Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ erschienen
(24.6.2020) Der Baukulturbericht 2020/21 ist der vierte offizielle Statusbericht zur Lage der Baukultur in Deutschland, den die Bundesstiftung Baukultur der Bundesregierung vorlegt. Er wurde heute (24. Juni) im Bundeskabinett behandelt und an den Bundestag und Bundesrat weitergeleitet. Außerdem hat die Bundesstiftung den Bericht mit dem Titel „Öffentliche Räume“ heute per Livestream der Öffentlichkeit präsentiert.

Bedingungen und Herausforderungen für lebendige und vielfältige öffentliche Räume
Angesichts des klimatischen und des demografischen Wandels und angesichts neuer Mobilitätsformen geht es heute mehr denn je um die Frage, wie Plätze, Verkehrsflächen, Grünanlagen und andere frei zugängliche Orte zukunfts- und menschengerecht neu- oder umgestaltet werden können. Der Bericht liefert Ergebnisse aus Bevölkerungs-, Kommunal- und IHK-Umfragen und zeigt gute Beispiele aus der ganzen Republik. Außerdem bietet er Handlungsempfehlungen, die sich an Politik, Planende, Bauschaffende, Nutzende und Kommunen richten.
„Wir nehmen Baukultur überwiegend in öffentlichen Räumen oder von ihnen aus wahr“, erläuterte Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. „Parks, Plätze, Sportanlagen, aber auch Brücken, Straßen und Wege müssen als Gemeinschaftsgut eine höhere Wertschätzung und Priorität genießen.“ Besonders wichtig sei dabei, diese Räume ständig funktional und gestalterisch zu verbessern – „denn als Alltagsräume prägen sie uns und unser Zusammenleben“. In der Corona-Zeit zeige sich besonders, wie wichtig gut gestaltete Freiflächen als Lebensräume und frei zugängliche Ausweichorte vor der eigenen Haustür sind.
„Mit dem neuen Baukulturbericht hat die Stiftung ein oft unterschätztes Thema aufgegriffen, das maßgeblich zur Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden beiträgt“, sagte Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, und Stiftungsratsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur. „Öffentliche Räume sind urdemokratische Räume – ihre Gestaltung hat deshalb eine besondere Bedeutung.“
Die Vorsitzende des Beirats der Bundesstiftung Andrea Gebhard, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, misst dem Thema des Baukulturberichts ebenfalls eine besondere Bedeutung zu und sagte: „Die Stiftung hat mit der Fokussierung auf öffentliche Räume ein wichtiges Thema zur richtigen Zeit aufgeworfen. Wir können lebendige und attraktive Standorte nur aus dem Freiraum heraus entwickeln und nicht umgekehrt. Die Stiftung appelliert hier vollkommen zu Recht an die Verantwortung aller Planenden und Bauenden.“
Wie bei der Vorstellung berichtet wurde, entstand der Baukulturbericht in einem vielschichtigen Arbeitsprozess unter Mitwirkung verschiedener Experten und Gremien. Beraten wurde die Stiftung dabei von ihrem Beirat sowie Vertretern aus Kammern und Verbänden. Die öffentliche Diskussion des Themas „Öffentliche Räume“ fand bundesweit in drei Baukulturwerkstätten statt.
Der Baukulturbericht 2020/21 steht in thematischem Bezug zu seinen drei Vorgängerberichten:
- „Gebaute Lebensräume der Zukunft: Fokus Stadt“ (2014/15) befasste sich mit den baukulturellen Herausforderungen für die boomenden Städte.
- „Stadt und Land“ (2016/17) berücksichtigte insbesondere auch die spezifischen Anforderungen ländlicher Räume.
- Mit dem Baukulturbericht „Erbe – Bestand – Zukunft“ (2018/19) rückte die Bundesstiftung den Umgang mit dem gebauten Bestand und Erbe als Ausgangspunkt einer integrierten, sozial verträglichen, gestalterisch wertvollen und ökologisch nachhaltigen Stadtentwicklung in den Mittelpunkt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- PDF-Download: Baukulturbericht 2020/21
- PDF-Download: Kernbotschaften des Baukulturberichts 2020/21
- Bundesstiftung Baukultur
- Bundesbauministerium
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- „Bauten des Bundes 1949-1989“: Erste umfassende Untersuchung der Bauten der Bonner Republik (9.5.2019)
siehe zudem:
- Baukultur sowie Stadtplanung im Architektur Magazin und SanReMo-Magazin von Baulinks