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ifo Bauvorausschätzung bis 2017

(24.3.2008) Nach einer Prognose des ifo Instituts wird die Baunachfrage im Verlauf der nächsten zehn Jahre um durchschnittlich 0,7 Prozent pro Jahr zulegen. 2017 wird das Bauvolumen demnach gut 256 Mrd. Euro (in Preisen von 2000) betragen. Dabei wird der Wohnungsbau, vor allem aufgrund weiterhin hoher Modernisierungsmaßnahmen, sogar kräftiger steigen als die beiden anderen Bausparten, Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau.

Die Wohnungsversorgung in Deutschland kann laut ifo insgesamt als gut bis sehr gut eingestuft werden. Obwohl starke regionale und einkommensspezifische Unterschiede in der Wohnungsversorgung existieren, können die Wohnungsmärkte als weitgehend ausgeglichen angesehen werden (vergleiche aber mit Beitrag "Mehr Haushalte brauchen Wohnraum" auch vom 23.3.2008). 2007 war der Wohnungsneubau rückläufig. Gemessen an der Zahl der Wohnungsfertigstellungen wird 2008 jedoch noch schwächer verlaufen, da die Zahl der Genehmigungen im vorigen Jahr merklich unter das Niveau des Jahres 2006 sank: 2007 wurde nur noch der Bau von rund 157.000 Wohnungen genehmigt - nach rund 216.000 Einheiten ein Jahr zuvor. Dies entspricht einem Rückgang von gut 27 Prozent.

Dennoch bestimmte der Wohnungsbau 2007 mit einem Anteil von 54 Prozent am gesamten Bauvolumen das Baugeschehen. Auch mittel- und langfristig wird diese Dominanz erhalten bleiben. Bei einem prognostizierten Bauvolumen von rund 141 Mrd. Euro (in Preisen von 2000) am Ende des Prognosehorizonts (2017) dürfte der Anteil dann sogar bei rund 55 Prozent liegen. Zum Vergleich: In der letzten Boomphase des Wohnungsbaus erreichte das Bauvolumen in dieser Sparte Mitte der neunziger Jahre fast 166 Mrd. Euro. Das Wachstum im Wohnungsbau wird weiterhin ganz wesentlich von Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten am bereits bestehenden Gebäudebestand getragen. Aber auch der Wohnungsneubau wird sich im Prognosezeitraum beleben. 2010 dürfte die Zahl der Fertigstellungen - nach drei äußerst schwachen Jahren mit durchschnittlich nur knapp 190.000 fertig gestellten Wohnungen pro Jahr - erstmals wieder die 200.000er-Marke übertreffen.

Nach den ifo-Schätzungen dürften 2017 knapp 180.000 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern und rund 115.000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern fertig gestellt werden, insgesamt also fast 300.000 Wohnungen. Dies sind rund 100.000 Einheiten mehr als im vorigen Jahr, aber rund 150 000 weniger als im Durchschnitt der Jahre 1993 bis 2000.

Der Wirtschaftsbau entwickelte sich 2006 und 2007 sehr erfreulich. Zwar wird das Bauvolumen 2008 und - etwas abgeschwächt - auch 2009 zulegen und mit gut 77 Mrd. Euro (in Preisen von 2000) fast wieder das Niveau des Jahres 2001 erreichen. Dieser Wert dürfte in den darauf folgenden Jahren allerdings nur schwer übertroffen werden. Das Wachstum im Wirtschaftsbau wird im Prognosezeitraum in Ostdeutschland geringer sein als in Westdeutschland.

Das öffentliche Bauvolumen wird nach der ifo-Bauvorausschätzung am Ende des Prognosehorizonts knapp 38 Mrd. Euro (in Preisen von 2000) erreichen und damit nur unwesentlich über dem Wert des vergangenen Jahres (rund 37 Mrd. Euro) liegen.

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