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Ölpreis lässt Bauzinsen auf neue Tiefststände fallen

(4.9.2005) Die außerordentliche Situation am Ölmarkt hat sich in der vergangenen Woche erheblich auf die Entscheidungen der Investoren an den Zinsmärkten ausgewirkt. Der ohnehin bestehende Aufwärtstrend beim Ölpreis wurde durch den Hurrikan Katrina und seine Folgen in Louisiana und Mississippi - speziell in New Orleans und Umgebung - sowie im Golf von Mexiko nochmals beschleunigt. Die Investoren erwarten jetzt, dass die Preisanstiege immer mehr Konsumkraft entziehen werden - was zu einem geringeren Wirtschaftswachstum führen wird. Dementsprechend hat die Nachfrage nach langlaufenden Anleihen angezogen und die Renditen sind weiter gesunken.

In Euroland haben die langfristigen Kapitalmarktzinsen neue Tiefstände erreicht. Damit bietet sich eine zweite Chance, Baugeld zu historisch tiefen Zinsen aufzunehmen. Interhyp bleibt beispielsweise bei seiner Einschätzung, dass die Marktteilnehmer am Rentenmarkt die dämpfende Wirkung der steigenden Ölpreise überschätzen; gleichzeitig werde die Gefahr eines Inflationsanstiegs unterschätzt. Nur so seien die tiefen Langfristzinsen und die immer flachere Zinsstrukturkurve zu erklären. Interhyp geht davon aus, dass die höheren Energiepreise in den nächsten Monaten in den Preisindizes sichtbar werden, was eine Korrektur bei den Langfristzinsen nach sich zöge. Bei den Leitzinsen bliebe aber der Spielraum der Europäischen Zentralbank sehr eingeschränkt. In den kommenden sechs Monaten sei nicht mit Veränderungen zu rechnen. Spannend bleibt jedoch das Vorgehen der US-Notenbank bei den Leitzinsen. Mit 169.000 neuen Jobs zeichnen die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den August ein stabiles Bild der US-Wirtschaft. Die Fragen lauten nun: Bleibt die Notenbank bei ihrer Politik der kleinen Zinsschritte? Oder wird die Taktik gestoppt, weil sich der hohe Ölpreis eventuell auf die Konjunktur auswirkt? Beim Baugeld erwartet Interhyp in den nächsten Wochen angesichts der vielen Faktoren auf jeden Fall kräftigere Schwankungen.

Sicherheitsorientierte Bauherren und Umschulder sollten die Gunst der Stunde nutzen und gerade die historisch tiefen langen Konditionen sichern. Diese langen Zinsbindungen können entweder mit höheren Tilgungen kombiniert werden, um eine Gesamttilgung nach 25 Jahren zu garantieren - oder sie können durch eine variable Tranche ergänzt werden, die an den EURIBOR-Satz gebunden ist. Solche Kombi-Darlehen senken einerseits die Monatsrate und eröffnen andererseits Flexibilität. Denn: Der variable Teil kann jederzeit zum Zinsanpassungstermin teilweise oder ganz zurückgezahlt werden. Damit können Sondertilgungen in beliebiger Höhe und ohne Zusatzkosten vorgenommen werden.

Vom Zinsumfeld können auch Darlehensnehmer mit laufenden Darlehen profitieren, deren Zinsbindung in den kommenden 42 Monaten ausläuft. Sie können aufgrund der flachen Zinsstrukturkurve über günstige Forward-Darlehen die heutigen Zinsen sichern, auch wenn die Anschlussfinanzierung erst in 12 bis 42 Monaten fällig wird. Für Darlehensnehmer, deren Zinsbindung demnächst abläuft, lohnt es jederzeit, zum Prolongationsangebot der Bank weitere Vergleichsangebote einzuholen. Ersparnisse bis zu mehreren Tausend Euro sind möglich. Die Kosten des Bankenwechsels sind verglichen mit den Ersparnissen meist zu vernachlässigen.

Die Bestsätze für Annuitätendarlehen liegen derzeit ...

  • für 5 Jahre bei 2,80%,
  • für 10 Jahre bei 3,33%,
  • für 15 Jahre bei 3,59%,
  • für 20 Jahre bei 3,81% und
  • für 22 Jahre bei 4,22% effektiv.

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