Bundesrat verlangt, dass Bundesländer mehr für den Holzbau tun müssen
(6.4.2015) Um die Klimaschutzziele für Deutschland bis 2020 zu erreichen, empfiehlt der Bundesrat, langlebige Holzprodukte stärker zu verwenden. Die Holzwirtschaft begrüßt die Initiative, mahnt jedoch die Bundesländer, selbst mehr für den Holzbau tun.
Holzprodukte haben nach Ansicht des deutschen Bundesrats eine hohe Bedeutung für das Erreichen der Klimaschutzziele 2020. In einem Beschluss vom 27. März heißt es: „Die größte Wirkung wird hierbei durch die stoffliche Nutzung (Materialsubstitution) von Holzprodukten mit langer (z. B. Bauholz) und mittlerer Lebensdauer (z. B. Holzwerkstoffe, Vollholzmöbel) entfaltet.“
Der Bundesrat nimmt damit die vom Deutschen Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR) angeregte Stärkung der Holzverwendung auf (siehe auch Bauletter vom 20.5.2014). Nun fordert der DHWR über das Bekenntnis hinaus von den Bundesländern den nächsten Schritt: „Das größte Potential der Holzverwendung liegt im Bauen mit Holz“, erklärt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des DHWR. Die Verwendung von Holz als Baustoff würden allerdings baurechtliche Hemmnisse, wie zum Beispiel einige veraltete Landesbauordnungen, immer noch behindern. Das Bauordnungsrecht liege in der Hand der Länder. Diese müssen das Bauen mit Holz baurechtlich der Verwendung anderer Baustoffen gleichstellen. Zudem erinnert Ohnesorge an die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand: „Die Bundesregierung, die Bundesländer und die Kommunen sind öffentliche Bauträger und sollten nun auch mit gutem Beispiel vorangehen und in öffentlichen Gebäuden mehr auf den ökologischen Baustoff setzen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Maßnahmenkatalog des DHWR als Empfehlungen der Holzwirtschaft zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 vom 4.2.2015
- Beschluss des Bundesrates zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung vom 27.3.2015
- Deutscher Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR)
- Bundesrat
- Förderpartner Deutscher Holzbau: Mit geeigneten Maßnahmen die Holzbauquote steigern (14.1.2018)
- „TIMpuls“ forscht für die brandschutztechnische Gleichberechtigung von Holzbauweisen (9.5.2017)
- Fertighausmarkt 2015 in Europa sehr heterogen (6.11.2016)
- Holz-Hybrid überwindet Grenzen - siebengeschossig im Stadthafen Münster (17.8.2016)
- „Zertifizierungs-Wahnsinn“ zum Holzimport wird ausgesetzt (1.5.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Schlagmann Poroton wettert gegen die Bevorzugung der Holzbauweise in Bayern (6.4.2015)
- Bundeswettbewerb HolzbauPlus entschieden, Wettbewerbsdokumentation downloadbar (19.3.2015)
- Forschungsinitiative für den Bau eines 40-stöckigen Hochhauses mit Holz (21.12.2014)
- DHWR-Bundesländerranking: „Sechs Bundesländer benachteiligen Bauen mit Holz“ (Bauletter vom 20.5.2014)
siehe zudem: