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„Soft House“: IBA-Plakette für Passiv-Reihenhäuser in Wilhelmsburg mit „Fassadenvorhang“

IBA-Hamburg-Logo(12.5.2013) Besonderes Kennzeichen: Sonnensegel mit Photovoltaikzellen. So wie sich die Sonnenblume nach dem Stand der Sonne ausrichtet, drehen sich auch beim „Soft House“ die Textilmembranstreifen an der Südseite des in­novativen Gebäudes, das die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg am 7. Mai präsentiert und mit der IBA-Plakette ausgezeichnet hat. Der Fassadenvorhang ist das besondere Kennzeichen des von den US-Architekten Kennedy & Violich aus Boston entworfenen Wohnhauses. Das Projekt gehört zu einer Reihe von Smart Material Houses, mit denen die IBA intelligente Baumaterialien vorstellt.

„Das Soft House ist ein richtiger 'Hingucker'. Die filigrane Streifenstruktur, der ästhe­tische, energetische und auch der ganz praktische Nutzen des Fassadenvorhangs hat uns alle überzeugt. Außerdem steckt unter dem Sonnensegel ein wunderbar helles und transparentes Gebäude, das trotzdem Passivhausstandard erreicht und auch die Ex­zellenzkriterien der IBA erfüllt“, begründete IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg die Aus­zeichnung mit der IBA-Plakette.

Akkus für die Selbstversorgung mit Solarstrom

Für den Bauherren, die Patrizia Projektentwicklung GmbH aus Augsburg, sagte Projektleiter Jürgen Klein: „Wir freuen uns, das Soft House hier im Rahmen der IBA Hamburg der Öffent­lichkeit präsentieren zu können. Das Soft House verbindet einfache Materialien intelligent mit einem nachhaltigen Ener­giekonzept - es ist im besten Wortsinne ein Smart Material House“. Anders als üblich nutzen die Hausbewohner den So­larstrom selbst, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen: Dazu verfügt jedes Haus über 24 Akkus, in denen der Strom zwischengespeichert wird. Die Speicherkapazität von 21,12 kWh reicht bei einem durchschnittlichen Haushalt für zwei Tage und macht die Bewohner nahezu unabhängig von Strom­anbietern.

Gemeinsam teilen sich die vier Reihenhäuser die charakteristi­sche, lamellenartige Textilmembran, mit deren Hilfe die Bewoh­ner in den Obergeschossen Aussicht und Lichteinfall regulieren können. So dienen die Membranstreifen mit den Photovoltaik­zellen gleichzeitig als Sonnenschutz und zur Energieerzeugung.

Vorhänge mit eingearbeiteten LEDs

Auf drei Geschossen bieten die Häuser mit jeweils 160 Quadratmetern Wohnfläche, eigenem Garten und Terrasse Platz für familienfreundliches Wohnen. Im Inneren der Wohnungen kommen lichtdurchlässige Vorhänge mit eingearbeiteten LEDs zum Einsatz. Sie ermöglichen es den Bewohnern, die großzügigen Innenräume selbst zu strukturie­ren und zu verändern. Mehr noch: Sie unterstützen die Bewohner bei der individuel­len Regulierung von Wärme und Licht. Der außen über die Membranfassade erzeugte Strom wird direkt den Vorhängen zugeführt, so dass diese über die integrierten LED-Elemente für die Innenräume eine zusätzliche Möglichkeit zur Beleuchtung geben.

Zum Energiekonzept der Passivhäuser gehört neben der Photovoltaik auch die Nutzung von Geothermie, die über Wärmetauscher in Heizwärme umgewandelt wird oder im Sommer zur Kühlung dient.

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