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Euroconstruct senkt die Prognose für die europäische Baukonjunktur nochmals


  

(8.12.2019) Nach aktualisierten Daten wuchs die gesamte Bauleistung der 19 Euroconstruct-Länder 2018 um 3,2% auf rund 1.600 Mrd. Euro. Dass damit auch nach fünf Jahren kontinuierlichen Wachstums immer noch nicht der Spitzenwert von vor der Finanzkrise 2008 erreicht wurde, lag vorrangig an Spanien, Italien und auch Irland, die ihre besonders drastischen Einbrüche noch nicht wieder ausgleichen konnten.

Andererseits erzielten 10 von 15 westeuropäischen Ländern 2018 ein höheres Gesamtbauvolumen als 2007 - und z.B. die polnische Bauleistung lag sogar 63% höher als 2007.

Die derzeitigen mittelfristigen Euroconstruct-Prognosen gehen noch von einem weiteren, allerdings langsamer werdenden Wachstum aus und sehen vor allem Turbulenzen im Welthandel als Bremsen für Industrieproduktion und Investitionsneigung in Europa. Auch die jüngsten makroökonomischen Prognosen sprechen zwar nicht von einer globalen Krise, erwarten aber bis 2022 ein relativ geringes jährliches BIP-Wachstum von lediglich ein bis zwei Prozent.

Wenn auch die verschiedenen Einflussfaktoren mehrheitlich einen niedrigeren Anstieg der Bauleistung in den nächsten Jahren erwarten lassen, so profitiert der Bausektor weiter von ...

  • wirtschaftlichen Faktoren (wie der derzeit soliden Kaufkraft der privaten Haushalte, günstigen Finanzierungsbedingungen und höheren Unternehmensgewinnen),
  • der demografischen Entwicklung (wenn auch verlangsamt),
  • dem anhaltenden Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen und
  • der steigenden Bedeutung von Umweltpolitik und Umweltschutz.

Neubausektor schwächelt

Das jährliche Wachstum im Euroconstruct-Gebiet soll laut Prognose 2019 bei 2,3% liegen und sich dann 2020 bei ca. 1% einpendeln ...

  • wobei der in den letzten fünf Jahren stark gewachsene Neubausektor am Beginn einer Abschwächung gesehen wird,
  • während dem Renovierungsmarkt viel bessere Aussichten bescheinigt werden.

Im Zeitraum 2020 bis 2022 sollen die jährlichen Zuwächse aller wichtigen Bausektoren sinken - und zwar auf ...

  • 2,2% im Tiefbau,
  • 1,0% im Nichtwohnbau und
  • 0,5% im Wohnbau.

Irland, Ungarn und Polen mit dickem Plus

Regional betrachtet wird von 2019 bis 2022 Irland mit 30,1% das größte kumulierte Wachstum vorhergesagt, gefolgt von Ungarn (+16,6%) und Polen (+15,4%). Demgegenüber sollen sich gerade die größten europäischen Baumärkte am ungünstigsten entwickeln.

Deutschland, Frankreich, Nordeuropa rückläufig

Nach einem Wachstum von 0,8% im Jahr 2019 wird für Deutschland ein kumulierter Rückgang um gut 2% in den drei Folgejahren erwartet, wobei von niedrigen gewerblichen Investitionen – insbesondere in Neubauten und in die Infrastruktur – ausgegangen wird. Für Frankreich wird mit einem schwächeren Rückgang gerechnet, während die Aussichten für die nordischen Länder schlechter eingestuft werden.

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