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Bau in Deutschland: Die Perspektiven 2010

  • Wohnbau: Deutliche Erholung auch ohne zusätzliche Förderung
  • Wirtschaftsbau: Noch keine Stabilisierung. Weiter negativ.
  • Sanierungen und Modernisierungen ziehen weiter an.
  • Verspätete Sonderkonjunktur im Tiefbau - aber befristet

(29.11.2009) Die Rezession setzt auch 2010 schlechte Rahmenbedingungen, jedoch mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen in den einzelnen Bausparten. Gemäß den Analysen und Projektionen der Münchner BauMarktforschung bezüglich der harten Frühindikatoren (das sind insbesondere die Baugenehmigungen und Auftragseingänge) ist mit folgenden Bauentwicklungen in den einzelnen Sparten zu rechnen:

Der Wohnungsneubau verlässt überraschend die Talsohle

Die aktuellen Baugenehmigungen bis September 2009 lassen erkennen, dass wieder mehr Neubauprojekte erwartet werden können. Die noch nicht endgültige These der Münchner BauMarktforschung: Die Anlage in Immobilien wird in Zeiten der Vermögensverluste und drohender Inflation demnach wieder eine interessante Alternative.

Die Forscher erwarten, dass die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser im 2. Halbjahr 2009 bereits wieder Anstiegsraten von insgesamt ca. 10% aufweisen werden - ausgehend von dem absoluten Tiefniveau des Vorjahres. Gemäß den Detailanalysen liegen an der Spitze Bonn, Erftkreis und Schleswig.

Auch die Realisierungs-Chancen für Mehrfamilienhäuser sollen wieder zunehmen. Die Baugenehmigungen sollen bereits im 2. Halbjahr 2009 insgesamt um bis zu 20% zulegen. Ganz klar an der Spitze mit hohen Zuwachsraten liegen aktuell die Städte Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und der Mettmann-Kreis. (Wichtiger Hinweis: Alle Zuwachsraten basieren auf dem historischen Tief im Wohnbau.)

Der Wirtschaftsbau bleibt in der Rezession

Nach einem Genehmigungs-Crash von rund 25% im Jahr 2009 schrumpft der Wirtschaftsbau auch im kommenden Jahr, aber nur noch einstellig. Die Münchner BauMarktforschung verweist dabei auf die vorlaufenden Genehmigungen.

Sorgenkind bleiben der Industrie- und Gewerbebau, naturgemäß mit krassen regionalen Unterschieden. Die größten Bauvolumina melden München und Hamburg.

Der Öffentliche Hochbau: Bereits 2009 im Plus und auch 2010

Schon 2009 war dies ein kleiner Lichtblick in dem sonst düsteren Nichtwohnbau. Für 2010 erwarten die süddeutschen Forscher ein weiteres Plus bei den Projekten der öffentlichen Bauherren und Organisationen "ohne Erwerbszweck".

Bau in Deutschland: Perspektiven 2010

Sanierungen und Modernisierungen 2010: Anhaltende Zuwachsraten

Im Schwerpunkt geht es sicher um die geförderten Energiespar-Investitionen. Ein konkretes Indiz für die Stabilität bzw. das Wachstum dieses Marktes sind die größeren, i.d.R. genehmigungspflichtigen Altbaumaßnahmen. Wertmäßig, gemessen an den veranschlagten Baukosten, ergibt sich schon 2009 ein deutliches Plus. Auch für 2010 sind Zuwachsraten erwarten.

Tiefbau 2010: Sonderkonjunktur mit Verspätung - aber eng befristet

2009 ist in diesem Segment das Jahr der Enttäuschung, wie nicht nur die Auftragsvergaben belegen. Nach der Wartehaltung mit Vergabestopp waren die Auftragseingänge in den ersten 8 Monaten noch real rückläufig - trotz der staatlichen Fördermittel bzw. Konjunkturpakete. Der Straßenbau soll sich allerdings besser entwickeln - besonders in Ostdeutschland. Auf das Jahr 2009 hochgerechnet wird real Stagnation erwartet. Erst 2010 werde die Sonderkonjunktur einsetzen - aber eng befristet, denn die Defizite von Staat und Kommunen lassen bereits 2011 wieder harte Rückschläge im Tiefbau befürchten.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

  • Münchner BauMarktforschung
    ... ist ein inhabergeführtes Forschungsinstitut in München. Schwerpunkt sind Baukonjunktur und Baustoffe. Basis aller Bauprognosen sind harte Frühindikatoren und deren laufende Prüfung sowie Fortschreibung. H.-D. Vorberg und Dr. Wanninger verweisen auf langjährige Erfahrungen im Bereich Analysen und Projektionen im Auftrag von Baustoffindustrie und Baustoffhandel.
  • Baukonjunktur aktuell

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