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Immobilien: 43% sanierungsbedürftig, 26% teilweise energetisch saniert

(14.4.2009) Laut Auskunft der Initiative Erdgas pro Umwelt sind die meisten Wohngebäude in Deutschland energetisch sanierungsbedürftig und beruft sich dabei auf eine aktuelle Statistik des Bundesverbandes der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmer (GdW).


Unter energetischen Gesichtspunkten entspricht mit 31 Prozent nur etwa jedes dritte betrachtete Gebäude dem derzeitigen Stand der Technik. Diese Immobilien verfügen über ...

  • eine angemessene Wärmedämmung,
  • isolierte Fenster und
  • ein zeitgemäßes Heizsystem wie beispielsweise eine Gas-Brennwertheizung.

25,9 Prozent der Gebäude sind teilsaniert und wurden zum Beispiel mit einer Einzelmaßnahme wie einer Dachdämmung oder einer neuen Heizung ausgestattet. Doch welche Sanierungsmaßnahme ist bei begrenztem Budget empfehlenswert? Aus Sicht der Initiative Erdgas pro Umwelt empfiehlt sich natürlich ein neuer Heizkessel mit Gas-Brennwerttechnik, der im Vergleich ...

  • zu herkömmlichen Niedertemperaturgeräten etwa 15 Prozent Energie einspart und
  • gegenüber Modellen mit älterer Technik den Energieverbrauch um 30 Prozent und mehr reduziert - insbesondere wenn zusätzlich eine Solarwärmeanlage eingesetzt wird.

43,1 Prozent aller Immobilien, die in der GdW-Statistik erfasst wurden, sind allerdings energetisch nicht saniert. Diese Gebäude müssen laut Aussage der Initiative Erdgas pro Umwelt dringend modernisiert werden. Durch veraltete Heiztechnik und schlecht gedämmte Gebäudehüllen geht unnötig viel Energie an die Umwelt verloren. Davon betroffen sind auch viele Wohnimmobilien, die nicht in der GdW-Statistik erfasst wurden.

IEU: "Größere Anreize zur Heizungssanierung nötig"

Bereits seit dem 1. Januar 2009 unterstützt die Bundesregierung Bauherren bei der Installation moderner Heizungen, indem sie den Kesselaustausch als Einzelmaßnahme mit einem Zuschuss von fünf Prozent fördert - siehe Beitrag "Heizungsmodernisierung wird stärker gefördert" vom 23.2.2009. Der Zuschuss wurde im Rahmen der Neuauflage der KfW-Förderprogramme zum 1. April 2009 jedoch nicht erhöht - siehe "Änderungen bei KfW-Förderprogrammen" vom 2.4.2009. Im Vergleich: Eine Komplettsanierung zum Effizienzhaus 70 erhält beispielsweise 17,5 Prozent Förderung. "Die Heizungserneuerung ist trotz erheblicher Energieeffizienzvorteile immer noch benachteiligt gegenüber anderen Sanierungspaketen der KfW", meint Bernard Funk, Sprecher der IEU, und fordert eine Gleichberechtigung der Maßnahmen zur Steigerung von Energieeffizienz bei der Gebäudesanierung.

39 Prozent der Eigenheimbesitzer würden bei Aussicht auf eine staatliche Förderung ihre alte Heizungsanlage modernisieren, so das Ergebnis einer EMNID-Umfrage. "Das zeigt, wie wichtig es ist, stärkere Anreize zu schaffen und Sanierungswillige nicht mit zu großen Investitionen gleichzeitig zu belasten", sagt Bernhard Funk. "Jede Einzelmaßnahme, die die Energieeffizienz steigert, ist wertvoll und muss anerkannt werden." Die Erneuerung der Heizung ist in alten Wohngebäuden unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten der erste und wichtigste Schritt für mehr Energieeffizienz.

Erdgas als Brückenenergie

Kritik übt die IEU auch daran, dass erneuerbare Energien stärker gefördert werden als Erdgas. Dabei sei nicht berücksichtigt, dass erneuerbare Energien längst nicht überall einsetzbar sind. So ist beispielsweise die Dachausrichtung für den Einsatz von Solartechnologie entscheidend. Ebenso ist die Installation von Wärmepumpen nicht für jedes Grundstück und jedes Haus geeignet und wirtschaftlich. "Von allen fossilen Brennstoffen hat Erdgas nachweislich die beste CO₂-Bilanz und ist somit eine wichtige Brückenenergie", erklärt Bernhard Funk. "Ohne sie wird die Bundesregierung ihre Klimaziele von 20 Prozent weniger CO₂-Ausstoß bis 2020 nicht erreichen".

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