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Studie: Förderung schuld an starkem Preisanstieg bei Dämmstoffen

(17.10.2021) Der Markt für Dämmstoffe ist einer der Schlüsselmärkte weltweit, wenn es um den Klimaschutz geht. Daher hat die Branche auch für die Europäische Union (EU) eine hohe Priorität. Aufgrund zunehmend strengerer Richtlinien für die Dämmung von Gebäuden bleibt der Markt außerdem sehr dynamisch. Allein 2021 wird die Branche in Westeuropa einen Anstieg von 3,8% in Menge erzielen. Zwischen 2020 und 2024 wird das prognostizierte durchschnittliche Wachstum bei 5,8% pro Jahr liegen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Treiber für den Dämmstoffmarkt in den letzten Jahren waren vor allem die legislativen Initiativen auf europäischer und auf nationaler Ebene. In Italien z.B. wird mit dem Superbonus 110% (Bauherren bekommen gedeckelt bis zu einem bestimmten Betrag ihre Ausgaben zu 110% rückerstattet) die Wärmedämmung von Gebäuden angekurbelt. Andererseits wurde der Markt stark durch die Knappheit bei Rohmaterialien aufgrund der Lieferengpässe während der Pandemie getroffen. Dies führte auch zu einem empfindlichen Preisanstieg bei Dämmstoffprodukten:  So wird das Umsatzvolumen der Branche 2021 um 17,6% ansteigen, während der Absatz nur knapp 4% zulegt.

Und in den Benelux-Staaten und Frankreich begannen während der Zeit des Lockdowns viele Menschen, ihre eigenen vier Wände zu renovieren, was hier ebenfalls einen Wachstumsschub für den Wärmedämmungsmarkt brachte.

Trotz der Pandemie führte auch Deutschland, der größte Markt für Wärmedämmung in der EU, sein Förderprogramm für Energieeffizienz im Bausektor weiter durch. So wurden in der ersten Hälfte 2020 insgesamt für 215.000 Wohneinheiten Kredite und Förderungen bewilligt. Damit wird man 2021 das Absatzniveau von 2019 übertreffen.

Mineralwolle dominiert

In den nächsten Jahren werden die Marktanteile von Wärmedämmprodukten mit hoher Hitzeresistenz steigen. Getrieben wird diese Entwicklung durch EU-Richtlinien und von Versicherungsgesellschaften, die höhere Prämien für schlecht gedämmte Gebäude verlangen. Die Mineralwolle dominiert den Markt in Westeuropa mit einem Marktanteil in Menge von 47,3% vor Polystyrol mit 26,9%. Überhaupt seien die Aussichten für die Mineralwolle ausgezeichnet: „Wir gehen davon aus, dass die Mineralwolle ihre Marktanteile aufgrund staatlicher Regulierungen bezüglich des Feuerschutzes noch steigern wird“, so Katarina Gajdova, Autorin der Studie.

Trends und Unternehmen

Erwartet wird in den nächsten Jahren ein Ansteigen des Marktanteils von umweltfreundlichen Materialien wie Holz, Hanf, Flachs oder Zellulose. Hinsichtlich steigender Kauferwartungen in diesem Segment hat beispielsweise Knauf Insulation angekündigt seinen Vertrieb für den Holzbau auszuweiten. Holz ist unter den umweltfreundlichen Materialien aber gar nicht der Überflieger. Mit prognostizierten +8,2% wird Zellulose das Material mit dem größten Wachstum für 2021 sein. Bis 2024 wird der Anstieg durchschnittlich 8,4% pro Jahr betragen.

Ein weiterer Trend betrifft die Digitalisierung am Bau. So hat z.B. Xella einen digitalen Planungsservice entwickelt, der verschiedene für den Rohbau relevante Elemente zusammenführt, um die Rohbauzeit zu verkürzen - siehe z.B. Beitrag „Xella projiziert per Mixed-Reality-Brille „Hololens“ BIM-Gebäudemodell auf die Baustelle“ vom 19.11.2019.

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