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ZDB: Dünnes Auftragspolster und Zahlungsverzögerungen belasten Baubetriebe

(15.1.2002) Hinsichtlich der Beurteilung der Geschäftslage zum Jahresende fällt auf, dass sich insbesondere die Einschätzungen der im westdeutschen Wirtschaftsbau tätigen Betriebe zur aktuellen Geschäftsage deutlich verschlechterten. Damit liegen die Einschätzungen für diesen Baubereich ähnlich ungünstig wie die für den öffentlichen Hochbau. Die ostdeutschen Betriebe schätzen ihre Geschäftslage ebenfalls überwiegend als unbefriedigend ein. Wenige Unternehmen geben ihre Lageeinschätzung für die Geschäfte im Wohnungsbau und gewerblichen Bau als befriedigend (saisonüblich) an. Das ergab die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) unter seinen Mitgliedsbetrieben für den Monat Dezember 2001.

Die Baunachfrage blieb in den neuen Ländern unverändert abwärts gerichtet. Die westdeutschen Betriebe berichten gleichermaßen über eine unveränderte wie auch sich abschwächende Ordertätigkeit. Im öffentlichen Hochbau überwiegen die Meldungen über einen Auftragsrückgang.

Im Vergleich zum Vormonat blieb die Bautätigkeit sowohl im Westen wie im Osten weitestgehend unverändert. Allerdings nahmen die Meldungen über witterungsbedingte Behinderungen der Bautätigkeit zu. Daneben waren finanzielle Engpässe aufgrund von Zahlungsverzögerungen der Auftraggeber wiederum Ursache für eine gestörte Bautätigkeit. Je nach Region und Leistungsbereich musste aufgrund der rückläufigen Ordertätigkeit die Belegschaft verringert werden.

Die Auftragsbestände werden von der Mehrzahl der Unternehmen des Bauhauptgewerbes als zu klein bezeichnet. Insbesondere im Tiefbau hat sich aufgrund der schwächeren Nachfrage und einer gleichbleibenden Bautätigkeit die durchschnittliche Reichweite des Auftragsbestandes verringert. Lediglich für die im westdeutschen Hochbau tätigen Betriebe blieb die Reichweite mit 1,6 Monaten im Vergleich zum Vormonat unverändert. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau ging die durchschnittliche Reichweite für die westdeutschen Betriebe um jeweils 0,2 Monate auf nunmehr 1,5 bzw. 1,6 Monate zurück. Die ostdeutschen Betriebe verzeichneten für den Hochbau eine durchschnittliche Reichweite von nur noch gut einem Monat, und im Tiefbau lag der Wert sogar nur noch bei 0,8 Monaten. Aufgrund der Meldungen etlicher ostdeutscher Straßenbaubetriebe ist deren Auftragsbestand zum Jahreswechsel als besorgniserregend zu bezeichnen.

Die Betriebe meldeten überwiegend unveränderte Baupreise. Preisabschläge werden vorrangig von Unternehmen, die öffentliche Bauaufträge abarbeiten, genannt.

Der Auslastungsgrad der produktionsbestimmenden Maschinen und Geräte blieb in den westdeutschen Baubetrieben gegenüber dem Vormonat unverändert und betrug 55%. Der zahlenmäßige Unterschied zwischen dem Auslastungsniveau im Hochbau und Tiefbau ist zu vernachlässigen. In Ostdeutschland sank der Auslastungsgrad wieder unter die 50 Prozentmarke. Für den Hochbau errechnet sich die Geräteauslastung zu 45% und im Tiefbau zu 40%. Die Investitionsneigung der Unternehmen ist gering.

Die Erwartungen für die nächsten drei Monate sind im Westen überwiegend auf eine unveränderte Situation gerichtet. Lediglich bei der Auftragsentwicklung ergibt sich ein leichtes Übergewicht der negativen Erwartungen. In den neuen Ländern setzt sich die pessimistische Erwartungshaltung fort.

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