Pro-Kopf-Wohnfläche wächst nur noch langsam
(12.6.2005) Die durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche ist 2004 auf den neuen Höchststand von 40,7 Quadratmeter angestiegen. 2003 hatte sie noch bei 40,5 und 2002 bei 40,1 Quadratmeter gelegen. Der Anstieg hat sich damit deutlich verlangsamt. In den 1990er Jahren hatte er noch fast einen halben Quadratmeter pro Jahr betragen. Dies ergaben Berechnungen des ifs Städtebauinstituts, Berlin.
Zwischen Ost- und Westdeutschland habe sich die Annäherung in der Wohnfläche weiter fortgesetzt. Während 1989, also vor der Wiedervereinigung, westdeutschen Bundesbürgern mit 36,7 Quadratmetern 9,3 Quadratmeter mehr Wohnfläche pro Einwohner zur Verfügung gestanden hätten als ostdeutschen Bürgern mit 27,4 Quadratmetern, habe sich der Unterschied bis 2004 bei 41,2 Quadratmetern in Westdeutschland und 38,0 Quadratmetern in Ostdeutschland auf nur noch 3,2 Quadratmeter reduziert.
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Quellen: Eigene Berechnungen; Statistisches
Bundesamt ifs Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e.V., Berlin |
Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: "Der drastisch eingebrochene Wohnungsneubau in den vergangenen Jahren, aber auch das fehlende Einkommenswachstum, haben maßgeblich zu dieser Verlangsamung des Wohnflächenwachstums beigetragen. Trotz des Höchststandes liegen wir im internationalen Vergleich mit der Pro-Kopf-Fläche keineswegs an der Spitze. So liegt z.B. die Wohnfläche in Dänemark und der Schweiz bei 50 und in Schweden bei rd. 45 Quadratmetern."
Der Anstieg der Pro-Kopf-Wohnfläche sei in Westdeutschland 2004 im Vergleich zu 2003 mit einem Zuwachs von 0,1 Quadratmetern von 41,1 auf 41,2 Quadratmeter erneut niedriger ausgefallen als in Ostdeutschland. In den ostdeutschen Bundesländern habe die durchschnittliche Wohnfläche um 0,3 Quadratmeter und damit deutlich stärker von 37,7 Quadratmeter auf 38,0 Quadratmeter zugenommen. Das Städtebauinstitut hebt hervor, seit 1989 sei damit die Wohnfläche in Ostdeutschland um 10 Quadratmeter oder 38,7 Prozent gestiegen; in Westdeutschland habe der Zuwachs dagegen "nur" 4,5 Quadratmeter oder 12,3 Prozent betragen.
Im innerdeutschen Vergleich gebe es zwischen den einzelnen Bundesländern - so das ifs - weiterhin erhebliche Unterschiede: An der Spitze der durchschnittlichen Wohnfläche pro Bundesbürger stehe unverändert das Saarland mit 46,0 Quadratmetern, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 45,1 und Niedersachsen mit 43,5 Quadratmetern. Am Ende dieser Skala rangierten - trotz deutlicher Zunahme in den letzten Jahren - vor allem die ostdeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern mit 36,8, Sachsen mit 37,7 und Thüringen mit 37,9 Quadratmetern. Hamburg sei in der Rangfolge deutlich zurückgefallen und liege mit 36,0 Quadratmetern nun an letzter Stelle. Erneut überproportionale Zuwächse um jeweils 0,3 Quadratmeter verzeichneten die Bundesländer Sachsen-Anhalt auf 39,0, Thüringen auf 37,6 und Mecklenburg-Vorpommern auf 36,5 Quadratmeter. In Hessen und Schleswig-Holstein hätten die Pro-Kopf-Wohnflächen dagegen im Vergleich zu 2003 mit 41,7 bzw. 41,5 Quadratmetern stagniert.
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