BGL: Regenwasser ist kein zu entsorgendes Übel, sondern wertvolles Nutzgut
(24.7.2014) Die Wasserwirtschaft war lange Zeit darauf ausgerichtet, Niederschlagswasser so zügig und gründlich wie möglich von Siedlungs- und Verkehrsflächen wegzuführen. „Die rigorose Ableitung des Regenwassers, die man vor Jahren noch als Errungenschaft der modernen Entwässerungstechnik betrachtete, hat sich mittlerweile als schwerwiegender Fehler entpuppt“, versichert BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch und fordert, dass Regenwasser vom zu entsorgenden Übel zum wertvollen Nutzgut avancieren müsse.
Niederschlagswasser ortsnah verdunsten und versickern lassen
Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) mahnt deshalb einen nachhaltigen und ökologischen Umgang mit Regenwasser an - so wie das Wasserhaushaltsgesetz vom März 2010 es vorschreibt. Das Gesetz sieht unter anderem vor, Niederschlagswasser ortsnah zu sammeln bzw. verdunsten und versickern zu lassen. „Konkret bedeutet dies: Die Verdunstung und Versickerung wird zu einem neuen und zentralen Instrument um den natürlichen Wasserkreislauf möglichst vollständig wieder herzustellen. Entsprechend überarbeitet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) ihre Regelwerke und Arbeitsblätter“, erklärt Eiko Leitsch.
Das Anliegen, einen größeren Anteil des Regenwassers verdunsten und versickern zu lassen, kann mit diversen Maßnahmen erreicht werden:
- So gilt es zunächst die versiegelte Fläche zu minimieren, um bereits das Auftreten von Regenabflüssen von Oberflächen zu vermeiden bzw. zu verringern.
- Wo eine Befestigung unvermeidbar ist, sollten wasserdurchlässige Flächenbeläge zum Einsatz kommen.
Sind die Möglichkeiten, die dem Landschaftsbau bei der Reduzierung der undurchlässigen Flächen in einem Baugebiet zur Verfügung stehen, ausgeschöpft, kann mit Hilfe von Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung der Einfluss baulicher Eingriffe auf den natürlichen Wasserhaushalt reduziert werden. Dies kann z.B. erfolgen durch ...
- Regenwassernutzung als Toiletten-und/oder Gieß- bzw. Beregnungswasser,
- Schaffung von Gründächern oder durch
- Rückhaltung bzw. Retentionsmaßnahmen in Verbindung mit anschließender Regenwasserversickerung oder Einleitung in ein Oberflächengewässer erfolgen.
„Einen besonders günstigen Einfluss auf die Reduzierung des Abflussvolumens haben große Laub- und besonders Nadelbäume, die durch ihre gewaltigen Verdunstungsleistungen Abflussspitzen deutlich reduzieren können“, fügt Eiko Leitsch an.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL)
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA)
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- Regenwassermanagement für den wassersensiblen Stadtumbau auf 246 Seiten (5.1.2016)
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siehe zudem:
- Regenwassernutzung im Außenanlagen-Magazin bei Baulinks
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