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Morgenstadt-Index: So zukunftsfähig ist Ihre Stadt!

(3.10.2016) Das Forschungsteam der Fraunhofer-Morgenstadt-Initiative hat ein Analysetool entwickelt, anhand dessen Städ­te und Kommunen - bzw. ihre Vertreter - ihre Zukunftsfähig­keit messen und vergleichen können. Der „Morgenstadt-Index“ umfasst 28 Indikatoren; sie erlauben eine objektive Einstufung unter übergreifenden Aspekten wie ...

  • Lebensqualität,
  • Resilienz (Fähigkeit, Krisen zu bewältigen),
  • Umweltgerechtigkeit und
  • Innovationsfähigkeit.

Weltweit lebt bereits mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten, in Deutschland sind es 70%. Nur in Städten sind den Morgenstadt-Forschern zufolge die Ressourcen versammelt, mit denen die sozialen und die technischen Zukunftsaufgaben der Welt gelöst werden und nur hier könne sich eine neue, kre­ative Wirtschaft entwickeln, in der private und öffentliche Ak­teure als gleichwertige Partner zusammenarbeiten.

Die meisten Städte beschäftigen sich momentan damit, akute Probleme wie Flüchtlingsunterbringung, Wohnungsmangel oder Haushaltsnöte zu bewältigen. Die weitaus größeren, ungelös­ten Zukunftsaufgaben liegen aber wohl noch vor ihnen. Wel­che das sind und wie sich Städte darauf vorbereiten können, haben 50 Fraunhofer-Forscher in den vergangenen fünf Jahren ermittelt und aus ihren Erkenntnissen mit dem „Morgenstadt-Index“ ein Instrument entwickelt, das Bürgermeister, Stadträte und Dezernenten bei dem ganzheitlichen Benchmarken und der Steuerung ihrer Stadt unterstützen kann.

Reale Daten aus vier Themenfeldern als belastbare Grundlage für Städteanalysen

Basis für den „Morgenstadt-Index“ waren  umfangreiche Daten aus zahlreichen Stadt­projekten weltweit rund um die Themen Innovation und Nachhaltigkeit, Technologien, Quartiersentwicklung (Smart Districts) oder Mobilität. Auf dieser Basis hat das For­schungsteam vier Schwerpunktbereiche festgelegt und untersucht:

  • „Lebenswerte Stadt“,
  • „Resiliente Stadt“,
  • „Umweltgerechte Stadt“ und
  • „Innovative Stadt“,

Die umfassende Bestandsaufnahme dieser vier Säulen sollen die Lebenswirklichkeit in weitaus höherem Maße widerspiegeln, als es die üblichen Städte-Rankings ermögli­chen, die sich auf einzelne Bereiche beschränken. 

Karlsruhe, München und Jena sind die TOP 3 deutscher „Schwarmstädte“

Grundlage der Analyse sind Daten und Statistiken, die bereits vorliegen und als be­lastbar gelten - z.B. Zahlen zu Arbeitslosigkeit, ärztlicher Versorgung, finanzieller La­ge, CO₂-Emission sowie hochqualifizierte Arbeitsplätze und Firmengründungen. Durch die Vergleichbarkeit ergeben sich für die untersuchten Städte wirklichkeitsnahe Krite­rien zur Beurteilung der eigenen Stärken und Schwächen und somit Ansatzpunkte zu einer zukunftsorientierten Stadtentwicklungspolitik sowie zur Schärfung des eigenen Profils.

Die erste Version des Index ist ausgelegt auf die Top 30 der deutschen „Schwarm­städte“, die sich durch eine besonders hohe Anziehungskraft auf junge Menschen und Familien auszeichnen, und lässt sich für weitere Städte und Kommunen anwenden. Darüber hinaus bieten die Morgenstadt-Forscher eine Plattform mit zahlreichen Instru­menten für den gezielten Einsatz auf speziellen Gebieten wie nachhaltige urbane Mobi­lität, digitale Transformation von Städten, die urbane Energiewende oder intelligentes Wassermanagement.

30 Städte haben sich dem wissenschaftlichen Städte-Ranking schon unterzogen, Karlsruhe, München und Jena führen die Liste momentan an. Das deutschlandweite Städteranking geht weiter, Städte und Kommunen sind herzlich eingeladen, den Mor­genstadt-Index auszuprobieren und ihre Stärken und Schwächen mit wissenschaftli­cher Unterstützung herauszuarbeiten.

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