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Experten warnen vor zuviel Sonnenlicht und Wärme: Sonnenbrand auch bei Bildern

(8.7.2001) Die Mittagssonne im Juli brennt mit 100.000 Lux Lichtstärke. Ein zarte Zeichnung auf Papier verträgt gerade mal 50 Lux an Helligkeit. Besonders das grelle Sonnenlicht im Sommer zerstört Kunstwerke. Der größte Feind der Kunst und damit der Kunstliebhaber, Museumsleute und Ausstellungsmacher ist das Licht, denn es ist die größte Gefahr für die konservatorische Sicherheit für Bilder.

Experten wie die Kunstsachverständigen der AXA Nordstern Art und Restauratoren raten, ein Ölbild oder eine Grafik niemals direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. "Die Leuchtkraft der Farben läßt nach. Das Papier bleicht rasch aus. Tageslicht wie künstliches Licht bedeutet für Kunstwerke eine Beeinträchtigung, die durch keine noch so lang dauernde Beleuchtungspause verringert oder gar rückgängig gemacht werden kann", so Dr. Thomas Wessel, Chefkunsthistoriker der AXA Nordstern Art:

  • Für Ölbilder, Holzskulpturen und Lackarbeiten sollte die Beleuchtungsstärke 150 Lux nicht übersteigen.
  • Für Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Grafiken sind 50 Lux das Maximum.

Wer kein Beleuchtungsmeßgerät zur Hand hat, kann sich grob an der Beleuchtungsstärke einer Glühbirne richten: in 1 m Abstand beträgt sie 120 Lux, in 3 m Abstand nur noch 13 Lux.

Damit nicht genug: starke Sonneneinstrahlung, wie jetzt im Sommer, bewirkt in Sammlungsräumen einen schnellen Temperaturanstieg, d.h. die Luftfeuchtigkeit sinkt. Antiquitäten oder Bilderrahmen können so schnell Trockenrisse bekommen und Schaden nehmen.

Die Experten raten, kostbare Bilder in Räumen mit keinem direkten Tageslicht zu präsentieren oder UV-gebremstes Spezialglas zu nehmen. Gegen einen "Sonnenbrand" hilft auch eine nachträglich aufgebrachte, UV-Strahlung absorbierende Folie.

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