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Betreutes Wohnen monolithisch in polargrünen Schiefer gekleidet

(4.7.2011) Flach geneigte Dächer und glatte Fassadenflächen prägen die monolithisch anmutenden Bauten einer Siedlung für betreutes Wohnen. Sie entstand auf dem Grundstück einer alten Hofanlage, von der heute nur noch ein grundsaniertes Fachwerkhaus übrig ist.

 Hinter und unter den eleganten polargrünen ColorSklent-Schiefern verbergen sich raffinierte Fassadenkonstruktionen, wasserdichte Unterdächer und ein ausgeklügelter Brandschutz.

Die zwanzig ebenerdigen, barrierefreien Reihenhäuser sind als Schiefermonolithen gestaltet und konsequent auf die Bedürfnisse alter Menschen abgestimmt. Der altersgerechte Komfort geht einher mit einer praktischen, schlichten und sympathischen Architektur. Als Bindeglied zwischen Alt und Neu präsentiert sich die Gebäudehülle aus Schiefer. Während das alte Fachwerkhaus eine Wandbekleidung mit Altdeutscher Deckung trägt, sind Dach und Wand der Neubauten mit polargrünem Rathscheck-Schiefer in Rechteck-Doppeldeckung ausgeführt. Hier interpretierten die Architekten der Peter Kulka Architektur Köln GmbH Bewährtes neu. Schiefer ist in dieser Region ein Baustoff mit langer Tradition. Polargrüner Schiefer an Dach und Wand ist dagegen selten.

Technik hinter Schiefer

Um den Eindruck eines Schiefermonolithen zu erzielen, mussten alle ansonsten sichtbaren technischen Details der Außenhülle auf ein Minimum reduziert werden. In Zusammenarbeit mit dem Dachdeckerunternehmen, der Prange GmbH aus Brilon, entwickelten die Architekten unter anderem ein Traufdetail mit innenliegender Kastenrinne.

Alle traufseitigen Fassaden verbergen hinter dem Schiefer neben der 12 cm dicken Mineralfaserdämmung, den Kastenrinnen und den unsichtbar verlaufenden Fallrohren auch die gesamte Fenstertechnik mit den farbig gestalteten Holzlamellen-Schiebelementen. Um innerhalb der Fassadenkonstruktion Platz für die Einbauten zu schaffen, mussten die traufseitigen Fassaden auf einer Aluminium-Unterkonstruktion weit auskragend montiert werden. Darauf wurde mit speziellen selbstschneidenden Edelstahlschrauben die waagerechte Holzlattung (30 x 50 mm) fixiert und die Rechteckschiefer im Format 40 x 25 cm (Lattmaß 17 cm, Überdoppelung von 6 cm) mit farblich angepassten Haken montiert.

Auch die Metall-Ortgangdetails an den Giebeln wurden auf das fachlich erforderliche Minimum reduziert und farblich an die Schieferdeckung angepasst. Die giebelseitigen Fassaden basieren auf einer Holzunterkonstruktion mit senkrechten Grund- und waagerechten Traghölzern (60 x 60 mm). Dazwischen kamen insgesamt 12 cm Mineralfaserdämmung zum Einsatz. Konter- und Traglatten (30 x 50 mm) sind die Basis für die mit Haken fixierten Schiefer.

Geringe Dachneigungen

Ein prägendes Merkmal der Gebäude sind die 12,4° und 19,2° flach geneigten Dächer. Sie unterschreiten die Regeldachneigung einer Rechteck-Doppeldeckung, die bei 22° liegt. Gedeckt sind die Dächer mit 50 x 25 cm großen Schiefern. Die Überdeckung des dritten Gebindes über das erste beträgt mindestens 12 cm. Bei einer Unterschreitung der Regeldachneigung um nicht mehr als 10° sind solche Dächer regelkonform nur mit einem wasserdichten Unterdach ausführbar. Das wasserdichte Unterdach liegt auf einer 21 mm dicken OSB-Platte. Darauf wurden Konterlatten 30 x 50 mm montiert und beidseitig mit Dreikantleisten 30 x 30 mm beplankt. Das war die Basis für die nahtklebende Bitumen-Unterdachbahn. Mit ihr wurden auch die Konterlatten abgedeckt und darauf die Dachlatten 30 x 50 mm genagelt. Die Schieferdeckung ist geklammert.

Brandschutz in der Dachdeckung

Jedes Reihenhaus ist mit einer doppelten Trennwand als Brandschutzwand ausgerüstet. Um einen möglichen Brandüberschlag über die Dächer zu unterbinden, sind die brennbaren Dachbestandteile aus OSB-Platten und Dachlatten unterbrochen. Dafür wurden über den Giebelwänden statt der OSB-Platten 6 cm dicke, druckfeste Mineralfaserplatten montiert. Sie schließen an den Oberkanten flächeneben an die OSB-Platten an und bilden zugleich eine harte Unterlage für die hier durchlaufenden wasserdichten Bitumen-Unterdachbahnen. Auf diese Unterdachbahnen wurden von oben hydrophobierte Mineralfaserplatten gelegt. Die Bitumenbahnen sind damit beidseitig von Mineralfaser umgeben und ein Brandüberschlag somit ausgeschlossen. Damit ein mögliches Feuer nicht über die Dachlatten weitergeleitet werden kann, wurden auch diese unterbrochen und mit feuerverzinkten Dachlattenverlängerungen überbrückt. Auf diese Weise ist das betreute Wohnen im Waldhof nicht nur komfortabel und schick, sondern auch sicher.

Weitere Informationen zu ColorSklent-Schiefer können per E-Mail an Rathscheck angefordert werden.

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