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Deutscher Holzbaupreis 2015 für Projekte in Berlin, Köln und Altötting


  

(13.5.2015; ergänzt am 21.5.2015) Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmer­meister im Zentralverband des Deut­schen Baugewerbes ver­lieh am 12. Mai auf der LIGNA den Deutschen Holzbaupreis 2015. Er gilt hierzulande als die wich­tigste Auszeichnung für Gebäude aus Holz. In diesem Jahr wurden drei Bauwerke aus­gezeichnet, deren unterschiedliche Ausprägung vorbildlich das Anwendungsspektrum des Baustof­fes Holz darstellt. Die Fach­jury unter Leitung der Architektin Sabine Djahanschah von der Deutschen Bundesstif­tung Umwelt hatte knapp 200 eingesendete Arbeiten zu bewerten, die von anspruchs­vollen Neubauten über erfinderische Gebäudesanierun­gen bis zu zukunftsweisenden Entwicklungen auf dem Produktsektor reichten. Es wur­den insgesamt drei Preise und fünf Anerkennungen vergeben.

Multifunktionsgebäude „c13“ in Berlin

Einen Preis erhielt ein mehrgeschossiges Gebäude in Berlin, im Stadtteil Prenzlauer Berg (Google-Maps). Die Architekten kom­binierten auf sieben Geschossen Miet- und Eigentumswohnun­gen mit einem großstädtischen Familien-, Bildungs- und Ge­sundheitszentrum. Die Architekten ...

  • meisterten die brandschutztechnischen Hürden der Gebäudeklasse 5,
  • nutzten Hybriddecken mit Holzuntersicht sowie
  • massive Brettsperrholzwände für die Gebäudeaussteifung und
  • erwirtschafteten Vorteile durch Vorfertigung und kurze Bauzeiten.

Foto: Bernd Borchardt (Bild vergrößern)

Die Jury war sich einig, dass dieses Projekt einen großen Schritt für die Rückkehr des Holzbaus in die Stadt vollzieht. Die Juroren zeigten sich beeindruckt, „was der Holz­bau in urbanen Zusammenhängen zu leisten vermag und welches Potenzial für weite­re zahlreich vorhandene Bauaufgaben in ihm steckt“.

Immanuel-Kirche und Gemeindezentrum in Köln

Als ein „skulpturales Gesamtkunstwerk“ bezeichnete die Jury das Evangelische Ge­meindezentrum in Köln (siehe Google-Maps) und verlieh dem Ensemble aus Kirche, Gebetskapelle und Glockenturm einen Preis. Vor allem der Kirchenbau fasziniert, da er mit kleinem Budget, viel Pragmatismus und gestalterischer Perfektion den Bauty­pus der Basilika neu interpretiert:

Foto: Margot Gottschling (Bild vergrößern)

Realisiert wurde ein reiner Holzbau, dessen Tragsystem aus Holzrippen ohne zusätz­liche Bekleidung den Innenraum äußerst wirkungsvoll strukturiert und die architekto­nischen Ansprüche eines Kirchenraumes an Ästhetik, Licht und Raumklima hervorra­gend erfüllt.

Ergänzung: Nach der Auszeichnung mit dem Holzbaupreis geht auch der Deutsche Architekturpreis 2015 an das Büro Sauerbruch Hutton bzw. an den Neubau der Im­manuelkirche und des Ge­mein­dezentrums der Evangelischen Brückenschlag-Gemein­de in Köln-Stammheim - siehe Baulinks-Beitrag vom 21.5.2015.

Kultur- und Kongressforum in Altötting

Einen Preis erhält die Stadt Altötting für die Errichtung eines neuen Kultur- und Kon­gressforums im historischen Zentrum ihres Ortes (siehe Google-Maps). Der Architekt überzeugte die Jury mit dem Entwurf eines stattlichen Hauses, dessen Erscheinungs­bild ein weithin sichtbares Steildach aus Holzschindeln bestimmt.


Unter dem großen Dach liegt ein großer Veranstaltungssaal von hoher gestalterischer Qualität, für den die Tragwerksplaner eine Konstruktion entwickelten, die das große Dach unter Verwendung möglichst weniger, filigraner Holzstäbe trägt. Fachwerkähn­lich ist das Tragwerk, anspruchsvoll und doch klar – „eine zeitgenössische Interpre­tation des klassischen Dachstuhls, wahrhaft preiswürdig“ befindet die Jury.

Übrigens: Das vollständige Wettbewerbsergebnis dokumen­tiert Holzbau Deutschland in einer 44-seitigen Broschüre, die als PDF-Dokument downloadbar ist und zudem im Shop der Fördergesellschaft Holzbau und Ausbau mbH kostenlos be­stellt werden kann.

Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und Mitglied der Jury, erklärte bei der Preisver­leihung: „Mit dem Deutschen Holzbaupreis wollen wir span­nende Holzbaulösungen zeigen und für den Holzbau mit sei­ner energieeffizienten Bauweise im Neubau wie bei der Sa­nierung werben. Bauen mit Holz heißt auch, einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten - einer der wichtigsten ge­sellschaftlichen Aufgabe der Gegenwart und Zukunft. Ich bin mir sicher, dass der deutsche Holzbau durch die Preisträger des Jahres 2015 erneut punkten wird. Auch die Ausgezeichneten werden einen Imagegewinn haben. Das tut der gesamten Bran­che und unserem Klima gut.“

„Der wertvolle Baustoff Holz nimmt eine Schlüsselrolle bei verstärkten Klimaschutz­maßnahmen ein. Der Holzbau verbindet aufgrund seines Baustoffes Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourceneffizienz zu einem einzigartigen Dreiklang!“, betonte die Vorsitzende der Jury des Deutschen Holzbaupreises, Sabine Djahanschah von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. „Daher unterstützen wir den Deutschen Holzbau­preis, um auf innovative, architektonisch überzeugende Neubauten und Sanierungen sowie Produktentwicklungen im Bereich Holz aufmerksam zu machen. Mit den Preisträ­gern des Jahres 2015 wird das zukunftsfähige Potenzial des Holzbaus aufgezeigt und seine stetige Weiterentwicklung gewürdigt.“

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