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BMVBW: Neubau von Wohnungen im Jahr 1999 leicht rückläufig

(13.5.2000) Im Jahr 1999 wurden in Deutschland knapp 473.000 Wohnungen gebaut, das waren 5,6% weniger als im Jahr 1998 (501.000). Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf Verluste im Mehrfamilienhausbau (-20% auf 170.000) zurückzuführen, die durch einen Zuwachs von 11% im Einfamilienhausbau auf insgesamt 178.000 Wohnungen nur teilweise wieder ausgeglichen werden konnten. Der Bau von Wohnungen in Zweifamilienhäusern blieb mit 59.000 fast konstant (-0,8%). Der Rückgang im Mehrfamilienhausbau ist auf die entspannten Mietwohnungsmärkte zurückzuführen, während der Zuwachs im Einfamilienhausbau den günstigen Rahmenbedingungen für die Wohneigentumsbildung (niedrige Zinsen, hohe Förderung und relativ niedrige Preise) und dem Nachholbedarf in den neuen Ländern zu verdanken ist.

Hinter den genannten Zahlen verbergen sich erhebliche Unterschiede in alten und neuen Ländern.

  • Alte Länder: Vorjahresergebnis fast erreicht.
    In den alten Ländern gingen die Fertigstellungen um 0,6% von gut 372.000 auf knapp 370.000 Wohnungen zurück. Dabei haben die Zuwächse im Ein- und Zweifamilienhausbau (+14,4% und +1,9%) die Rückgänge im Mehrfamilienhausbau (-10,7%) fast ausgeglichen. Im Jahr 1999 wurden in Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern in etwa gleich viele Wohnungen (136.000 und 141.000) gebaut. Auch wenn der Abwärtstrend mittlerweile gestoppt scheint – 1998 lag der Rückgang noch bei 7% - dürfte die Talsohle noch nicht ganz erreicht sein.
    Die Baugenehmigungen des Jahres 1999 beliefen sich auf knapp 346.000 Wohnungen, die Prognosen der Forschungsinstitute für 2000 liegen bei gut 350.000 Wohnungen.
     
  • Neue Länder: Abwärtstrend hält an.
    In den neuen Ländern lagen die Fertigstellungen 1999 mit 103.000 Wohnungen um 20% unter dem Vorjahresergebnis (128.000), wobei der Einfamilienhausbau in etwas konstant blieb (+0,4% auf gut 42.000), der Mehrfamilienhausbau jedoch mit einem Minus von 47% im zweiten Jahr in Folge einen dramatischen Rückgang zu verzeichnen hatte (1998: -46%). Der Bau von Wohnungen in Zweifamilienhäusern fiel um 13% auf 10.000.
    Die Baugenehmigungen des Jahres 1999 zeigen weiterhin nach unten (vor allem in Mehrfamilienhäusern mit –43%), so dass auch im Jahr 2000 die Fertigstellungen noch einmal zurückgehen dürften. Allerdings lagen die Fertigstellungen je 10.000 Einwohner mit 67 Wohnungen über dem Ergebnis der alten Länder (55).

Das Ende der Wohnungsmarktentspannung noch nicht in Sicht. Nicht nur in den neuen sondern auch in den alten Ländern hält die Wohnungsmarktentspannung an, auch wenn hier wieder leicht anziehende Neuvertragsmieten vor allem in den Großstädten zu beobachten sind. Dafür spricht das im Vergleich zum letzten Wohnungsmarktzyklus immer noch hohe Fertigstellungsniveau (370.00 gegenüber 209.000 Wohnungen im Jahr 1998) und eine im Vergleich zum Ende der 80iger Jahre geringe Dynamik der Haushaltsneuformierung. Während damals Teile der sogenannten Babyboomgeneration noch in der Phase der Haushaltsgründungen waren, ist der Zuwachs an jüngeren Haushalten gegenwärtig vergleichsweise gering. Von daher ist insgesamt von weiterhin entspannten Wohnungsmärkten auszugehen.


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