenen der Stadt, wobei der Blick immer auf eine Verbesserung der gegenwärtigen Umweltbedingungen gerichtet ist. Ziel des Forschungsprojekts - wie auch des Buches - ist die Darlegung von Konzepten für die Wiederbelebung dieser Wasserwege, um auf diese Weise auch Grünflächen und Erholungsgebiete für die 25 Millionen Einwohner Delhis zu schaffen.

Das Buch umfasst aufwendige Grafiken und anschauliches Kartenmaterial, um dem Leser die verschiedenen Aspekte zu verdeutlichen, darunter beispielsweise das Abflussmanagement bei Monsunregen, Wasseraufbereitungsanlagen, Entsorgungseinrichtungen für Abfälle etc. Das letzte Kapitel enthält Gestaltungskonzepte mit Ideen, wie Delhis Entwicklung verbessert werden könnte. Im gesamten Buch finden sich großformatige Fotografien, die dem Leser die aktuelle Situation in Delhi vor Augen führen.

Dieses Buch ist einerseits sehr ortspezifisch und andererseits aufgrund der fundierten Analyse, der ausgezeichneten grafischen Darstellungen, Zeichnungen und Tabellen ein ausgesprochen nützlicher und gut lesbarer Leitfaden für die Bewältigung solcher Herausforderungen auch in anderen Megastädten.“ (Andrea Jürges)

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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