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Zinslage bleibt angespannt

(13.10.2003) Im Verlauf der vergangenen Woche ist es zu dem erwarteten deutlichen Anstieg bei den langfristigen Kapitalmarktzinsen und damit auch bei den Baugeldzinsen gekommen. Tendenzbestimmend bleibt die Entwicklung am amerikanischen Rentenmarkt, wo die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen von einem zwischenzeitlichen Tiefstand von 3,91% auf jetzt wieder 4,29% angestiegen sind. Damit nähern wir uns wieder dem oberen Ende der Bandbreite, die Robert Haselsteiner, Gründer und Vorstand der INTERHYP AG, für die nächsten Monate zwischen 3,90% und 4,50% sieht. Ausschlaggebend für den Zinsanstieg in den USA waren dieses Mal Arbeitsmarktdaten, die besser als erwartet ausfielen und die Tatsache, dass die US-Wirtschaft im 3. Quartal auf annualisierter Basis mit 4,90% gewachsen ist. Treibende Kraft hinter dieser hohen Wachstumszahl war eine Steigerung des privaten Konsums um 5,20%, die durch die Steuersenkungen zum 1. Juli und vorgezogene Steuerrückvergütungen verursacht wurde. Dieser Einmaleffekt wird sich aber im 4. Quartal nicht wiederholen. Während die Stimmungsindikatoren in Europa weiterhin ein verhalten positives Bild zeichnen, bleiben die realen Effekte auf die europäische Wirtschaft noch aus.

Vielmehr bedroht eine kontinuierliche Stärkung des Euro die bisher so robuste Exportwirtschaft. Sollte es in den nächsten Monaten nicht zu der von den Zentralbanken und Regierungen beabsichtigten langsamen Abwertung des Dollars kommen, sondern eine Dollarkrise entstehen, so würden die Wachstumsaussichten in Europa erheblich gedämpft werden. Die Wurzeln für diese Befürchtungen liegen im gigantischen Leistungsbilanzdefizit der USA und in der Geschwindigkeit, mit der sich das Budgetdefizit in den USA erhöht. Während wir also kurzfristig die Baugeldzinsen noch höher gehen sehen, erwarten wir auf Sicht der nächsten Monate keine Erhöhungen bei den Leitzinsen der EZB und auch für die langfristigen Zinsen sehen wir wieder eine Rückkehr zum unteren Ende der Bandbreite.

Immobilienkäufer oder Umschulder, die sich in den nächsten Tagen entscheiden müssen, sollten die aktuellen Sätze rasch sichern. Für Bauherren und Wohnungskäufer, die bis zur kompletten Rückzahlung ihrer Finanzierung keine Zinsanpassungen mehr nach oben riskieren wollen, bieten 27-jährige Konstantdarlehen zu 5,27% effektiv über die gesamte Laufzeit eine sehr günstige Alternative. Eine weitere Empfehlung in dieser Zinsphase ist das Kombi-Darlehen, bei dem ein Teil des Kreditbetrages an den Geldmarktzins (EURIBOR-Satz) gebunden ist. Damit profitiert man von den unverändert tiefen Geldmarktzinsen über eine niedrige monatliche Rate. Der variable Teil kann jederzeit in Form von Sondertilgungen zurückgeführt werden. Diese Sondertilgungsoptionen sind sonst nur durch Zinsaufschläge zu erhalten. Sollten die langfristigen Zinsen wieder deutlich sinken, kann der variable Teil auch jederzeit tagesaktuell in eine Festzinsbindung gewandelt werden. Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 4,00%, für 10 Jahre bei 4,55%, für 15 Jahre bei 5,04% und für 20 Jahre bei 5,41%.

Tendenz:

  • kurzfristig: aufwärts
  • mittelfristig: abwärts

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