Baulinks -> Redaktion  || < älter 2009/1170 jünger > >>|  

Deubau-Preis 2010 entschieden

(12.7.2009) So schön kann Parken sein: Mit ihrer außer­ge­wöhn­lichen, platzsparenden und zugleich offenen Parkhaus-Lösung überzeugten die beiden Stuttgarter Architekten Liza Heilmeyer und Stephan Birk die Jury des Deubau Preises 2010 für junge Architektinnen und Architekten

Zur Erinnerung: Der Deubau-Preis wird alle zwei Jahre von der Stadt Essen anlässlich der Deubau ausgelobt. Die Baufachmesse findet 2010 vom 12. bis zum 16. Januar in Essen statt. Der Preis wird im Rahmen des Debau-Pressetreffs am 14. Oktober 2009 im Congress Center der Messe Essen verliehen.

Liza Heilmeyer und Stephan Birk erhalten den Preis für ihren Parkhaus (siehe Google-Maps) auf dem Firmengelände von Ernsting’s Family in Coesfeld-Lette. Es fasst 500 Fahrzeuge und basiert auf zwei gegeneinander versetzten, doppelläufig geneigten Parkdecks. Dadurch fallen die üblichen Rampen weg und benötigt weniger Platz. Dank der Holzlamellenfassade fügt sich das riegelförmige Gebäude gut in die Landschaft ein und bietet nach innen eine offene und sichere Atmosphäre:

Die Jury hob dieses Werk als Vorbild eines Parkhauses heraus. In der modernen Welt seien Parkhäuser unerlässlich und der Neubau (weiteres Bild) der beiden jungen Architekten biete eine intelligente und attraktive Lösung - siehe zudem Beitrag "Deutscher Verzinkerpreis 2007 entschieden" vom 14.11.2007.

Sonderpreis für temporär einsetzbare Open-Air-Module

Mit einem Sonderpreis zeichnet die Jury Marc Günnewig und Jan Kampshoff von modulorbeat aus Münster für ihr Projekt Kubik aus, das übrigens auch einen dritten Preis beim contractworld.award 2009 in der Kategorie "Hotel / Spa / Gastronomie" erhalten hat. Durch das Über- und Nebeneinanderbauen von innen beleuchteten Transportbehältern schaffen sie nach dem Baustein-Prinzip nahezu beliebig veränderbare Räume, die durch Licht- und Klangspiele abgerundet werden. Ihre flexiblen Arrangements sind in europäischen Städten temporär zu Gast und beleben damit vor allem brach liegende Flächen:

Hier begeisterte die Jury vor allem, mit welch sparsamem Mitteleinsatz innerstädtische Räume, die sich im Umbruch befinden, wieder mit neuem Leben gefüllt werden können (siehe auch weiteres Bild).

Pumpwerk-Umbau erhält Anerkennung

Als Beispiel für den vorbildlichen Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand wertete die Jury den Beitrag des Berliner Architektenduos Nils Wenk und Jan Wiese. Für ihren Umbau des Pumpwerks Neukölln (siehe Bild sowie Bing-Maps und/oder Google-Maps) wird das Team mit einer Anerkennung gewürdigt. Wenk und Wiese bauten ein 1926 errichtetes und unter Denkmalschutz stehendes Pumpwerk in Berlin Neukölln zu einem Atelier-, Galerie- und Wohngebäude um. Dabei passten sie das Pumpwerk mit minimalen Eingriffen den neuen Anforderungen an. Die ehemalige Maschinenhalle dient nun als Ausstellungsraum. Das Dach wird getragen von einem markanten Stahlprofil-Tragwerk, das sichtbar erhalten wurde.

Umbau des Pumpwerks Neukölln
Umbau des Pumpwerks Neukölln 

Jury lobt die Qualität der eingereichten Bewerbungen

Die zwölfköpfige Jury hatte laut eigener Aussage keine leichte Entscheidung zu treffen. Die Experten, unter ihnen Mitglieder von Architektenverbänden, Dozenten, Vertreter von Unternehmen und der Stadt Essen, zeigten sich begeistert von der Qualität der eingereichten Arbeiten. In einer ersten Runde wurden aus den Bewerbungen 15 Arbeiten für die Endrunde nominiert, unter denen die Jury dann über den Sieger zu entscheiden hatte.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH