Leichte Übung für Sportbodenheizung
(17.10.2001) Da in unseren Breitengraden auch Sportstätten beheizt werden müssen, kommt der Planung entsprechender Systeme besondere Bedeutung zu. Flächenheizungen bieten sich aus verschiedenen Gründen an. Zum einen stehen physiologische und sportmedizinische Aspekte im Vordergrund: Heizkörper stellen hier wie in anderen kommunalen Gebäuden, etwa Kindergärten, eine potenzielle Verletzungsgefahr dar. Aber auch wirtschaftliche Gesichtpunkte sprechen eindeutig für Flächenheizungen in Sportbauten. Die Niedertemperatursysteme erzeugen eine optimale und gleichmäßige Wärmeverteilung in Bodennähe und sorgen für kühlere Zonen im Kopf- beziehungsweise Hallendeckenbereich. So werden Wärmepuffer unter der Hallendecke und damit ein unnötiger, unverhältnismäßiger Energieeinsatz vermieden.
Sportbodenkonstruktionen können entweder punkt- oder flächenelastisch ausgeführt werden:
- Bei einem punktelastischen - unter Belastung nur kleinflächig nachgebenden - Boden werden die Heizungsrohre in einen Zement- oder Anhydritestrich eingebettet. Die Nachgiebigkeit des Bodens entsteht durch einen entsprechenden Oberbelag auf der Lastverteilebene, etwa verschiedene Gummischichten. Dieser Bodenaufbau eignet sich vor allem für sogenannte Mehrzweckhallen.
- Anders verhält es sich bei einem flächenelastischen Hallenboden. Er besteht aus einer Holzkonstruktion mit biegesteifer Lastverteil- und einer Nutzschicht aus Kunststoff oder Holz. Die Flächenheizungsrohre werden bei diesem Trockenverlegesystem in einem Hohlraum installiert. Unter Belastung bildet der Boden Verformungsmulden aus. Auch eine kombinierte flächen- und punktelastische Konstruktion aus einer hölzernen Trägerplatte und einem nachgiebigen Oberboden ist möglich.
Für alle Arten von Sportbodenbeheizung bieten z.B. die cuprotherm-Hersteller Wieland Werke und KM Europa Metal Lösungen aus Markenkupferrohr an. Für diese Anwendung eignen sich die Rohr-Dimensionen 14 x 0,8 mm oder 15 x 0,8 mm. Verbindungsstellen werden hartgelötet. Durch ihren metallischen Werkstoff sind die Rohre insgesamt sauerstoffundurchlässig und schützen die gesamte Heizungsanlage dauerhaft vor Korrosionsschäden.
In der Praxis kann in einer Sporthalle von einer Wärmeleistung von etwa 50 W/m² ausgegangen werden. Während ein Nasssystem die Wärme direkt über den Estrich überträgt und in diesem Fall mit Vorlauftemperaturen von 40 ° bis 50 °C arbeitet, muss bei einer Schwingbodenheizung zunächst die Luft zwischen den Einzellagen erwärmt werden. Dies erfordert in der Regel Vorlauftemperaturen von 50 °C bis 60 °C, um eine Raumtemperatur von 16 °C bis 18 °C zu erreichen. Diese ist ausreichend, da die Strahlungswärme von unten nicht nur als besonders angenehm, sondern auch rund zwei Grad wärmer als die von Konvektoren empfunden wird. Darüber hinaus vermindert sie auch Staubverwirbelungen, die Allergiker beim Sport beeinträchtigen können.
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