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Studie: Auf diese Clicks können Sie bauen! Private Baufinanzierung erobert das Internet

(27.05.2000) Bislang wird das Internet im Bereich der Finanzdienstleistungen vor allem für einfache Transaktionen wie Online-Banking und -Brokerage genutzt, zunehmend setzen sich jedoch auch komplexe Prozesse wie die Baufinanzierung durch. Zu diesen Ergebnissen kommt das Internet-Marktanalyse-Unternehmen FORIT internet business research in seiner neuen Studie: "Baufinanzierung über das Internet - Auf diese Clicks können Sie bauen". Für diese Studie wurden Fokusgruppen-Interviews mit Personen durchgeführt, die bereits im Internet eingekauft und in den letzten fünf Jahren einen Kredit abgeschlossen haben. Parallel dazu wurden Tiefen-Interviews mit relevanten Entscheidungsträgern bei traditionellen Banken und Bausparkassen sowie Direkt- und Internetanbietern geführt.

Der Markt für Baufinanzierung über das Internet steht derzeit noch am Anfang seiner Entwicklung. Für das laufende Jahr rechnet FORIT für Baukredite, die über das Internet abgeschlossenen oder angebahnt werden, mit einem Volumen in Höhe von 483 Millionen DM. Dies entspricht einem Anteil von etwa 0,2 Prozent der gesamten Darlehenssumme des privaten Baufinanzierungsmarktes in Deutschland. Im Jahr 2004 werden bereits 15 Prozent (35 Milliarden DM) des Gesamtvolumens über das Internet akquiriert. Haupttreiber für die Entwicklung der Online-Baufinanzierung ist der Preisvorteil bei einem Abschluss über das Internet. Die Seriosität des Anbieters, Beratungs- und Entscheidungskompetenz sowie die schnelle Abwicklung des Darlehensvertrages sind dagegen nur zweitrangige Kriterien bei der Entscheidung zwischen zwei gleich günstigen Angeboten.

Banken und Bausparkassen geraten durch neue Anbieter im Markt gewaltig unter Druck. Der Grund für die fallenden Gewinne der traditionellen Baufinanzierer ist die Markttransparenz im Internet. Zum ersten Mal können 'Häuslebauer' die bislang eher undurchsichtigen Konditionen vergleichen. Hinzu kommt, dass das Internet die Vertriebskosten drastisch reduziert. In erster Linie profitieren die neuen virtuellen Kredit-Marktplätze vom Kundenwunsch nach objektiven Vergleichsmöglichkeiten auf der Suche nach den günstigsten Angeboten. Wer bislang Konditionen beurteilen wollte, musste bei jeder Bank ein Beratungsgespräch einplanen. Marktplätze, die Kunden einen Überblick über die Zinsen und sonstigen Konditionen unterschiedlichster Baufinanzierer bieten, werden die Hälfte des Internetumsatzes für sich verbuchen.

Aber auch Internet-Makler und Direktbanken werden sich mit je 20 Prozent Marktanteil bei der Baufinanzierung im Internet ein Stück vom Kuchen abschneiden können: Dabei sichern sich Internet-Makler durch konkurrenzfähige Preisstrukturen und fundiertes Know-how ihre Wettbewerbschancen. Direktbanken profitieren von ihrem Internetvorsprung. Mit einem Marktanteil von zehn Prozent in der Internet-Baufinanzierung werden die traditionellen Banken und Bausparkassen als Verlierer hervorgehen. Ihre Kostenstrukturen sind durch Filialnetz und Außendienst belastet, darüber hinaus fehlt ihnen auch die Erfahrung im Direktgeschäft. Dennoch können die klassischen Anbieter aus der Not eine Tugend machen und ihr umfangreiches Filialnetz in ein Gesamtangebot einbinden. Die intelligente Verknüpfung von kompetenter Telefonberatung, persönlicher Ansprache in der Filiale und dem Internetangebot sichert Marktanteile. Die Banken sollten die Kannibalisierung ihrer Vertriebswege nicht fürchten, sondern das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kanäle aktiv gestalten.


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