Qualitätsimmobilie strategisch planen
(19.8.2004) 77 Prozent aller Deutschen halten Wohneigentum für die sicherste Altersvorsorge, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Damit sich künftige Immobilienbesitzer tatsächlich auch im Alter in ihren vier Wänden wohlfühlen, sollten sie bei der Planung langfristig denken und strategisch vorgehen. Wohnqualität und Werterhalt sind die entscheidenden Faktoren, die das Haus oder die Wohnung zur lebenslangen Qualitätsimmobilie machen, so die Experten der Landesbausparkassen (LBS). Als Orientierungshilfe haben die Fachleute eine Checkliste entwickelt, die entscheidende Kriterien erfasst – von der Anzahl möglicher Jobs am Wohnort bis zur Nähe zu Arbeitsplatz, Arzt oder Einkaufsmöglichkeiten. Neben Lage und Infrastruktur wird auch ein sparsamer Energieverbrauch immer wichtiger. "Nachhaltig finanzieren, nachhaltig planen", lautet der Expertenrat.
Das schönste Haus nützt nur wenig, wenn sich seine Bewohner in der Umgebung nicht wohlfühlen. Das Wohnumfeld, also Lage und Infrastruktur, sollten deshalb bei der Planung genau unter die Lupe genommen werden.
Die grüne Wiese vor der Haustür kann sich schon morgen als Bauland entpuppen und in wenigen Jahren komplett verbaut sein - mit Einfamilienhäusern oder Fabriken. Um böse Überraschungen zu vermeiden, empfiehlt sich ein Blick in den örtlichen Bebauungsplan.
Auch die Entfernung zum Arzt, Kindergarten oder Friseur spielt eine wichtige Rolle - ebenso wie die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten oder dem Arbeitsplatz. Je kürzer die Wege, desto besser für den Geldbeutel.
- Vorausschauend bauen
Eine durchdachte Planung zahlt sich aus: Junge Eltern haben auch im Alter mehr von den eigenen vier Wänden, wenn sie beim Bau berücksichtigen, dass ihre Kinder in 20 Jahren buchstäblich "aus dem Haus" sein werden. In diesem Zusammenhang stellen sich Fragen wie: Erlaubt der Grundriss spätere Raumveränderungen? Ist im Alter ein barrierefreier Umbau möglich?
Größe und Gestaltung des Grundstücks sollten ebenfalls in die Überlegungen einbezogen werden. So kann ein schöner großer Garten zur Belastung werden, wenn der Gesundheitszustand eines Tages die regelmäßige Pflege nicht mehr zulässt.
- Energieverbrauch prüfen
Der Energiebedarf einer Immobilie sollte besonders intensiv geprüft werden. Ist zum Beispiel die Dämmung veraltet oder durchlässig, erweisen sich Gebäude schnell als teure Energieschleudern und müssen modernisiert werden. Das kann die "Zusatzrente" von durchschnittlich 600 Euro pro Monat empfindlich schmälern, die Wohneigentümer gegenüber Mietern monatlich mehr zur Verfügung haben. Ab Januar 2006 müssen nach einer EU-Richtlinie alle Gebäude in Deutschland einen "Energiepass" besitzen. Daher gehört dieser künftig zwingend zu einer Qualitätsimmobilie.
Strategische Planung ist beim Immobilienerwerb unerlässlich. Schließlich geht es um viel Geld und einen gesicherten Ruhestand in den eigenen vier Wänden. "Die Qualitätsimmobilie zeichnet sich durch hohen Wohnkomfort und langfristigen Werterhalt aus. Auf diese Kombination kommt es an," resümieren die LBS-Experten.
siehe auch:
- Neubaukosten auf Sparkurs (13.6.2005)
- Pro-Kopf-Wohnfläche wächst nur noch langsam (12.6.2005)
- So wird der Kauf einer Eigentumswohnung zum Erfolg (18.5.2005)
- Regierungsentwurf zu Gebäudepässen gefährdet Zehntausende neuer Arbeitsplätze (9.5.2005)
- Soziale Trends bestimmen Preisentwicklung für das Eigenheim (26.4.2005)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Immobilien-Preisspiegel für über 500 Städte (10.8.2004)
- ifo Forschungsbericht: Einkommen junger Haushalte beeinflusst den Wohnimmobilienmarkt (30.7.2004)
- Cleveres Familien-Geschäft mit Eigenheimzulage (21.7.2004)
- Wohneigentümer bilden in Deutschland absolute Mehrheit (20.7.2003)
- Gelassen altern in den eigenen vier Wänden (19.7.2003)
- Schrottimmobilien-Skandal:Verbraucherzentrale warnt vor Nachgenehmigung von Verträgen (6.7.2004)
- Kostengünstiges Bauen stabilisiert Eigentumsbildung (4.7.2004)
- Wohneigentum in Städten holt auf (24.5.2004)
- Ist Kaufen wirklich billiger als Mieten? (16.5.2004)
siehe zudem: