Rettungswege abdichten und beschichten unter Einhaltung des Brandschutzes
(19.9.2019) Rettungs- und Fluchtwege verdienen im Rahmen eines baulichen Brandschutzkonzeptes besondere Beachtung. Zu Erinnerung:
- Rettungswege sind laut MBO Zugänge und Wege für Einsatzkräfte wie beispielsweise die Feuerwehr, die darüber Personen und Tiere rettet und die Brandherde löscht.
- Unter Fluchtwegen versteht man die Wege zur Selbstrettung - z.B. Laubengänge, Treppen und Flure.
- In den Bauordnungen werden beide Begriffe unter der Bezeichnung „Rettungsweg“ zusammengefasst.
Als gesetzliche Vorschriften für den vorbeugenden Brandschutz sind die EU-Bauproduktenverordnung, die Musterbauordnung (MBO) und die Landesbauordnungen (LBO, BauO und BO) relevant. Gemäß LBO sind für Einheiten, die mindestens einen Aufenthaltsraum pro Geschoss haben, wenigstens zwei voneinander unabhängige Rettungswege ins Freie vorgeschrieben. Dafür eignen sich Laubengänge und auch Balkone.
Welche Eigenschaften die Baustoffe besitzen müssen, die bei Rettungswegen zum Einsatz kommen, regelt die MBO. Eine Klassifizierung der Materialien in nichtbrennbar, schwerentflammbar und normalentflammbar ist in §26 MBO definiert. Die genaue Zuordnung erfolgt über die Bauregelliste A Teil 1, Anlage 0.2. So fordert beispielsweise die Bauregelliste A Teil 2, lfd. Nr. 2.10.3 für schwerentflammbare Bodenbeläge, die nicht für die Verwendung in Aufenthaltsräumen vorgesehen sind, ein allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis als Eignungsnachweis.
Darüber hinaus sind auch die Bestimmungen der jeweiligen Landesbauordnungen für den baulichen Brandschutz relevant: „Baustoffe, die nach der Verarbeitung oder dem Einbau leichtentflammbar sind, dürfen bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen nicht verwendet werden“, legt beispielsweise die Landesbauordnung NRW (BauO NRW) in §17 Abs. 1 Satz 2 fest.
Welche Baustoffe im Einzelfall zugelassen sind, muss hierbei individuell geprüft werden. Denn für Bodenbeläge in offenen Gängen - dazu zählen auch Laubengänge - findet man in der MBO explizit keine Angaben. Bei vorgeschriebenen Treppenräumen muss der Bodenbelag allerdings aus mindestens schwerentflammbaren Baustoffen bestehen. Diese Anforderung gilt in NRW und Baden-Württemberg wiederum auch für Laubengänge - ähnlich handhaben es andere Bundesländer.
Flammhemmende Additive
Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Flüssigkunststoff-Experte Triflex Systeme auf PMMA-Basis, welche den erhöhten Brandschutzanforderungen z.B. auf Laubengängen gerecht werden. Dank spezieller Additive sind die Produkte schwerentflammbar und somit geeignete Baustoffe für den Einsatz auf Flucht- und Rettungswegen.
Im Sinne des vorbeugenden Brandschutzes lassen sich Außenbereiche damit abdichten bzw. beschichten. Das gilt auch für nasse und wärmegedämmte Flächen. Mit dem Balkon-Entkopplungssystem Triflex ProDrain (S1) hat Triflex eigens eine Lösung für durchfeuchtete Untergründe entwickelt. Die Entlüftung erfolgt in Form von Wasserdampf über die unterseitigen Be- und Entlüftungskanäle der Triflex Entkopplungsbahn - siehe u.a. Beitrag „ProDrain: Durchfeuchtete Balkone sanieren à la Triflex“ vom 18.2.2016.
Der Einsatz eines Wärmedämmsystems unter der feuersicheren Abdichtung lässt sich mit Triflex BIS (S1) realisieren. Das Balkon-Wärmedämmsystem kommt im Zusammenspiel mit dem Balkon-Abdichtungssystem Triflex BTS-P (S1) zum Einsatz - siehe u.a. „Sanierung incl. Dämmung betonierter Balkonplatten“ vom 9.2.2011.
Namenszusatz „S1“
Die Eignung der Triflex-Produkte belegt die Einstufung des Brandverhaltens in Klasse B1 nach DIN 4102 sowie in Klasse Cfl-s1 nach DIN EN 13501-1. Die Systeme, immer erkennbar an dem Namenszusatz S1, besitzen zudem ein Prüfzeugnis entsprechend Bauregelliste A, Teil 2 Nr. 2.10.3 und erfüllen damit die Mindestanforderungen an einen schwerentflammbaren Baustoff.
In der Baupraxis sind die Triflex Abdichtungs- und Beschichtungssysteme in der Variante S1 anerkannte Produkte, wenn es um das Herstellen von feuersicheren Oberflächen im Außenbereich geht. Sie kombinieren Brandschutz und Funktionalität mit einer dekorativen Optik. Verschiedene Einstreumaterialien gewähren Rutschfestigkeit und sorgen zugleich für eine ansprechende Aufwertung der Fläche in individueller Farbgebung. Eine in den Schichtenaufbau integrierte Vliesarmierung verleiht dem Belag Flexibilität und sorgt dafür, dass er Bauwerksbewegungen schadlos aufnimmt. Das Harz wird flüssig appliziert und passt sich nahtlos an alle Gegebenheiten an. Weitere Vorteile sind die Witterungsstabilität der Oberfläche sowie ihre hohe mechanische Belastbarkeit. Das schnell reaktive PMMA ist ganzjährig verarbeitbar und verlangt lediglich kurze Sperrzeiten.
Weitere Informationen zur Abdichtung von Rettungswegen / Laubengängen können per E-Mail an Triflex angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neue Planungssoftware von H-BAU Technik zur Bemessung von Balkonen (10.5.2019)
- Neues Schöck-Planungshandbuch für Balkone und Laubengänge (30.1.2019)
- Erste geruchsneutrale und schnellreaktive Flüssigabdichtung von Revopur (19.9.2018)
- Flüssigkunststoff als Dichtschicht ohne Vlieseinlage für die Balkonabdichtung (12.6.2018)
- Balkon- und Terrassen-Veredelung mit Triflex Stone Design jetzt auch 1-komponentig (11.6.2018)
- Triflex und Schöck machen gemeinsame Sache bei Wärme- und Feuchteschutz am Balkon (30.1.2017)
- Optimierte Entkopplungsbahn für die Balkonsanierung von Triflex (24.8.2017)
- Laubengänge sanieren im System (25.11.2016)
siehe zudem:
- Balkonbau im Fassaden- und Outdoor-Magazin sowie baulicher Brandschutz, Bodenbeschichtung/a> und Bauwerksabdichtung auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Balkonbau bei Baubuch / Amazon.de